Naiv auf Fake-Video reagiert

Schlechte Nachrichten für die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. Erst hat sie bei ihrer Wiederwahl als SPD-Landesvorsitzende relativ schlecht abgeschnitten, seit dem Wochenende muss sie sich damit rumschlagen, dass sie betrogen worden ist. Sie glaubte, in einer Videokonferenz mit dem Kiewer Bürgermeister Vitalo Klitschko verbunden zu sein, aber das stellte sich als Fälschung heraus.

Eine Erfahrung, die zuvor auch die Bürgermeister von Madrid, Wien, Budapest und Warschau gemacht haben. Aber nicht nur die Politik hat die Gefahren des Informationskriegs noch nicht ausreichend im Blick, sondern auch Medien. Meine Medienkolumne für Politikum in WDR5.

Berichten direkt vom G7-Gipfel – wie gut geht das eigentlich?

Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern hat vielleicht ein paar politisch tragbare Ergebnisse gebracht, in jedem Fall hat er wunderbare Bilder produziert. Das Schloss ist eigentlich ein Luxushotel, es hat großartige Aussichten auf das Wettersteingebirge und das Wetter war auch noch schön.

Medien haben dazu beigetragen, diese Bilder zu produzieren und zu verbreiten. Dabei war professionelle Arbeit für Journalistinnen und Journalisten gar nicht so reibungslos möglich, hat mir Stephan Detjen erzählt, Leiter des Hauptstadtstudios des Deutschlandradios. Mit ihm habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.

Rewatching re:publica: Sind Journalistinnen und Journalisten zu nah am Ukraine-Krieg?

Sind Journalistinnen und Journalisten in der Ukraine zu nah dran? Es ist ein ungewöhnlicher Titel, den sich das Monitor-Forum des WDR für seinen Republica-Talk selbst gegeben hat. Denn dass gerade öffentlich-rechtliche Medien zu nah dran seien, war ja nun wahrlich kein Vorwurf – eher im Gegenteil.

Trotzdem ist der Talk interessant, weil er Einblicke gibt in die Arbeit von ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf, ARD-Korrespondentin Ina Ruck, der ukrainischen Journalistin Katja Goncharova und WDR-Moderator Georg Restle.

Und sie lösen dann auch auf, warum es um den Vorwurf von zu viel Nähe geht – nämlich mit der Frage, ob die deutschen Korrespondent:innen sich zu sehr auf die Seite der Ukraine schlagen.

Rewatching re:publica: Lehren aus dem Informationskrieg

Die Vorträge des Tübinger Medienwissenschaftlers Bernhard Pörksen auf der Republica sind eigentlich immer sehens- und hörenswert. Nicht nur, weil er sie vollständig frei hält, sondern auch, weil er sich immer kluge Gedanken zu aktuellen Medienthemen gemacht hat.

In diesem Jahr sprach er darüber, welche Lehren wir aus dem Informationskrieg zwischen Russland und der Ukraine ziehen können. Er nimmt Bezug auf einen Mann in der Ukraine, der versucht hat, seinem Vater in Russland klarzumachen, dass dort tatsächlich ein Angriffskrieg durch Russland stattfindet. Was dieser nicht glauben will, weil ihm die Propaganda im Staatsfernsehen etwas anderes weisgemacht hat – erfolgreich.

Pörksen erklärt, wie es dem Mann gelungen ist, seinen Vater doch noch zu überzeugen – und welche Angriffe auf Informationsebene schiefgegangen sind und warum.

Ferda Ataman und der Umgang mit der eigenen Social-Media-Geschichte

Ferda Ataman soll Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes werden. Doch schon bald nach ihrer geplanten Ernennung wurde die Politologin und Publizistin dafür kritisiert, auf Twitter die meisten ihrer Tweets gelöscht zu haben. Eine Strategie, gegen die es und für die es gute Gründe gibt, findet der Netzjournalist Simon Hurtz, mit dem ich heute für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen habe.

Rewatching re:publica: Staatstrojaner – wenn der Staat zum Hacker wird

Polizei und Geheimdienste in vielen Ländern nutzen Hackingtools, um heimlich ihre Bürgerinnen und Bürger zu überwachen – das ist für alle ein Problem, aber auch für Journalistinnen und Journalisten. Mehr als 180 wurden bereits auf diese Weise überwacht.

Bei der re:publica 2022 hat André Meister von netzpolitik.org einen Überblick darüber gegeben, wer überwacht, wer überwacht wird und womit.

Rewatching re:publica: BND-Überwachung auf dem Prüfstand

Der Bundesnachrichtendienst hätte nichts dagegen, auch Journalistinnen und Journalisten zu überwachen. 2020 ist er durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts dabei teilweise gestoppt worden. Reporter ohne Grenzen und die Gesellschaft für Freiheitsrechte haben bei der Republica den Sachstand vorgestellt.

Rewatching re:publica: Melanie Brinkmann und Alena Buyx über Wissenschaftskommunikation

Beide waren in der Corona-Pandemie sehr medienpräsent: die Virologin Melanie Brinkmann und die Vorsitzende des Ethikrats, Alena Buyx, haben Forschungsergebnisse und persönliche Einschätzungen geteilt und sich an der öffentlichen Diskussion über den richtigen Umgang mit dem Virus beteiligt. Beim Republica-Talk sprechen sie darüber, wie sie ihre Rollen wahrgenommen haben und wie für sie gute Wissenschaftskommunikation aussieht.

„Meinungsforschung misst keine Meinung, Meinungsforschung misst eine Laune“

Mit Meinungsumfragen habe ich mich beruflich inzwischen länger nicht mehr beschäftigt. Lediglich zur Bundestagswahl 2021 ging es am Rande darum – in unserer Sendung zur politischen Berichterstattung als Pferderennen.

Das ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann hat sich Mitte Mai die zunehmende Zahl an Meinungsumfragen vorgeknöpft und dabei satirisch auf Probleme hingewiesen. Cool, dass die angebliche Gewissheit, die Medien mit solchen Umfragen verbreiten, hier mal als beknackt dargestellt werden.

Gute Gründe für und gegen den Begriff „Flüchtling“

Wer auf der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg die Ukraine verlässt, wird als Flüchtling bezeichnet. Ein Begriff, der immer wieder problematisiert wird – vor allem aus zwei Gründen. Mein Beitrag für die @mediasres-Reihe „Sagen und Meinen“.