Tanzmusik und Rosenkranz: Wie DAB+ die Sendervielfalt prägt

Während die UKW-Frequenzen stark begrenzt waren, bietet das Digitalradio DAB+ Platz für mehr Sender, manche davon für ganz spezielle Zielgruppen. Welche neuen Kanäle sich auf dem Radiomarkt langfristig behaupten können, muss sich allerdings erst zeigen. Mein Beitrag für unsere DAB+-Reihe im Deutschlandfunk.

Angriff auf Netflix und Disney+

Im internationalen Streaming-Markt zeichnet sich eine Welle von Zusammenschlüssen und Übernahmen ab. Besonders prominent: die Fusion von Warner und Discovery. Diese werde auch in Deutschland noch einige Konsequenzen nach sich ziehen, hat mir Medienjournalist Thomas Lückerath fürs Dlf-Medienmagazin @mediasres erzählt.

Vom Ladenhüter zum Radiostandard: Der lange Weg des DAB+

Seit Jahren planen Medienpolitik und Sender den Umstieg auf das Digitalradio DAB+ – auf ein Abschaltdatum für UKW konnten sie sich bislang nicht einigen. Währenddessen sind Webradio und Streaming-Dienste immer beliebter geworden. Eine Recherche zur Zukunft des Digitalradios, die ich in den letzten Monaten zusammen mit Annika Schneider betrieben habe.

Schluss mit UKW – aber wann?

Seit Jahren planen Medienpolitik und Sender den Umstieg von UKW auf Digitalradio. Auf ein Abschaltdatum für die alte Technologie konnten sie sich bis jetzt nicht einigen – doch den Öffentlich-Rechtlichen läuft die Zeit davon.

Für unsere DAB+-Reihe hat sich meine Kollegin Annika Schneider die Diskussion über ein Abschaltdatum für UKW angesehen – und herausgefunden, wie der jahrelang Streit befriedet wurde.

Mitjubeln oder aufdecken: Welchen Sportjournalismus wollen wir?

Im Profi-Sport geht es um spannende Wettkämpfe, viele Tore und neue Weltrekorde. Aber es geht eben auch ums Geld – und manchmal auch um Dinge, die ethisch fragwürdig oder sogar illegal sind. Unser Hörer Luis Gottwald wünscht sich, dass sich Medien mit diesen Hinter- und Abgründen des Sports noch deutlich mehr als bisher beschäftigen. Seiner Meinung nach sollte es solche Berichte außerdem nicht in der späten Nacht geben, sondern angedockt an die millionenfach geschauten Live-Übertragungen.

Was von dieser und weiteren Ideen zu halten ist, diskutiert Luis Gottwald mit ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann, DLF-Sportredakteurin Marina Schweizer und @mediasres-Redaktionsmitglied Christoph Sterz. Die Produktion hab ich übernommen.

Die Pressekonferenz als Bühne (14): Wie zu Guttenberg die Hauptstadtpresse düpierte

Wenn die Regeln der Bundespressekonferenz verletzt werden, reagieren ihre Mitglieder verstimmt. So sorgen sie am 18. Februar 2010 für eine der kürzesten Pressekonferenzen in der Geschichte des Vereins. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg steht in der Kritik, weil ihm Plagiate in seiner Doktorarbeit vorgeworfen werden. Rund 30 Journalisten erwarten sich von zu Guttenbergs Sprecher Steffen Moritz Antworten.

Leifert: „Frage an Herrn Moritz: Wird es heute eine Erklärung des Verteidigungsministers geben, wann und mit welchem Inhalt?“

Steffen Moritz: „Der Minister wird jetzt in diesem Moment in den nächsten Minuten vor einigen ausgewählten Medienvertretern, die da vom Ministerium gewartet haben, eine Erklärung abgeben. Und den Inhalt werden Sie dann erfahren, wenn er es getan hat.“

Gößling: „Herr Moritz, wenn ich da für den Vorstand der Bundespressekonferenz sagen darf: Dieses Verfahren halten wir nicht für fair, das…“

(Applaus)

Gößling: „Gut, Herr Wonka.“ (…)

Wonka: „Ehrlich gesagt, Herr Moritz, bin ich baff, dass ihr Minister so ein Feigling ist und sich nicht vor nicht vor nicht nur ausgewählten Medien, die gewartet haben, um einen Tonständer hinzustellen und der Minister, so denke ich mir das, spricht seine zehn Sätze und geht dann wieder. Das widerspricht eigentlich meiner Wahrnehmung Ihres Ministers. Können Sie mal eine Erklärung versuchen, weshalb man seinen Rücktritt nur so in einer dürren Erklärung vor ausgewählten Kameraleuten sagen, weshalb er nicht die Traute hat, sich hierherzustellen, um Fragen zu beantworten, die alle möglichen Leute, nicht nur böse Journalisten, stellen und die auf eine Antwort warten.“

Moritz: „Also er hat sich so entschieden, wie er sich entschieden hat, vorzugehen. Und ich habe das jetzt von hier aus nicht weiter zu interpretieren oder zu kommentieren.“

Auch Regierungssprecher Steffen Seibert gibt auf Nachfrage keine weiteren Informationen preis. Ein Journalist bittet darum, die Regierungspressekonferenz um eine Stunde zu verschieben. Ein anderer bittet um Abbruch der „Witzveranstaltung“, wie er sie nennt.

