„Guter Journalismus entsteht auch im Widerspruch zu gängigen Meinungen“

Über Fehler von Journalisten wird an vielen Stellen gesprochen – nicht erst, seit bei Pegida von der „Lügenpresse“ die Rede ist und bei der AfD von der „Pinocchiopresse“. Auf Fachtagungen und Konferenzen kommt das Thema dagegen meiner Wahrnehmung nach zu kurz.

Diese Lücke will das Kölner Forum für Journalismuskritik schließen. Im vergangenen Jahr gab es die Premiere, am morgigen Freitag geht es in die zweite Runde. Veranstaltet wird sie vom Deutschlandfunk und der Initiative Nachrichtenaufklärung. Ein paar Erkenntnisse werde ich hier im Laufe der nächsten Tage bloggen.

Zum Auftakt stimmt Deutschlandradio-Intendant Willi Steul auf die Konferenz ein. Er fordert in seinem Grußwort von Journalisten mehr Selbstbewusstsein bei ihrer Arbeit ein. Das erfordere permanente Selbstkritik: „Guter Journalismus entsteht immer auch im Widerspruch zu gängigen Meinungen.“

 

2 Gedanken zu „„Guter Journalismus entsteht auch im Widerspruch zu gängigen Meinungen““

  1. „Liebe Kolleginnen und Kollegen“
    „Haben wir nicht zu sehr den elitären Metropolenblick?“

    Ja, das ist mein Eindruck. Man hält die eigene Perspektive und die seines Milieus für die einzig richtige, verantwortungsbewusste oder sonstwie angemessene. Daraus folgt eine Überheblichkeit gegenüber anderen Sichtweisen.
    Da Überheblichkeit in gewisser Weise überzogenes Selbstbewusstsein darstellt, sehe ich einen gewissen Widerspruch beim Grusswort-Sprecher zum Anfangsappell, dem zu stärkerem Selbstbewusstsein.

    1. Ich verstehe, dass Sie das als Widerspruch wahrnehmen. Ich denke, Steul wollte Journalisten nicht entmutigen, sondern sie auffordern, selbstbewusster zu sein, indem sie auch mal Selbstkritik üben. Ich finde das nachvollziehbar: Wer jegliche Kritik an sich selbst zurückweist, ist alles andere als selbstbewusst – er ist sich dessen nicht bewusst, dass er auch Fehler macht oder voreingenommen ist oder selbst Vorurteile pflegt. So interpretiere ich das.

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