„Gespaltene Gesellschaft“ – gibt es die wirklich?

Das Wort von der „Spaltung der Gesellschaft“ hat derzeit Hochkonjunktur. Besonders mit fortschreitender Pandemie wird es oft voller Sorge benutzt. Von „Spaltung“ zu reden, ist aber unangebracht, habe ich für den Sprachcheck „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk notiert.

„Impfpflicht: Ja oder nein?“ Wie Medien die Politik unter Druck setzen

Lassen sich Politiker zu Aussagen hinreißen, weil Medien sie dazu drängen? Deutschlandfunk-Hörer Moritz Ahlers vermutet das. Wenn Politik Möglichkeiten kategorisch ausschließt, dann könne das zu einer Hypothek in Debatten zum Beispiel über die Impfpflicht werden. Ahlers fragt in einer Mail an die Redaktion @mediasres, ob der politische Journalismus diesen voreiligen Ausschlüssen nicht entgegenwirken müsste.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) fühlt sich als Politiker oft getrieben. Unwägbarkeiten in einer Pandemie anzusprechen, sei schwierig. Man müsse der Politik auch Meinungswechsel zugestehen. „Verbindlichkeit ist im Journalismus wichtig,“ betont dagegen Deutschlandfunk-Hauptstadtkorrespondentin Katharina Hamberger. Trotzdem dürfe das kein Selbstzweck sein.

Über die Wechselwirkung von Medien und Politik habe ich mit Moritz Ahlers, Klaus Holetschek und Katharina Hamberger diskutiert. Produktion: Mike Herbstreuth.

Den Podcast gibt es in der DLF-Audiothek App, unter www.deutschlandfunk.de/medienpodcast und in den gängigen Podcast-Apps.

Medien & Impfskeptiker: Keine Angst vor Redundanz

Die neue ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger ist selbstkritisch mit dem journalistischen Umgang mit Impfskeptikern ins Gericht gegangen. Ihr Fazit: Journalistinnen und Journalisten müssen mehr erklären. Dafür sollten sie vor allen Dingen ihre Sorge ablegen, das Publikum mit Redundanz zu langweilen, habe ich für das WDR5-Meinungsmagazin „Politikum“ kommentiert.

Wenn Medien Schlagzeilen machen – das mediale Jahr 2021 im Rückblick

Das Jahr 2021 geht zu Ende. In @mediasres im Deutschlandfunk haben meine Kollegin Brigitte Baetz, unser Kolumnist Matthias Dell und ich das mediale Jahr Revue passieren lassen. Es gab zu viele wichtige Themen für 24 Minuten, aber wir haben über den Fall Julian Reichelt, die merkwürdigen Äußerungen von Springer-Chef Mathias Döpfner, über den Umgang des WDR mit der Journalistin Nemi El-Hassan, über die Berichterstattung im Bundestagswahlkampf und über die Klimakrise gesprochen.

Erschlagen von der Bilderflut: Zwischen zeigen, was ist, und Voyeurismus

Es gibt Bilder, die bleiben im Kopf: das schreiende Mädchen im Vietnamkrieg, das überschwemmte Ahrtal oder der Terrorangriff im Pariser Bataclan. Viel zu viele grausame Bilder findet Deutschlandfunk-Hörer Erwin Berkemeier. Er fühlt sich von der Bilderflut in den Medien häufig erschlagen und fragt sich, wie viele Informationen sie dem Publikum überhaupt liefern kann.

Seiner Meinung nach überwiegen in den Medien gewaltsame, voyeuristische Bilder und die immer wieder gleichen, öden Symbolfotos. Wie wählen Redaktionen ihr Bildmaterial aus und wann kommen sie an ihre Grenzen? Wo hört Informationspflicht auf und wo beginnt Voyeurismus?

Über die Macht der Bilder diskutiert Erwin Berkemeier mit Jutta Schein von der Wochenzeitung „Die Zeit“, dem Chefredakteur von ARD-Aktuell Marcus Bornheim und Anh Tran aus der DLF-Medienredaktion. Ich war als Producer für Aufnahme und Schnitt verantwortlich.

