Auf der letzten Republica hat sich Sophie Passmann Influencer vorgenommen – also Menschen, die laut Wikipedia
die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in einem oder mehreren sozialen Netzwerken für Werbung und Vermarktung in Frage kommen (Influencer-Marketing).
Passmann räumt ein, dass sie vielen Definitionsmerkmalen entspreche, einem aber nicht: sie mache keine Werbung und kein Marketing mit ihrer Präsenz. Aus ihren Beobachtungen hat sie vier Lektionen gelernt:
Authentizität ist überflüssig.
Es gehe nicht darum, als Influencer sein echtes Leben auszustellen. Auf Authentizität komme es also nicht an.
Coolness ist die Währung.
Wer cool sei, dem verzeihe man auch Fehler.
Der Algorithmus ist King.
Gute Influencer laden Passmann zufolge Fotos immer zur selben Zeit hoch, weil der Algorithmus eine solche Regelmäßigkeit belohne, ebenso wie Interaktionen innerhalb der ersten Stunde. „Influencing ist auch Algorithmus-Nutte sein“, so Passmann.
Integrität ist tot.
Jeder mache Werbung für alles. Wer davon lebe, könne es sich nicht erlauben, jede Werbeanzeige abzuweisen. Die Influencer könnten sich also nicht erlauben, ein Produkt auch mal nicht anzunehmen. Der Kern des Influencing sei kommerziell – nicht politisch, nicht kulturell, nicht unterhaltend usw.
Wer sich den ganzen Vortrag ansehen möchte, hier gibt es ihn: