Musk und Trump – eine Gefahr für die Demokratie

Donald Trump und Elon Musk haben Einigkeit demonstriert. In einem Live-Gespräch auf Musks Plattform X zeigten der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und der Unternehmer, wie herzlich sie einander verbunden sind. Dabei teilten beide auch viele Falschinformationen und Beleidigungen. Auch deswegen ist die Verbindung von Trump und Musk eine Gefahr, habe ich für den Deutschlandfunk kommentiert.

Naiv auf Fake-Video reagiert

Schlechte Nachrichten für die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. Erst hat sie bei ihrer Wiederwahl als SPD-Landesvorsitzende relativ schlecht abgeschnitten, seit dem Wochenende muss sie sich damit rumschlagen, dass sie betrogen worden ist. Sie glaubte, in einer Videokonferenz mit dem Kiewer Bürgermeister Vitalo Klitschko verbunden zu sein, aber das stellte sich als Fälschung heraus.

Eine Erfahrung, die zuvor auch die Bürgermeister von Madrid, Wien, Budapest und Warschau gemacht haben. Aber nicht nur die Politik hat die Gefahren des Informationskriegs noch nicht ausreichend im Blick, sondern auch Medien. Meine Medienkolumne für Politikum in WDR5.

Rewatching re:publica: Lehren aus dem Informationskrieg

Die Vorträge des Tübinger Medienwissenschaftlers Bernhard Pörksen auf der Republica sind eigentlich immer sehens- und hörenswert. Nicht nur, weil er sie vollständig frei hält, sondern auch, weil er sich immer kluge Gedanken zu aktuellen Medienthemen gemacht hat.

In diesem Jahr sprach er darüber, welche Lehren wir aus dem Informationskrieg zwischen Russland und der Ukraine ziehen können. Er nimmt Bezug auf einen Mann in der Ukraine, der versucht hat, seinem Vater in Russland klarzumachen, dass dort tatsächlich ein Angriffskrieg durch Russland stattfindet. Was dieser nicht glauben will, weil ihm die Propaganda im Staatsfernsehen etwas anderes weisgemacht hat – erfolgreich.

Pörksen erklärt, wie es dem Mann gelungen ist, seinen Vater doch noch zu überzeugen – und welche Angriffe auf Informationsebene schiefgegangen sind und warum.

ARD stellt Berichterstattung aus Moskau ein

Wer aus Russland über den Angriffskrieg gegen die Ukraine berichten will, muss mit harten Strafen rechnen. Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Freitag mehrere Gesetze unterzeichnet, mit denen die freie Meinungsäußerung beschnitten wird. Unter anderem für angebliche Falschinformationen über den Krieg drohen bis zu 15 Jahre Haft – auch für ausländische Korrespondenten. ARD, ZDF und das Deutschlandradio haben daraufhin am Wochenende beschlossen, ihre Berichterstattung aus Russland selbst einzustellen. Mein Bericht für die ARD-Radiosender.

Medienaufsicht droht RT DE Bußgeld an

Eigentlich hatte die Medienanstalt Berlin-Brandenburg dem staatlichen russischen Propagandasender RT DE schon Anfang Februar verboten, weiter live zu senden. Er hatte nicht mal eine Sendelizenz beantragt.

RT sendet trotzdem weiter – weil er gegen das Verbot klagt. Nur ein Eilantrag sorgt eigentlich dafür, dass weiter gesendet werden darf, den hat RT aber gar nicht gestellt, die Medienanstalt aber erwartet. Deswegen sendete er einfach weiter – ohne Konsequenzen.

Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Anstalt nun RT DE ein Bußgeld in Höhe von 25.000 Euro angedroht, falls RT am Samstag noch auf Sendung ist – oder einen Eilantrag stellt.

Darüber habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk berichtet.

YouTube gegen RT DE – gut und schlecht zugleich

YouTube ist vorige Woche verstärkt gegen Desinformation rund um das Coronavirus und die Corona-Impfung vorgegangen. Die Google-Tochter hat deswegen unter anderem die Kanäle des russischen Propagandasenders RT DE zunächst gesperrt und dann gelöscht: RT DE selbst und die Sendung „Der fehlende Part“. Die Löschung ist einerseits zu begrüßen, andererseits aber auch problematisch, habe ich im Deutschlandfunk kommentiert (Dlf-Audiothek).

Einspruch!

Verschwörungserzählungen und Fake News spielen im öffentlichen Diskurs mittlerweile eine viel größere Rolle als noch vor vielen Jahren – und manchmal auch beim Kontakt mit Familie und Freunden. Wie soll man damit umgehen? Die österreichische Journalistin Ingrid Brodnig hat dazu jetzt eine Handreichung geschrieben. Der Titel: „Einspruch! Verschwörungsmythen und Fake News kontern – in der Familie, im Freundeskreis und online“. Für „Andruck“ im Deutschlandfunk habe ich sie vorgestellt (Audio-Link).

Falschnachrichten nach Hanau und Volkmarsen: „Sie wollen Menschen beeinflussen“

Nach besonderen Ereignissen wie dem in Volkmarsen kursieren oft sehr schnell Falschnachrichten im Netz. Ihre Verbreiter würden damit ein Informationsvakuum nutzen, sagte Kommunikationsforscherin Katharina Kleinen-von Königslöw im Dlf. Denn etablierte Medien seien auf gesicherte Quellen angewiesen.

Mein Interview mit Katharina Kleinen-von Königslöw in @mediasres im Deutschlandfunk.

„Zu 99,9 Prozent eine PR-Offensive“

Dass Facebook zu viel Macht hat, sieht inzwischen selbst Mark Zuckerberg so. Sagt er. Der Facebook-Chef fordert deswegen nun auch, sein Unternehmen stärker zu regulieren. Dieser Vorstoß sei allerdings vor allem eine Marketing-Maßnahme, meinte Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller im Dlf. Er hat mir erzählt:

Für mich ist das zu 99,9 Prozent eine PR-Offensive von einem Unternehmen, was es nötig hat, was in den USA unter Druck ist, was in Australien, Neuseeland unter erheblichem Druck ist, und dem auch in Europa mit viel Misstrauen begegnet wird.

Vorgetäuschte Ermordung Akardi Babtschenkos: „Es war sehr schwer, Zweifel zu haben“

Im Fall des vorgetäuschten Mordes am russischen Journalisten Arkadi Babtschenko in der Ukraine erkennt Journalismus-Forscher Tanjev Schultz kein Versagen der Medien. Alles habe für eine Ermordung des Journalisten gesprochen, sagte Schultz im Dlf. Wenn sich mehrere Quellen miteinander absprächen, komme man als Journalist nicht dazwischen. Gleichwohl müsse man in einem Konflikt wie dem zwischen Russland und der Ukraine stets vor Propaganda gewappnet sein. Ich habe für @mediasres im Deutschlandfunk mit Schultz gesprochen.