Beide waren in der Corona-Pandemie sehr medienpräsent: die Virologin Melanie Brinkmann und die Vorsitzende des Ethikrats, Alena Buyx, haben Forschungsergebnisse und persönliche Einschätzungen geteilt und sich an der öffentlichen Diskussion über den richtigen Umgang mit dem Virus beteiligt. Beim Republica-Talk sprechen sie darüber, wie sie ihre Rollen wahrgenommen haben und wie für sie gute Wissenschaftskommunikation aussieht.
Kategorie: Ethik
Affenpocken in den Schlagzeilen: Zwischen Angst und Aufklärung
Eilmeldungen und alarmistische Überschriften – die Berichterstattung über das Affenpockenvirus erinnert an die ersten Tage der Corona-Pandemie. Dabei ist keine weitreichende Verbreitung zu befürchten. Die Wissenschaftsjournalistin Kathrin Kühn kritisiert mit mir im Gespräch für @mediasres im Deutschlandfunk, dass die Aufmerksamkeit für grundlegendere Themen fehle.
#Affenpocken-Eilmeldungen, alarmistische Schlagzeilen und Medien, die fragen: Kommt jetzt die nächste Pandemie? (Nein.) Wir fragen stattdessen @KathrinKuehnk: Was haben wir aus der Corona-Berichterstattung gelernt? https://t.co/DZFmHCvYFZ
— DLFMedien (@DLFmedien) May 23, 2022
Affäre um „Zeit“-Mitherausgeber Joffe: „Das ist ein No-Go“
Ein „Zeit“-Mitherausgeber, der einen befreundeten Banker vor Recherchen der eigenen Redaktion warnt – diese Enthüllungen über Josef Joffe hatten für Kritik und Verwunderung gesorgt. Nun gibt es Konsequenzen. Was sagt der Fall über Machtverhältnisse und Interessenskonflikte im Journalismus aus?
Darüber habe ich im Deutschlandfunk mit Volker Lilienthal gesprochen, Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für die Praxis des Qualitätsjournalismus an der Universität Hamburg.
Josef #Joffe lässt sein Amt als Mitherausgeber der "Zeit" ruhen. Er hatte einen befreundeten Banker vor Berichterstattung gewarnt. "Ein No Go", kritisiert @LilienthalV. Mit ihm sprachen wir über Möglichkeiten und Grenzen im Einfluss von Herausgebern. https://t.co/lXMi9C0iP7
— DLFMedien (@DLFmedien) May 17, 2022
Die Vorverurteilungsfalle: Über Sexarbeit berichten
„Ist das wirklich eine Arbeit wie jede andere?“ – eine Journalistenfrage, die Dlf-Hörerin Ruby Rebelde maßlos ärgert. Die Medien wollten nicht offen berichten, sondern suchten oft nach Bestätigung für ihre eigenen Vorurteile, findet Rebelde. Statt mit Sexarbeiterinnen zu sprechen, werde über sie gesprochen.
Über Vorurteile, Bestätigungsfehler und mangelnde Recherche diskutieren Hörerin und Sexarbeiterin Ruby Rebelde, Brigitte Hürlimann, Reporterin des Schweizer Onlineportals „Republik“ und Brigitte Baetz aus der Dlf-Medienredaktion im Podcast „Nach Redaktionsschluss“. Ich war für Produktion und Schnitt verantwortlich.
„Wir zeigen keine Leichen“: Wie sollen Medien mit Kriegsbildern umgehen?
Täglich sehen wir neue grausame Bilder vom Krieg in der Ukraine. Manche bleiben besonders im Gedächtnis. So etwa das Foto der getöteten ukrainischen Familie mit ihrem Begleiter, das die „New York Times“ unverpixelt auf ihrer Titelseite veröffentlicht hat. In Deutschland haben viele Medien dieses Foto nicht gezeigt, aus medienethischen Gründen. Zu Recht? Darüber diskutieren Hörer Johannes Strobel mit Medienwissenschaftlerin Petra Grimm, Kendra Stenzel vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Pia Behme aus der DLF-Medienredaktion – in unserem Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“. Für die Produktion war ich verantwortlich.
"Wir zeigen keine Leichen" – wie sollen Medien mit Kriegsbildern umgehen? Diese Frage eines Hörers diskutieren wir diesmal in unserem Podcast #NachRedaktionsschluss. Mit dabei: Petra Grimm @DigitaleEthik, @Kendra_TS und @Pia Behme.https://t.co/D7oZSfE4dP
— DLFMedien (@DLFmedien) April 1, 2022
Zwischen Professionalität und Emotion: Journalismus im Ukraine-Krieg
Täglich bemühen sich Reporterinnen und Reporter in der Ukraine, in Russland und von Deutschland aus, einen Überblick über die militärische Lage und die Situation der Menschen zu vermitteln. Wie behalten Journalisten den Überblick, welche Herausforderungen gibt es, wie schaffen sie den Spagat zwischen Hoffnung und Alarmismus und welche Rolle spielen eigene Ängste?
