rbb-Intendantin legt Bericht über Beschwerden vor

In der vergangenen Woche hat die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb), Ulrike Demmer, dem Rundfunkrat erstmals ihren Bericht über Beschwerden vorgelegt. Mit Inkrafttreten des neuen rbb-Staatsvertrags im Januar ist sie verpflichtet, halbjährlich Bericht zu erstatten über beschiedene Programmbeschwerden und sonstige Kritik und Eingaben an den Sender. Nach Vorstellung im Rundfunkrat soll der Bericht auch veröffentlicht werden.

Nun wurde er vorige Woche vorgestellt, veröffentlicht aber noch nicht. Nach Angaben der rbb-Pressestelle und der Geschäftsstelle des rbb-Rundfunkrats soll das in dieser Woche passieren. Deswegen konnten wir im Medienmagazin von Radio Eins, wo ich am Samstag über Programmbeschwerden berichtet habe, noch nicht über Details sprechen. Ich hoffe, im Bericht steht ein wenig mehr als die paar Worte, die Ulrike Demmer im Rundfunkrat verloren hat.

Die größte Reform von ARD, ZDF und Deutschlandradio steht an – aber kommt sie auch?

Ob diese Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wirklich kommt? Mein Kollege Christoph Sterz aus der Deutschlandfunk-Medienredaktion glaubt nicht so recht daran. Ich selbst bin überrascht, wie weitgehend die Reformvorschläge sind, die die Medienpolitiker (und die eine Medienpolitikerin) der Länder vorgelegt haben. Was noch dran geändert wird, nachdem die Anhörung dazu heute ändert, und ob die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten dem Ganzen in zwei Wochen zustimmen, ist aber völlig offen.

Über die verschiedenen Elemente der Reform – Streichung und Zusammenlegung von Programmen, Weiterentwicklung bzw. Einschränkung der Online-Angebote, Strukturreformen – haben Christoph und ich mit unseren Kollegen Brigitte Baetz und Martin Krebbers gesprochen. Die neue Ausgabe des Medienpodcasts „Nach Redaktionsschluss“ ist jetzt unter anderem hier zu finden.

Radionachrichten aus dem Gemeindesaal

Gestern haben wir beim WDR den ganzen Tag aus Ennigerloh im Münsterland berichtet. Wir wollten die Stadt, ihre Bewohner und Themen kennenlernen. Fernsehen, Radio, Online: Die WDR aktuell-Redaktion war mit Sack und Pack vor Ort.

Ich war für die WDR-Radionachrichten dort, habe zwischen 10.30 und 16.30 Uhr die WDR4 Lokalzeit präsentiert. Dabei saßen ich und – zur vollen Stunde zwischen 10.00 und 17.00 Uhr – mein Kollege Udo Stiehl in einem mobilen Studio, das im Saal der Evangelischen Gemeinde aufgebaut war.

Im Wesentlichen aber haben wir den ganzen Tag über Hörerinnen und Hörer von WDR-Programmen begrüßt, haben ihnen erklärt, wie Radionachrichten entstehen und wie wir sie präsentieren. Und wir haben uns von ihnen erzählen lassen, welche Themen sie in Ennigerloh bewegen. Welche das waren, haben die Kollegen von wdr.de hier aufgeschrieben.

Radio live vor Ort

Wenn ich die Nachrichten bei WDR2, WDR3, WDR4 und WDR5 präsentiere, dann normalerweise aus dem Funkhaus in Köln. In drei Tagen in dieser und der kommenden Woche ist das aber anders. Denn Teile des WDR-Programms kommen dann nicht aus Köln, sondern aus drei kleineren Städten in Nordrhein-Westfalen: aus Ennigerloh, Warburg und Hückeswagen.

WDR aktuell geht auf Tour: Wir berichten online, im Radio und Fernsehen direkt von vor Ort. Seid dabei, schaut uns über die Schulter und erzählt uns von euren Themen.

Ich bin in Ennigerloh für die WDR-Radionachrichten dabei. Im Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde (Elmstraße 32) recherchieren, schreiben und präsentieren wir und lassen uns dabei zuschauen. Hörerinnen und Hörer können bei unseren Konferenzen zuhören und Fragen stellen.

