Die Vorverurteilungsfalle: Über Sexarbeit berichten

„Ist das wirklich eine Arbeit wie jede andere?“ – eine Journalistenfrage, die Dlf-Hörerin Ruby Rebelde maßlos ärgert. Die Medien wollten nicht offen berichten, sondern suchten oft nach Bestätigung für ihre eigenen Vorurteile, findet Rebelde. Statt mit Sexarbeiterinnen zu sprechen, werde über sie gesprochen.

Über Vorurteile, Bestätigungsfehler und mangelnde Recherche diskutieren Hörerin und Sexarbeiterin Ruby Rebelde, Brigitte Hürlimann, Reporterin des Schweizer Onlineportals „Republik“ und Brigitte Baetz aus der Dlf-Medienredaktion im Podcast „Nach Redaktionsschluss“. Ich war für Produktion und Schnitt verantwortlich.

Die Allianz der Corona-Leugner

Sie reisen durch Europa, organisieren Demonstrationen, veranstalten auf Youtube Konferenzen und schließen sich zu Allianzen zusammen – seit Beginn der Pandemie versuchen einige schillernde Persönlichkeiten der Corona-Leugner-Szene aus Europa ein internationales Netzwerk aufzubauen, das eine verloren geglaubte Freiheit wieder erkämpfen will. Doch wie gut vernetzt sind sie wirklich? Das Recherchezentrum Correctiv hat gemeinsam mit der spanischen Faktencheck-Redaktion Maldita die Internationalisierung des Netzwerks seit Pandemie-Beginn nachgezeichnet.

Davon hat mir Correctiv-Redakteurin Uschi Jonas für @mediasres im Deutschlandfunk erzählt.

Wie die Verschwörungsszene auf Xavier Naidoos Video reagiert

Nachdem der Sänger Xavier Naidoo die Corona-Pandemie lange geleugnet hatte und mit sogenannten Reichsbürgern aufgetreten war, hat er sich nun öffentlich von Verschwörungserzählungen distanziert. Die Mehrheit seiner Unterstützerszene vermutet dahinter wiederum eine Verschwörung.

Darüber habe ich im Deutschlandfunk mit Josef Holnburger gesprochen, dem Geschäftsführer der Organisation CeMAS, die sich mit Verschwörungsideologien und Desinformation beschäftigt.

Mit Deep Throat in der Tiefgarage – Journalismus im Film

Sie sehen überdurchschnittlich gut aus, werden für ihre Recherchen fürstlich entlohnt und brechen auch schon mal das Gesetz, um an Informationen zu kommen: So werden Journalistinnen und Journalisten in Filmen und Serien gerne dargestellt. Sechs „echte“ Kolleginnen und Kollegen haben sich sechs Filme angesehen und erzählen, was sie aufregt und zum Lachen bringt.

Annika Schneider und ich haben mit ihnen gesprochen – daraus ist diese schöne Collage zum Hören entstanden.

Mit dabei sind Hans Leyendecker, mittlerweile im Ruhestand, früher beim Spiegel und bei der Süddeutschen Zeitung. Er hat sich „Die Verlegerin“ („The Post“) von Steven Spielberg angesehen – mit Meryl Streep und Tom Hanks.

Unsere Deutschlandfunk-Kollegin Christiane Florin hat „Spotlight“ besprochen, den Oscar-gekrönten Spielfilm von Tom McCarthy über die Rechechen des Boston Globe zu Missbrauch in der katholischen Kirche.

Die ARD-Weltspiegel-Moderatorin und langjährige Iran-Korrespondentin Natali Amiri hat sich für uns deiee Netflix-Satire „Don’t Look Up“ von 2021 angesehen.

Correctiv-Chefredakteur Justus von Daniel hat sich den Klassiker „Die Unbestechlichen“ über die Recherchen zum Watergate-Skandal angesehen, der unserer Sendung auch den Namen gegeben hat.

Der ehemalige Stern-Vizechefredakteur Michael Seufert hat für uns „Schtonk“ besprochen, Helmut Dietls Satire über die angeblichen Hitler-Tagebücher, die der Stern 1983 veröffentlicht hat und die sich kurz darauf als Fälschung erwiesen.

Spiegel-Redakteurin Juliane Löffler hat sich „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ angesehen, in dem es um die sexuelle Gewalt von Fox-News-Gründer Roger Ailes geht.

„Liest da niemand Korrektur?“ – Fehlerkultur im Nachrichtenjournalismus

Deutschlandfunk-Hörer Jörg Gehrke findet, dass der Sender seinen Qualitätsanspruch bei Nachrichten über den Nahostkonflikt nicht immer erfüllt. Die Hamas als „Widerstand in Gaza“ zu bezeichnen, sei falsch, kritisiert der Historiker und weist uns und andere Medien bei Twitter vehement auf solche Fehler hin. Die Hamas sei eine Terrororganisation und sollte auch so genannt werden.

Bei kaum einem Thema hagelt es so viel Kritik wie beim Nahostkonflikt. Damit müssen sich fast alle Nachrichtenmedien auseinandersetzen. „Ich fürchte, dass sich bei Journalisten Klischees über Israel verfestigt haben“, vermutet Jörg Gehrke.

Wie gehen wir beim Deutschlandfunk mit Kritik um? Warum kann es für Journalisten schwer sein, sich mit eigenen Fehlern zu beschäftigen? Und steckt hinter den Fehlern bei der Nahost-Berichterstattung vielleicht Antisemitismus?

Über diese Fragen diskutiert Jörg Gehrke in unserem Podcast „Nach Redaktionsschluss“ mit Annette Meisters aus der Dlf-Nachrichtenredaktion und Bettina Schmieding und mir aus der Dlf-Medienredaktion.

„Wir zeigen keine Leichen“: Wie sollen Medien mit Kriegsbildern umgehen?

Täglich sehen wir neue grausame Bilder vom Krieg in der Ukraine. Manche bleiben besonders im Gedächtnis. So etwa das Foto der getöteten ukrainischen Familie mit ihrem Begleiter, das die „New York Times“ unverpixelt auf ihrer Titelseite veröffentlicht hat. In Deutschland haben viele Medien dieses Foto nicht gezeigt, aus medienethischen Gründen. Zu Recht? Darüber diskutieren Hörer Johannes Strobel mit Medienwissenschaftlerin Petra Grimm, Kendra Stenzel vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Pia Behme aus der DLF-Medienredaktion – in unserem Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“. Für die Produktion war ich verantwortlich.