Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen war am Wochenende sechs Monate her. 182 Menschen sind damals ums Leben gekommen – teilweise auch deswegen, weil sie nicht rechtzeitig gewarnt wurden.
Dafür wurde eigentlich vor rund 20 Jahren ein Warnsystem eingeführt, mit dem Medien informiert werden, die dann die Bevölkerung informieren. Aber etwa ein Viertel der Warnmeldungen an den Fluttagen war fehlerhaft, hat meine Recherche für den Deutschlandfunk damals ergeben. Und das System hat noch andere Probleme.
In der Krise im autokratisch regierten Kasachstan ist es für Journalistinnen und Journalisten schwer, zu recherchieren. Die Journalistenorganisation N-Ost bietet dafür jetzt einen Helpdesk für Journalisten an. Saltanat Shoshanowa hat mir im Interview für @mediasres im Deutschlandfunk erzählt, wie man schneller Kontakte in Kasachstan finden kann.
Lassen sich Politiker zu Aussagen hinreißen, weil Medien sie dazu drängen? Deutschlandfunk-Hörer Moritz Ahlers vermutet das. Wenn Politik Möglichkeiten kategorisch ausschließt, dann könne das zu einer Hypothek in Debatten zum Beispiel über die Impfpflicht werden. Ahlers fragt in einer Mail an die Redaktion @mediasres, ob der politische Journalismus diesen voreiligen Ausschlüssen nicht entgegenwirken müsste.
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) fühlt sich als Politiker oft getrieben. Unwägbarkeiten in einer Pandemie anzusprechen, sei schwierig. Man müsse der Politik auch Meinungswechsel zugestehen. „Verbindlichkeit ist im Journalismus wichtig,“ betont dagegen Deutschlandfunk-Hauptstadtkorrespondentin Katharina Hamberger. Trotzdem dürfe das kein Selbstzweck sein.
In der Corona-Pandemie haben Medien sehr viel über Zahlen und Statistiken berichtet. Berichte darüber, was Corona konkret für Menschen auslöst und für ihre Angehörigen, die gab es seltener. Was sicherlich auch daran lag, dass es gar nicht so leicht war, auf einer Intensivstation zum Beispiel fürs Fernsehen zu drehen.
Die WDR-Journalistin Monika König durfte – auf der Intensivstation der Uniklinik Köln. Zum Direktor der Inneren Medizin, Michael Hallek, hatte sie Kontakt, seit sie ihn mal zur Behandlung des krebserkrankten FDP-Politikers Guido Westerwelle interviewt hatte.
Mir hat sie im Interview für @mediasres im Deutschlandfunk erzählt, unter welchen Bedingungen sie auf der Intensivstation drehen konnte, welche Herausforderungen es dabei gab und wie sie mit schwierigen ethischen und emotionalen Fragen umging, was man zeigen darf und was nicht – und wie sie ihre journalistische Objektivität bewahrt.
Das Jahr 2021 geht zu Ende. In @mediasres im Deutschlandfunk haben meine Kollegin Brigitte Baetz, unser Kolumnist Matthias Dell und ich das mediale Jahr Revue passieren lassen. Es gab zu viele wichtige Themen für 24 Minuten, aber wir haben über den Fall Julian Reichelt, die merkwürdigen Äußerungen von Springer-Chef Mathias Döpfner, über den Umgang des WDR mit der Journalistin Nemi El-Hassan, über die Berichterstattung im Bundestagswahlkampf und über die Klimakrise gesprochen.
Die Formulierung vieler Medien, dass sich Menschen „trotz Impfung“ mit dem Coronavirus infiziert hätten, ist falsch und irreführend. Denn die Impfung ist nicht dafür da, eine Infektion zu verhindern, sondern vor allem um den Verlauf zu mildern. Medien sollten so nicht berichten, habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk aufgeschrieben (und geredet).
Die Serie Squid Game hat zu einer Debatte über den Jugendmedienschutz geführt. Netflix habe sich an die Jugendschutzregeln gehalten, findet Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz. Bei Inhalten auf Streamingplattformen seien vor allem die Erziehungsberechtigten gefragt. Ich habe mit Eumann für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.
Der Bundestagswahlkampf 2021 findet auch im Netz statt – aber nicht nur in Wahlspots und Memes, sondern auch in politischen Debatten in sozialen Netzwerken. Vor allem Twitter spielt dabei eine große Rolle. Auch wenn nur eine Minderheit der Deutschen bei Twitter aktiv ist, hat das Netzwerk großen Einfluss. Bei Twitter kreisen Politik und Medien oft um sich selbst und befeuern sich gegenseitig. Das hat Auswirkungen. Laschets Lachen im Flutgebiet, Plagiatsvorwürfe gegen Annalena Baerbock – Skandale und Skandälchen auf Twitter werden auch in klassischen Medien fortgesetzt.
Deutschlandfunk-Hörer Jakob Vincent Latzko findet Twitter eigentlich nicht schlecht. Aber für ihn steht dort der oberflächliche Streit zu sehr im Vordergrund, während es zu selten um Inhalte geht. Die Auseinandersetzungen bei Twitter spiegeln seiner Ansicht nach nicht wider, was wirklich diskutiert wird. Und dem Hörer ist nicht immer klar, ob sich ein Journalist beruflich oder privat äußert.
Kurz vor der Bundestagswahl haben wir im Podcast „Nach Redaktionsschluss“ (Dlf-Audiothek) über die Bedeutung von Twitter für den Hauptstadtjournalismus gesprochen – mit unserem Hörer Jakob Vincent Latzko, mit Deutschlandfunk-Hauptstadtkorrespondentin Ann-Kathrin Büüsker, dem Journalist Martin Fehrensen vom Social Media Watchblog und mit mir. Produktion: Michael Borgers.
Nur in Ausnahmefällen sind Suizide Medienthema – zu groß ist die Gefahr, dass die Taten Nachahmer finden. Die Begriffe „Selbstmord“ und „Freitod“ müssten in jedem Fall vermieden werden. Meine Episode für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk.