„Liest da niemand Korrektur?“ – Fehlerkultur im Nachrichtenjournalismus

Deutschlandfunk-Hörer Jörg Gehrke findet, dass der Sender seinen Qualitätsanspruch bei Nachrichten über den Nahostkonflikt nicht immer erfüllt. Die Hamas als „Widerstand in Gaza“ zu bezeichnen, sei falsch, kritisiert der Historiker und weist uns und andere Medien bei Twitter vehement auf solche Fehler hin. Die Hamas sei eine Terrororganisation und sollte auch so genannt werden.

Bei kaum einem Thema hagelt es so viel Kritik wie beim Nahostkonflikt. Damit müssen sich fast alle Nachrichtenmedien auseinandersetzen. „Ich fürchte, dass sich bei Journalisten Klischees über Israel verfestigt haben“, vermutet Jörg Gehrke.

Wie gehen wir beim Deutschlandfunk mit Kritik um? Warum kann es für Journalisten schwer sein, sich mit eigenen Fehlern zu beschäftigen? Und steckt hinter den Fehlern bei der Nahost-Berichterstattung vielleicht Antisemitismus?

Über diese Fragen diskutiert Jörg Gehrke in unserem Podcast „Nach Redaktionsschluss“ mit Annette Meisters aus der Dlf-Nachrichtenredaktion und Bettina Schmieding und mir aus der Dlf-Medienredaktion.

„Wir zeigen keine Leichen“: Wie sollen Medien mit Kriegsbildern umgehen?

Täglich sehen wir neue grausame Bilder vom Krieg in der Ukraine. Manche bleiben besonders im Gedächtnis. So etwa das Foto der getöteten ukrainischen Familie mit ihrem Begleiter, das die „New York Times“ unverpixelt auf ihrer Titelseite veröffentlicht hat. In Deutschland haben viele Medien dieses Foto nicht gezeigt, aus medienethischen Gründen. Zu Recht? Darüber diskutieren Hörer Johannes Strobel mit Medienwissenschaftlerin Petra Grimm, Kendra Stenzel vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Pia Behme aus der DLF-Medienredaktion – in unserem Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“. Für die Produktion war ich verantwortlich.

Russisches Investigativmedium „The Insider“: Kremlgegner mit guten Kontakten

Die bei einem Raketenangriff getötete russische Journalisten Oksana Baulina hat für „The Insider“ vom Ukraine-Krieg berichtet. Gegründet hat diese Plattform Roman Dobrochotow. Sein Schicksal und das seines Mediums stehen stellvertretend für den Niedergang des unabhängigen Journalismus in Russland. Darüber habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk mit Alice Bota von der „Zeit“ gesprochen.

Streit über Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Welches Programm sollen ARD, ZDF und das Deutschlandradio machen? Das ist eine Frage, die in groben Zügen von der Politik beantwortet wird, festgelegt im Auftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Über den den neuen Medienstaatsvertrag diskutieren gerade hinter den Kulissen Medienpolitiker der Bundesländer, die dafür zuständig sind.

Eine Diskussion, die deutlich ruhiger abläuft als die über den Rundfunkbeitrag, über den wir in den vergangenen zwei Jahren diskutiert haben. Darüber habe ich heute in den „Informationen am Morgen“ im Deutschlandfunk berichtet.

Wie deutsche Medien aus Russland berichten (können)

Nicht nur ARD, ZDF und das Deutschlandradio haben oder hatten ihre Berichterstattung aus dem Studio Moskau zeitweise eingestellt. Auch andere Medien haben ihre Korrespondenten teils abgezogen, teils nicht mehr arbeiten lassen. Im WDR5-Medienmagazin „Töne, Texte, Bilder“ habe ich einen Überblick gegeben.

ARD stellt Berichterstattung aus Moskau ein

Wer aus Russland über den Angriffskrieg gegen die Ukraine berichten will, muss mit harten Strafen rechnen. Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Freitag mehrere Gesetze unterzeichnet, mit denen die freie Meinungsäußerung beschnitten wird. Unter anderem für angebliche Falschinformationen über den Krieg drohen bis zu 15 Jahre Haft – auch für ausländische Korrespondenten. ARD, ZDF und das Deutschlandradio haben daraufhin am Wochenende beschlossen, ihre Berichterstattung aus Russland selbst einzustellen. Mein Bericht für die ARD-Radiosender.

Zwischen Professionalität und Emotion: Journalismus im Ukraine-Krieg

Täglich bemühen sich Reporterinnen und Reporter in der Ukraine, in Russland und von Deutschland aus, einen Überblick über die militärische Lage und die Situation der Menschen zu vermitteln. Wie behalten Journalisten den Überblick, welche Herausforderungen gibt es, wie schaffen sie den Spagat zwischen Hoffnung und Alarmismus und welche Rolle spielen eigene Ängste?

Darüber habe ich im Deutschlandfunk-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert – mit der freien Reporterin Rebecca Barth in der Ukraine, dem ehemalige Moskau-Korrespondenten des Deutschlandfunks, Thielko Grieß, und der Medienwissenschaftlerin Marlis Prinzing von der Macromedia-Hochschule Köln.

Zu hören unter anderem hier, in der Dlf-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.

Medienaufsicht droht RT DE Bußgeld an

Eigentlich hatte die Medienanstalt Berlin-Brandenburg dem staatlichen russischen Propagandasender RT DE schon Anfang Februar verboten, weiter live zu senden. Er hatte nicht mal eine Sendelizenz beantragt.

RT sendet trotzdem weiter – weil er gegen das Verbot klagt. Nur ein Eilantrag sorgt eigentlich dafür, dass weiter gesendet werden darf, den hat RT aber gar nicht gestellt, die Medienanstalt aber erwartet. Deswegen sendete er einfach weiter – ohne Konsequenzen.

Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Anstalt nun RT DE ein Bußgeld in Höhe von 25.000 Euro angedroht, falls RT am Samstag noch auf Sendung ist – oder einen Eilantrag stellt.

Darüber habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk berichtet.

Tagesschau24 soll zum Nachrichtensender werden

Die ARD-Intendantinnen und Intendanten wollen den Spartenkanal Tagesschau24 zu einem Nachrichtensender ausbauen. Darüber habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk mit der ARD-Vorsitzenden und Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Patricia Schlesinger, gesprochen.

„Gendern schafft Probleme, keine Lösungen“: Sprache im Deutschlandfunk

Sebastian Hupfer bezeichnet sich selbst als „leidenschaftlichen Dlf-Hörer“. Nur eines ärgert den Statistiker, der an der Uni Leipzig arbeitet: gendergerechte Sprache beim Deutschlandfunk. Er findet, damit würden keine Probleme gelöst, sondern im Gegenteil: Medien vergrößerten damit die Kluft zu ihren Nutzern. Schon der Begriff „gendergerecht“ sei ein Zeichen für Ideologie. „Damit wird geframed, dass ich ungerecht bin, wenn ich nicht gendere“, moniert Hupfer. Kritikern wie ihm werde ein reaktionäres Weltbild unterstellt.

Über Sinn und Unsinn gendersensibler Sprache diskutiert Sebastian Hupfer mit dem Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch und Brigitte Baetz sowie mir aus der Medienredaktion des Deutschlandfunks.

Diese Sendung gibt es in einer langen Fassung als Original-Podcast in unserer DLF Audiothek App, hier und in den gängigen Podcast-Apps.