taz stellt wochentägliche Printausgabe ein: Mutiger Schritt in die Zukunft

Die Berliner Tageszeitung taz gibt es ab heute unter der Woche nicht mehr gedruckt zu kaufen. Sie hat ihre letzte wochentägliche Printausgabe veröffentlicht.

Der Titel der letzten werktäglich gedruckten taz. 🎉 Uns gibt es natürlich weiterhin digital auf taz.de

taz (@taz.de) 2025-10-17T06:01:18.060Z

Darüber habe ich heute früh im Deutschlandfunk berichtet – und am Abend auch kommentiert.

Rundfunkurteil: Gericht gibt Beitragszahlern nur geringe Chancen auf Erfolg

Darf ich den Rundfunkbeitrag verweigern, wenn ich das Programm von ARD, ZDF und Deutschlandradio für einseitig und unausgewogen halte? Das Bundesverwaltungsgericht hat heute entschieden, dass Beitragszahler grundsätzlich vor Gerichten dafür klagen dürfen. Die Hürden dafür hat es aber sehr hoch gelegt. Die Entscheidung habe ich im Deutschlandfunk kommentiert.

Eurovision Song Contest: Abstimmung über Israels Teilnahme verschoben

Die Waffenruhe im Gazastreifen und die Rückkehr der Hamas-Geiseln haben auch Auswirkungen auf den Eurovision Song Contest, das größte Musikevent der Welt.

Den wollten im nächsten Mai in Wien mehrere europäische Sender boykottieren, falls Israel teilnimmt – wegen dessen Vorgehen im Gazastreifen. Um das zu verhindern, hatte der ESC-Veranstalter für November eine Sondersitzung angesetzt – die jetzt aber abgesagt.

Darüber habe ich im Deutschlandfunk berichtet.

Grimme Online Award: Protest auf offener Bühne

In Essen sind gestern die Grimme Online Awards vergeben worden. Damit wird herausragende Publizistik im Netz ausgezeichnet. Aber auf der Bühne brach sich ein Konflikt Bahn, der schon länger im Hintergrund schwelt – und der auch noch größere Folgen für das Grimme-Institut haben könnte. Es geht um die Aberkennung eines Preises für Medienjournalismus durch einen Grimme-nahen Verein. Darüber habe ich im Deutschlandfunk berichtet.

Ein Familiendrama ist kein Drama, sondern Kriminalität

Ein „Drama“ oder eine „Tragödie“ kennen wir aus dem Theater. Das meinen Medien aber nicht, wenn sie von einem Familiendrama oder einer Familientragödie sprechen. Dann geht es um Straftaten – meist, wenn ein Mann Familienmitglieder tötet, etwa seine Eltern, seine Frau oder Ex-Frau und die eigenen Kinder oder die Kinder der Frau. Nicht selten tötet sich der Täter anschließend selbst.

Wie problematisch die Verwendung der Begriffe in Medien ist, habe ich für den Deutschlandfunk notiert.

Pentagon will Medienberichterstattung kontrollieren

Das Pentagon verlangt künftig, dass akkreditierte Reporter ihre Berichte vor Veröffentlichung genehmigen lassen. Ob das als staatliche Zensur gewertet wird, könnte vor dem Supreme Court entschieden werden, meint Hendrik Ohnesorge von der Universität Bonn. Ich habe mit ihm für den Deutschlandfunk gesprochen.

Wie journalistische Sprache die Ursachen von Verkehrsunfällen verschleiert

Wer sich für Verkehrsmeldungen in Tageszeitungen interessiert, findet da oft Schlagzeilen wie

  • „Fußgänger von Auto erfasst“
  • „Radfahrer konnte offener Tür nicht ausweichen“
  • „Auto übersieht Radfahrer“

Gemeinsam haben die Meldungen, dass man bei vielen von ihnen zum Schluss kommen muss: Vor allem Radfahrer und Fußgänger machen Fehler, Autofahrer kommen dagegen gut weg. Das liegt aber nicht an ihnen, sondern darüber, wie Polizei und Medien über Verkehrsunfälle berichten. (Ein Beispiel hatte ich auch mal hier im Blog.)

Ein Forschungsteam hat solche Berichte jetzt untersucht. Ich habe darüber im Deutschlandfunk mit Forschungsleiter Dr. Dirk Schneidemesser vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit in Potsdam gesprochen.

Das Problem ist nicht neu, das NDR-Medienmagazin Zapp hat darüber schon vor Jahren berichtet:

Link zur Pressemitteilung

Vorschläge, wie es besser gehen könnte

Machen Medien den Kulturkampf der Politik mit?

Robert Habeck zieht sich aus der Politik zurück – mit klaren Worten: In einem Interview mit der taz gestern teilt er nicht nur gegen Unionspolitiker aus, sondern auch gegen Medien. Die würden zum Kulturkampf im Land beitragen, sagt Habeck.

Er kritisiert Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, sie habe völlig unnötig eine Debatte vom Zaun gebrochen, als sie die Regenbogenflagge auf dem Reichstagsgebäude verbot, und darüber die Gesellschaft gespalten – und weiter – Zitat:

Aber nun können Politiker sich ereifern, Zeitungen können vollgeschrieben werden, man kann Talkshows damit bestreiten, alle können etwas sagen, aber die eigentlich realen Probleme bleiben unbearbeitet, die zentralen Herausforderungen, die ein Land zu lösen hat, werden nicht diskutiert.

Darüber habe ich im Deutschlandfunk mit der Soziologin und Kulturwissenschaftlerin Dr. Simone Jung von der Leuphana-Universität Lüneburg gesprochen.

Wenn Medien Täter und Opfer umkehren

Wenn Medien über Gewalt gegen Minderheiten berichten – ganz gleich ob gegen Schwule, trans Personen, Musliminnen oder Juden – fällt oft so eine Formulierung: „weil er schwul ist“, „weil sie Jüdin ist“ oder auch „weil sie die Ehre der Familie verletzt hat“.

Das klingt auf den ersten Blick einleuchtend. Allerdings: Schwul oder jüdisch zu sein – um bei diesen Beispielen zu bleiben – ist ja nicht die Ursache für die Gewalt.

Deswegen sollten Medien das auch anders formulieren. Wie und warum, habe ich im Sprachcheck im Deutschlandfunk erklärt.