Darüber habe ich im Deutschlandfunk-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert – mit der freien Reporterin Rebecca Barth in der Ukraine, dem ehemalige Moskau-Korrespondenten des Deutschlandfunks, Thielko Grieß, und der Medienwissenschaftlerin Marlis Prinzing von der Macromedia-Hochschule Köln.
Wie vermitteln Medien authentisch das Leid eines Krieges, ohne die professionelle Distanz zu verlieren? In Nach Redaktionsschluss diskutiert @stfries mit @ThielkoGriess @marlisprinzing in Deutschland & @barthreb direkt von der ukrainisch-polnischen Grenze: https://t.co/gJ4fzftL1J
— DLFMedien (@DLFmedien) March 4, 2022
Zu hören unter anderem hier, in der Dlf-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
Berichten von der Corona-Intensivstation – wie geht das?
In der Corona-Pandemie haben Medien sehr viel über Zahlen und Statistiken berichtet. Berichte darüber, was Corona konkret für Menschen auslöst und für ihre Angehörigen, die gab es seltener. Was sicherlich auch daran lag, dass es gar nicht so leicht war, auf einer Intensivstation zum Beispiel fürs Fernsehen zu drehen.
Die WDR-Journalistin Monika König durfte – auf der Intensivstation der Uniklinik Köln. Zum Direktor der Inneren Medizin, Michael Hallek, hatte sie Kontakt, seit sie ihn mal zur Behandlung des krebserkrankten FDP-Politikers Guido Westerwelle interviewt hatte.
Mir hat sie im Interview für @mediasres im Deutschlandfunk erzählt, unter welchen Bedingungen sie auf der Intensivstation drehen konnte, welche Herausforderungen es dabei gab und wie sie mit schwierigen ethischen und emotionalen Fragen umging, was man zeigen darf und was nicht – und wie sie ihre journalistische Objektivität bewahrt.
„Squid Game“: Erziehungsberechtigte in der Verantwortung
Die Serie Squid Game hat zu einer Debatte über den Jugendmedienschutz geführt. Netflix habe sich an die Jugendschutzregeln gehalten, findet Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz. Bei Inhalten auf Streamingplattformen seien vor allem die Erziehungsberechtigten gefragt. Ich habe mit Eumann für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.
Erschlagen von der Bilderflut: Zwischen zeigen, was ist, und Voyeurismus
Es gibt Bilder, die bleiben im Kopf: das schreiende Mädchen im Vietnamkrieg, das überschwemmte Ahrtal oder der Terrorangriff im Pariser Bataclan. Viel zu viele grausame Bilder findet Deutschlandfunk-Hörer Erwin Berkemeier. Er fühlt sich von der Bilderflut in den Medien häufig erschlagen und fragt sich, wie viele Informationen sie dem Publikum überhaupt liefern kann.
Seiner Meinung nach überwiegen in den Medien gewaltsame, voyeuristische Bilder und die immer wieder gleichen, öden Symbolfotos. Wie wählen Redaktionen ihr Bildmaterial aus und wann kommen sie an ihre Grenzen? Wo hört Informationspflicht auf und wo beginnt Voyeurismus?
"Der Terroranschlag im Pariser Bataclan, die Spritze im Oberarm: Bilder können mächtig sein. Zu mächtig, findet ein Hörer. Im Podcast #NachRedaktionsschluss reden mit ihm @marcus_bornheim von @tagesschau, @JuttaSchein von @zeitonline_foto und @anhspruch. https://t.co/bSjkIOlA9Q
— DLFMedien (@DLFmedien) September 17, 2021
Über die Macht der Bilder diskutiert Erwin Berkemeier mit Jutta Schein von der Wochenzeitung „Die Zeit“, dem Chefredakteur von ARD-Aktuell Marcus Bornheim und Anh Tran aus der DLF-Medienredaktion. Ich war als Producer für Aufnahme und Schnitt verantwortlich.
Hier findet man alle Abomöglichkeiten.
Maaßen und der Gesinnungstest – Warum Medienkontrolle staatsfern ist
Verlogen, unausgewogen, linksgrünrot – der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen lässt kein gutes Haar am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und Deutschlandfunk-Hörerin Eva-Maria Wittke pflichtet ihm bei: Kritiklos, einseitig, manipulativ findet sie die Berichterstattung. Für CDU-Kandidat Maaßen ist das ein Wahlkampfthema, für Eva-Maria Wittke scheint das eine Herzensangelegenheit zu sein.
Wir haben sie eingeladen, um mit ihr über ihre Vorstellung von gutem Journalismus zu diskutieren. Über Maaßens Gesinnungstest, seine Idee, Berichterstattung mit Geldstrafen zu belegen und über das Grundprinzip der Staatsferne, die in der Bundesrepublik in Bezug auf die Medien Verfassungsrang hat. Mit Eva-Maria Wittke habe ich mit dem Kollegen und Historiker Matthias von Hellfeld und Bettina Schmieding aus der Deutschlandfunk-Medienredaktion diskutiert.