Schweizer stimmen über staatliche Medienförderung ab

Klassischen Zeitungen auf Papier geht es immer schlechter. Journalismus allein im Netz finanziert sich für viele Redaktionen nicht, immer mehr Werbeanzeigen im Netz statt in Zeitungen entzieht ihnen nach und nach die Geschäftsgrundlage. Weil Zeitungen aber demokratiewichtig gelten, unterstützt die Schweiz Printmedien mit Millionensummen und will das sogar noch ausbauen. Wenn sie nicht gestoppt wird – durch eine Volksabstimmung an diesem Sonntag. Darüber habe ich vorab in den „Informationen am Morgen“ im Deutschlandfunk erzählt.

 

NZZ-Autor verhindert Link auf kritischen Artikel

Ende Juni habe ich für Übermedien einen NZZ-Artikel auseinandergenommen. Der Heilbronner Gastautor Wolfgang Bok hatte für seine These, dass „die Medien“ alle tendenziell eher linksgrün seien, ziemlichen Unsinn zusammengesammelt, der das belegen sollte – aber gar nicht konnte. Dafür hatte er falsche Zitate und irreführende Zahlen verwendet.

Jetzt wurde Bok auf seinen faktenarmen Text angesprochen, in einem Interview mit dem „Phonk-Magazin“ – das in der online abrufbaren PDF-Ausgabe aber leider nicht zu lesen ist, schreibt Boris Rosenkranz im Übermedien-Newsletter – und weiter:

Wieso? Weil Kommunikator Bok nicht wollte, dass die Leute vom „Phonk-Magazin“ einen Link zum Übermedien-Beitrag setzen. Also haben sie das Interview kurzerhand aus der PDF-Ausgabe geworfen und den Grund offengelegt. Würde sagen: Strategische Kommunikation geglückt!

Foulen im Kampf gegen grüne „Mainstream-Medien“

Der Publizist Wolfgang Bok wirft den deutschen Medien vor, die Grünen großgeschrieben zu haben und abweichende Meinungen zu unterdrücken. Um das zu belegen, hantiert er mit falschen Zahlen, irreführenden Zitaten und fehlenden Kontexten. Meinen kleinen Thread von gestern habe ich noch mal für Übermedien etwas ausführlicher aufgeschrieben.

Nachtrag, 26. Juni: Kollege René Martens weist per Twitter darauf hin, dass es über Wolfgang Bok schon einen Artikel gibt, der 2013 im „Neuen Deutschland“ erschienen ist.