Hier findet man alle Abomöglichkeiten.

Wahlkampf als politisches Pferderennen

Sieger, Verlierer, Vorsprünge und Aufholjagden – die umfragengetriebene Berichterstattung in diesem Wahlkampf weckt bei manchen Beobachtern Assoziationen mit einem Pferderennen. Politische Journalisten klingen mitunter wie Sportreporter. Inhalte kämen dabei aber zu kurz. Die Sendung für den Deutschlandfunk-Hintergrund von Michael Borgers und mir.

Afghanistan: Berichten, ohne vor Ort zu sein

Reportagen aus Afghanistan sind kaum noch möglich – und dennoch bekommen wir täglich neue Fotos und Videos aus dem Land. Wer macht diese Bilder und wie sind sie zu bewerten? ARD-Korrespondentin Sibylle Licht hat mir im Dlf erklärt, wie sie aus Neu Delhi über Afghanistan berichtet.

Alarm auf dem Sender – Wie der Rundfunk mit Katastrophenmeldungen umgeht

Die Wassermassen sind in den Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen abgeflossen. Jetzt wird aufgeräumt und viel diskutiert – zum Beispiel, ob die offiziellen Stellen, aber auch die Medien zu spät, zu unpräzise und in der Dramatik nicht ausreichend informiert haben. Offenbar hat die Alarmierung der Bevölkerung nicht richtig funktioniert, als die Überschwemmungen etliche Ortschaften zerstört haben. Vorhandene Sirenen haben nicht geheult, es wurden keine sms oder Push-Nachrichten auf die Handys verschickt und Radioprogramme wurden in der Flutnacht nicht für die aktuelle Berichterstattung geöffnet.

Wir sprechen in unserem Podcast „Nach Redaktionsschluss“ darüber, wie Informationen über Notlagen oder Naturkatastrophen besser weitergegeben werden können und welche Rolle die Medien dabei spielen.

Ich habe darüber mit Deutschlandfunk-Hörer Markus Dembowski, NRW-Korrespondentin Felicitas Boeselager und Kollege Sören Brinkmann aus der @mediasres-Redaktion gesprochen.

So funktioniert die Warnkette bei Überschwemmungen

Wurden die Menschen vor den Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausreichend früh und deutlich gewarnt? In der Warnkette zwischen Behörden, Medien und Bevölkerung scheint es Lücken und Optimierungsbedarf zu gegeben. Darüber habe ich in den „Informationen am Morgen“ (Audiolink) berichtet.

Am Nachmittag habe ich darüber noch mal ausführlicher in @mediasres gesprochen und zusammen mit Mirjam Kid und Maximilian Rieger die Bericherstattung analysiert.

Mike Herbstreuth hat das Wichtigste dort auch in einem Artikel zusammengefasst.

Im Podcast „Der Tag“ habe ich dann auch noch mal drüber gesprochen. Und am Abend hab ich den Umgang der Medien mit Katastrophenmeldungen kommentiert (Audio-Link).

Maaßen und der Gesinnungstest – Warum Medienkontrolle staatsfern ist

Verlogen, unausgewogen, linksgrünrot – der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen lässt kein gutes Haar am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und Deutschlandfunk-Hörerin Eva-Maria Wittke pflichtet ihm bei: Kritiklos, einseitig, manipulativ findet sie die Berichterstattung. Für CDU-Kandidat Maaßen ist das ein Wahlkampfthema, für Eva-Maria Wittke scheint das eine Herzensangelegenheit zu sein.

Wir haben sie eingeladen, um mit ihr über ihre Vorstellung von gutem Journalismus zu diskutieren. Über Maaßens Gesinnungstest, seine Idee, Berichterstattung mit Geldstrafen zu belegen und über das Grundprinzip der Staatsferne, die in der Bundesrepublik in Bezug auf die Medien Verfassungsrang hat. Mit Eva-Maria Wittke habe ich mit dem Kollegen und Historiker Matthias von Hellfeld und Bettina Schmieding aus der Deutschlandfunk-Medienredaktion diskutiert.