Gendersternchen: Wollen die Medien die Gesellschaft umerziehen?

Wenn Journalist*innen dieses Sternchen nutzen, dann, um alle Geschlechter anzusprechen. Andere halten das für den Versuch, Nutzer zu geschlechtergerechter Sprache zu verdonnern. Ein Vorwurf unseres Hörers Wolfgang Ziegler, über den wir mit ihm im Podcast sprechen. Brigitte Baetz und Mirjam Kid haben dazu außerdem die Sprachwissenschaftlerin Gabriele Diewald eingeladen.

Die zweite Folge unseres neuen Medienpodcasts „Nach Redaktionsschluss“ durfte ich als Produzent verantworten. Abonnieren kann man den Podcast hier. Die aktuelle Folge gibt es hier in der Audiothek.

@mediasres startet neuen Medienpodcast

Fünfmal die Woche machen wir in @mediasres im Deutschlandfunk nun schon seit mehr als dreieinhalb Jahren eine tägliche Mediensendung. Viele Themen sind von langer Hand vorbereitet, weil sie hintergründig sind oder ohnehin aufwendiger zu recherchieren und produzieren. Aber vieles entsteht auch erst am Tag selbst.

Jeden Vormittag sitzen wir zusammen und diskutieren über Themen, die es wert sind, am Nachmittag und online besprochen zu werden. Diese entwickeln wir dann in Rollenverteilung: Der oder die Moderator*in bereitet sich auf Interviews vor, die Tagesredaktion recherchiert Inhalte, Autor*innen und Gesprächspartner*innen zu unseren Themen. Oft sprechen wir auch zwischendurch noch mal über die Themen, wenn es neue Erkenntnisse oder Perspektiven gibt. Dabei sind wir uns oft uneinig und müssen einen gemeinsamen Nenner finden.

Nachdem wir alle die Sendung teils produziert, teils als externe Zuhörer angehört haben, kommen wir zu einer Feedbackrunde nochmal zusammen. Und oft entstehen dann noch mal ganz neue Gespräche über ein oder mehrere Themen. Uns sind dann neue Gedanken gekommen, vor allem wenn Gesprächspartner*innen neue Aspekte aufgeworfen haben, die es auch wert sind, vertieft zu werden. Oder es ist Post von unserern Hörer*innen, die uns auf Dinge stoßen, die wir bisher nicht auf dem Schirm hatten.

Wir diskutieren also oft noch weiter, wenn unsere Radiosendung längst gelaufen ist. Und daraus haben wir jetzt mehr oder weniger einen Podcast gemacht, der am 4. September gestartet ist. Er heißt „Nach Redaktionsschluss“.

Der Podcast soll Zeit und Raum für diese Diskussionen geben. Aber wir wollen nicht allein und unter uns Journalistinnen und Journalisten diskutieren, sondern vor allem Fragen und Themen unserer Hörer*innen besprechen.

Schicken Sie uns gerne schon jetzt Ihre Fragen, Ihre Themen zum Thema Medien und Journalismus per Mail an: NachRedaktionsschluss@deutschlandfunk.de. Wir werden jede Woche ein Thema auswählen, Hörerinnen und Hörer sowie Journalistinnen und Journalisten einladen – sowohl aus dem Deutschlandradio als auch aus anderen Medien. Wir freuen uns auf die Diskussionen!

Alle Infos dazu gibt es hier. Dort lässt sich der Podcast abonnieren und einzelne Folgen anhören. Wir freuen uns auf Fragen und Diskussionen.

Jeden Freitag erscheint eine neue Folge. In einer gekürzten Fassung läuft diese auch um 15.35 Uhr im Deutschlandfunk.

Nach angekündigtem Rückzug: Roland Tichys Problem ist nicht die Erhard-Stiftung

Roland Tichy will den Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung abgeben. Der Publizist war in die Kritik geraten, weil einer seiner Autoren in seinem Magazin „Tichys Einblick“ eine Politikerin beleidigt hatte. Das Problem ist aber nicht die Stiftung, sondern Tichys Arbeit als Journalist, habe ich im Deutschlandfunk kommentiert.

Sportmuffel, Morgenmuffel, Maskenmuffel

An vielen Orten – etwa im öffentlichen Nahverkehr oder in Geschäften – müssen während der Corona-Pandemie Masken getragen werden. Manche Menschen widersetzen sich dieser Pflicht. Der Begriff Maskenmuffel passt für sie aber nicht, hab ich für den @mediasres-Sprachcheck aufgeschrieben.

Über unrechtmäßige Polizeigewalt reden – aber präzise

Der Begriff „Polizeigewalt“ wird meist im Zusammenhang mit unrechtmäßiger Gewalt verwendet – ist aber nicht ganz zutreffend. Denn Polizistinnen und Polizisten dürfen laut Gesetz Gewalt anwenden – in bestimmten Situationen und auf bestimmte Art und Weise. Heute in „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk.

„Wir können nicht an jeder Stelle überall sein“

Seit Beginn der Demonstrationen gegen die Corona-Regeln werden Journalisten vermehrt angefeindet und bedrängt. Vertreter der Polizei betonen immer wieder den Wert der Pressefreiheit. Aber tun sie auch genug, um dieses Grundrecht zu schützen?

Gegen die Berliner Polizei hat die Gewerkschaft DJU dazu in der vergangenen Woche Vorwürfe erhoben. Die Pressefreiheit sei während den Anti-Corona-Demos nicht gewährleistet gewesen. Dazu habe ich im Deutschlandfunk den Pressesprecher der Berliner Polizei, Thilo Cablitz, befragt.

Wer ist wirklich „sozial schwach“?

Menschen, die wenig Geld haben, werden in den Medien immer wieder als „sozial schwach“ bezeichnet. Dabei ist eine soziale Schwäche etwas völlig anderes. Deshalb wäre es deutlich sinnvoller, auf andere Begriffe zurückzugreifen. Eine neue Episode für den Sprach-Check „Sagen und Meinen“ in @mediasres im Deutschlandfunk.

Ein Land, zwei Namen: Heißt es Weißrussland oder Belarus?

Am Sonntag wird in Weißrussland ein neuer Präsident oder eine Präsidentin gewählt. Und in Belarus auch.

Wer nicht aufpasst, hat nicht mitbekommen, dass in deutschen Medien mittlerweile zwei Namen für dasselbe Land verwendet werden. Was die Begriffe unterscheidet, habe ich für unseren Sprach-Check „Sagen und Meinen“ in @mediasres im Deutschlandfunk recherchiert.

Ist „Kindesmissbrauch“ ein treffender Begriff?

Beim Begriff „Kindesmissbrauch“ habe einige Hörerinnen und Hörer des Deutschlandfunks das Gefühl, dass daran etwas nicht stimmt. Sie haben uns geschrieben und gefragt: Wenn es möglich ist, Kinder zu missbrauchen – müsste es dann nicht auch möglich sein, sie zu gebrauchen? Das ginge ja nicht. Die Schlussfolgerung ist verständlich. Trotzdem nutzen ihn Menschen, die sich für die Rechte von Kindern eingesetzt. Ich habe gefragt, warum.

Ein blinder Fleck

Wenn wir von Bürgerinnen und Bürgern sprechen, wollen wir Frauen und Männer meinen. Aber konsequent sind wir nicht: Sprechen wir auch von Terroristinnen und Terroristen? Eher selten. Ein blinder Fleck.

Zur „Sagen und Meinen“-Folge von vor zwei Wochen gibt’s jetzt auch die Variante als Video.