Mehr Podcast-Kritik, bitte

Auf Podcasts in Deutschland wird im Moment noch viel zu wenig geschaut. Zwar wurde verschiedentlich über das Format an sich berichtet, wie hier bei @mediasres:

Vor allem erfahren Preisverleihungen und Neustarts eine gewisse Aufmerksamkeit, wie etwa @mediasres über den Grimme Online Award berichtet hat (Podcast von einem anderen Planeten).

Was aber fehlt, ist eine fundierte Podcast-Kritik. Die versucht der Deutschlandradio-Kollege Sandro Schroeder seit ein paar Wochen zu liefern. Gestern hat er bereits bei Breitband die neuen Podcasts von ZEIT ONLINE rezensiert (dort werden im Übrigen schon seit vorigem Jahr hin und wieder Podcasts rezensiert). Und Sandro hat einen Newsletter gestartet, den man hier abonnieren kann.

Außerdem beobachter der Schweizer Journalist This Wachter die Podcast-Szene. Er hat in dieser Woche anlässlich der 13. Tutzinger Radiotage, die er besucht hat und die sich auch mit Podcasts beschäftigt haben, einen Blogpost zum Stand der Dinge geschrieben:

Das Jahr 2017 macht deutlich, dass sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkhäuser überlegen müssen, wie sie sich auf die neue Konkurrenz der „Zeitungs-Podcasts“ einstellen wollen. Audio ist nicht mehr ihr Monopol. (…) Konkurrenz schadet den Radiostationen nicht. Im positiven Fall macht es sie sogar besser. In den USA sind die besten Podcasts von Leuten kreiert worden, die ihr Rüstzeug beim National Public Radio geholt haben. Häufig sind diese Podcast nun wieder Teil des NPR-Programms. (…) So befruchtet sich die Audioszene gegenseitig. Wieso nicht auch im deutschsprachigen Raum?

Hinweise auf gute Podcasts gibt es im Moment hauptsächlich über persönliche Empfehlungen über soziale Netzwerke. Die fallen oft kurz aus und sind eher allgemein gehalten. Eine fundierte Podcast-Kritik tut Not, um in der zunehmenden Flut von Angeboten genauer herauszufinden, was man gerne hören möchte.