Gößling: „Okay, dann schlage ich vor, wir ziehen die anderen Themen vor. Bis dahin hat Herr Moritz vielleicht etwas oder Herr Seibert auch etwas mehr. Und dann überlegen wir, wie wir weiter verfahren. Herr Seibert, dann darf ich Sie bitten, die Termine der nächsten Woche vorzutragen.“

Wonka: „Moment, ich hatte gebeten, dass wir die Veranstaltung hier abbrechen und jetzt nicht die Staffage für Terminankündigung geben. Ich finde es eine Brüskierung sondergleichen, dass nicht mal die Erklärung, die Herr Guttenberg jetzt abgibt, hier verlesen werden kann, so dass wir wissen, worum es geht. Dann braucht man diese ganze Veranstaltung nicht. Deswegen würde ich wirklich… Also ich würde – ich weiß nicht, ob das geht – ich hätte gerne, dass wir jetzt aufhören…“

Gößling: „Also, Herr Wonka, das ist nicht in unserer Tradition. Wir sind hier dazu da, um auch den Kollegen, die an anderen Informationen interessiert sind, diese zu geben. Was wir zu dem anderen Thema anschließend machen, darüber können wir dann ja weiter beraten. Herr Seibert, Sie haben das Wort.“

Die nächsten vier Minuten und 25 Sekunden trägt Steffen Seibert Stellungnahmen und Termine vor. In dieser Zeit packen die Hauptstadtkorrespondenten ihre Kameras und Mikrofone weg und verlassen geschlossen den Saal.

Zurückgetreten ist zu Guttenberg übrigens nicht während dieser Pressekonferenz, sondern erst einige Tage später.

Die Pressekonferenz als Bühne (13): Wie Frauke Petry die Bundespressekonferenz missbrauchte

Bei der Bundespressekonferenz in Berlin gelten regeln – für die teilnehmenden Journalistinnen und Journalisten genauso wie für die Besucher, die auf dem Podium sprechen dürfen.

Eine Regel für Gäste lautet: Wer sprechen will, muss auch Fragen beantworten. Das galt auch für AfD-Parteichefin Frauke Petry nach der Bundestagswahl 2017. Der AfD war gerade zum ersten Mal der Einzug in den Bundestag gelungen, am Tag danach treten die Spitzenkandidaten und die Parteichefs auf. Frauke Petry erhält das Wort (ab Min. 4:12).

Frauke Petry: „Eine anarchische Partei, wie es in den vergangenen Wochen das eine oder andere Mal zu hören war, die die AfD sei, die kann in der Opposition erfolgreich sein, aber sie kann eben dem Wähler kein glaubwürdiges Angebot für die Regierungsübernahme machen. Und das ist der Grund, meine Damen und Herren, unter anderem in meinem Anspruch verbunden, dass ich aktiv gestalten möchte und eben Realpolitik im guten Sinne einer konservativen Politik machen werde, für mich nach langer Überlegung zu entscheiden, dass ich der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag nicht angehören werde. Meine Damen und Herren, ich bitte um Verständnis, dass ich dazu jetzt auch keine weiteren Fragen beantworte. Sie haben sicherlich noch viele Fragen. Ich werde im Foyer auch noch für wenige Nachfragen bereitstehen. Ich möchte mich bei meinen Kollegen bedanken, bei Alice Weidel, bei Alexander Gauland und bei Jörg Meuthen und werde jetzt diesen Raum verlassen. Dankeschön.“

BPK-Sprecher: „Also pardon, das halte… Frau Petry, das finde ich kein faires Verhalten hier auch gegenüber den Kollegen…“

Petry: „Ja, das tut mir leid, aber…“

BPK-Sprecher: „Sie nutzen das Forum der Bundespressekonferenz, um ihre Botschaft zu setzen, und verschwinden dann. Also insofern missbilligen wir dieses Verhalten ausdrücklich.“

In dem Moment hat Frauke Petry bereits den Saal verlassen. Die drei zurückgebliebenen AfD-Spitzenpolitiker Alexander Gauland, Alice Weidel und Jörg Meuthen schauen sich lachend an. Unruhe im Saal. Einige Fotografen und Journalisten folgen Petry aus dem Saal.

Meuthen: „Krieg ich jetzt das Wort?“

BPK-Sprecher: „So, also noch mal. Ich missbillige als Vorstand der Bundespressekonferenz hier dieses Verhalten ausdrücklich, die Bundespressekonferenz hier als Forum in dieser Form, ich möchte mal sagen, zu missbrauchen.“

Wie das Digitalradio fast die Zukunft verpasst hätte

Schon vor Jahren sollte das Digitalradio die alte UKW-Technologie ablösen. Damals scheiterte das Projekt. Mit dem neuen Standard DAB+ soll nun der Durchbruch gelingen – auch, weil in den Netzausbau schon viele Millionen Euro geflossen sind. Darüber habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk berichtet.

Es ist der Auftakt einer sechsteiligen Reihe, die ich zusammen mit Annika Schneider recherchiert und produziert habe. Eine lange Fassung davon gibt es in einem @mediasres spezial an Christi Himmelfahrt.