Besonderes Bonbon: Die WDR-Tour in Ennigerloh findet am letzten Tag des diesjährigen Mettwurstmarktes statt – einer Kombination aus Volksfest, Flohmarkt und Kirmes. Ich freu mich drauf.

Eine Nummer zu klein: Berichten Medien zu wenig über Kleinstparteien?

Ständig berichten Medien über SPD und AfD, aber selten über kleinere Parteien wie Volt und ödp – auch wenn die durchaus Rückhalt in der Bevölkerung haben, wenn auch oft weniger. Unser Podcast-Hörer Florian Lipp will mehr über Kleinstparteien hören – weil er sich davon mehr Demokratie verspricht. Darüber habe ich mit ihm und mit Deutschlandfunk-Bayern-Korrespondent Michael Watzke diskutiert – im Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“.

Eilantrag teilweise stattgegeben: Compact-Magazin darf erst mal wieder erscheinen

Das rechtsextreme Compact-Magazin darf erst mal wieder erscheinen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig im Eilverfahren entschieden und damit das Verbot des Bundesinnenministeriums teilweise aufgehoben. Das Ministerium hatte das damit begründet, dass sich der Verein hinter Compact gegen die verfassungsmäßige Ordnung richte. Über die Entscheidung und die Hintergründe habe ich bei „Fazit“ in Deutschlandfunk Kultur berichtet.

Im Verkehr sind wir alle kleine Sünderlein

Wenn Medien über Verstöße im Straßenverkehr berichten, werden sie oft spirituell. Wer bestimmte Dinge falsch macht, wird zum Sünder: Parkt er falsch, wird er zum Parksünder; fährt sie zu schnell, ist sie eine Temposünderin. Die Rede ist auch vom Handysünder – also jemand, der beim Fahren aufs Handy guckt. Mit dieser Metaphorik entlassen Medien die Täter ein wenig aus der Verantwortung, habe ich für den Sprach-Check „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk aufgeschrieben.

Musk und Trump – eine Gefahr für die Demokratie

Donald Trump und Elon Musk haben Einigkeit demonstriert. In einem Live-Gespräch auf Musks Plattform X zeigten der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und der Unternehmer, wie herzlich sie einander verbunden sind. Dabei teilten beide auch viele Falschinformationen und Beleidigungen. Auch deswegen ist die Verbindung von Trump und Musk eine Gefahr, habe ich für den Deutschlandfunk kommentiert.

Wie kann man ausgewogen aus Israel und Gaza berichten?

Die Berichterstattung über das Hamas-Massaker und den Gaza-Krieg stellt Korrespondenten und Korrespondentinnen und Medien seit Monaten vor enorme Herausforderungen. Wann spricht man von Terroristen, wann von einem Krieg? Wo verläuft die Grenze zwischen klarer Sprache und einer über die Sachlichkeit hinausgehenden Bewertung?

Darüber haben bei der Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche diskutiert: Holger Stark, stellvertretender Chefredakteur der ZEIT, die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und die Filmemacherin und Korrespondentin Hanna Resch (ARD). Es moderiert Pinar Atalay.

„Erzählungen schlagen Fakten“

Die Journalistin Gilda Sahebi hat bei der Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche einen interessanten Eröffnungsvortrag gehalten. Ihre These: Die Geschehnisse werden nicht durch Fakten bestimmt, sondern durch Erzählungen. Nicht nur beim Publikum, auch bei denen, die Medien machen. Wir alle, so ihre These, haben internalisierte Erzählungen, die uns oft nicht bewusst sind, und die dafür sorgen, dass wir so leben und arbeiten, wie wir es tun. Ihnen entkommen könne man nur dadurch, dass man sie sich bewusst mache.

Auf diese Art und Weise werde auch Politik gemacht, und so komme es, dass trotz faktenbasierter und faktenorientierter Berichterstattung über Missstände und Skandale wie das Potsdamer Treffen oder die Straftaten Trumps sich am Ende doch Erzählungen durchsetzten.