Verlage gegen Sender: Der lange Streit um die Presseähnlichkeit

Zeitungen liefern Texte, Radiosender gesprochenes Wort und Fernsehsender bewegte Bilder. So war es in der Zeit vor dem Internet. Dort aber bieten heute alle Medienanbieter alle Gattungen an – zum Beispiel Zeitungen auch Podcasts und Sender auch Texte.

Dass auch Öffentlich-Rechtliche das machen, stört die Verlage schon lange, weil sie darin eine illegitime Konkurrenz sehen. Sie sprechen von „Presseähnlichkeit“. Denn im Netz sind Texte der Öffentlich-Rechtlichen nur einen Klick von Texten der Verlage entfernt. Während die einen durch den Rundfunkbeitrag schon finanziert und frei im Netz sind, müssen die anderen verkauft werden.

Drei Beschwerden stehen gerade im Raum. Die der „Magdeburger Volksstimme“ gegen den MDR und die des „Weser-Kuriers“ gegen Radio Bremen werden am 14. Oktober von einer Schlichtungsstelle behandelt. Zu einer Klage von 16 Medienhäusern im SÜdwesten gegen die SWR-App „Newszone“ fällt am 17. Oktober am Landgericht Stuttgart ein Urteil.

Was hinter Begriffen wie Presseähnlichkeit, Drei-Stufen-Test und Schlichtungsstelle steckt, habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk erklärt. Meine Kollegin Anh Tran hat mit dem Chefredakteur der „Magdeburger Volksstimme“, Alois Kösters, über seine Beschwerde gesprochen.

Kritik an dreifacher Queen-Trauerfeier im Öffentlich-Rechtlichen

Wer gestern ferngesehen hat, kam nicht daran vorbei: an den Trauerfeierlichkeiten zum Tod von Queen Elizabeth II. in Großbritannien. Stundenlang live übertragen haben: RTL, Sat.1, n-tv, Welt – und die öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste, ZDF und Phoenix.

Dass gleich drei Öffentlich-Rechtliche größtenteils dieselben Bilder gezeigt haben, sorgte für Kritik – unter anderem von Bundesfinanzminister Christian Lindner, der deswegen „erhebliches Einsparpotenzial“ bei den Sendern sieht, die ja ohnehin gerade in der Kritik stehen.

Für @mediasres im Deutschlandfunk habe ich versucht, herauszufinden, wie teuer die parallele Übertragung war – und wie teuer das reguläre Programm gewesen wäre. Spoiler: So richtig viel lassen sie nicht raus.

Provokation oder Bestätigung: Wozu journalistische Kommentare?

Jeder kann seinen Senf im Netz dazugeben und mit prompten Reaktionen rechnen. Auch journalistische Kommentare rufen Hörer, Fernsehzuschauer und Leserinnen auf den Plan. Beim Spiegel etwa gehören Meinungsartikel zu den meistgeklickten Beiträgen. Auch Kommentare im Deutschlandfunk regen Hörer zum Widerspruch an – etwa Marc Strickert. Er schreibt immer wieder – nicht nur, wenn ihm ein Kommentar inhaltlich nicht passt, sondern auch, wenn er ihn schlecht argumentiert findet.

Aber wie sieht ein guter Kommentar aus? Sind die abgedeckten Meinungsspektren breit genug? Welche Themen werden überhaupt kommentiert und von wem? Und: Muss die Persönlichkeit der Autorin im Kommentar erkennbar sein?

Darüber haben wir im Deutschlandfunk-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert: Marc Strickert, Sina Fröhndrich (Leiterin der Redaktion „Meinung & Diskurs“ im Deutschlandfunk), Alexander Neubacher (Leiter Meinung & Debatte beim Spiegel) und ich. Produktion: Sandro Schroeder.t

Reformieren, aber wie? Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Selbstbedienungsmentalität, politische Einflussnahme, Verschwendung: gegen öffentlich-rechtliche Sender werden gerade viele Vorwürfe erhoben. Für Deutschlandfunk-Hörer Mathis Holzbach – eigentlich „ein Freund der Öffentlich-Rechtlichen“ – Beweis dafür, dass das System reformiert werden müsse. Doch wie könnte die Zukunft der Sender aussehen? Und was steht einer Reform entgegen?

Darüber habe ich mit Mathis Holzbach, dem Hamburger Mediensenator Carsten Brosda (SPD) und der Medienforscherin Alexandra Borchardt im den Deutschlandfunk-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert.

Medien: Fähig zur Kritik in eigener Sache?

Journalistinnen und Journalisten können eins sehr gut: andere scharf kritisieren. Was viele nicht gut haben können: kritisiert zu werden. Dabei ist Kritik- und Einsichtsfähigkeit ein wesentliches Element, damit das Publikum Medien als vertrauenswürdig wahrnimmt, habe ich für die WDR5-Politikum-Medienkolumne notiert.