Journalisten haben oft viel Fachwissen und setzen zu viel bei ihrem Publikum voraus, findet unser Hörer Guido Kozlik. Er wünscht sich mehr Kontext. Unsere Dlf-Hauptstadtkorrespondentin Gudula Geuther und ich haben im Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ mit ihm darüber gesprochen, wie mehr Verständlichkeit in der Berichterstattung aussehen könnte.
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Wenn die KI lügt: Grenzen von ChatGPT für den Journalismus
Wer schon mal einen Auftrag an die Anwendung ChatGPT erteilt hat, wird beeindruckt gewesen sein davon, wie sprachlich geschliffen sie ihn erfüllt. Inhaltlich ist da aber noch Luft. Müssen Journalistinnen und Journalisten Angst haben, dass ihnen künstliche Intelligenzen wie diese irgendwann die Arbeit abnehmen? Das habe ich die Tech-Journalistin Eva Wolfangel gefragt – für ein Interview im Medienmagazin @mediasres im Deutschlandfunk.
Angriffe in der Silvesternacht: Sollten Medien die angebliche Herkunft von Verdächtigen nennen?
Kaum hatte es in der Silvesternacht vor allem in Berlin Angriffe auf Polizei und Rettungskräfte gegeben, wussten viele schon, wer dahintersteckte – obwohl das damals niemand wusste und auch heute noch vieles unklar ist. Für Politiker wie CDU-Fraktionsvize Jens Spahn war jedenfalls schon klar, dass es Menschen mit Migrationshintergrund waren. Die Kommunikationswissenschaftlerin Christine Horz-Ishak kritisierte im @mediasres-Interview im Deutschlandfunk, dass Medien die angebliche Herkunft der Tatverdächtigen überhaupt nennen – der Zusammenhang mit den Taten sei nicht ersichtlich.
Öffentlich-rechtliche Medien auf Twitter: Bleiben oder gehen?
Jeden Tag gibt es neue verstörende Tweets des neuen Twitter-Besitzers Elon Musk. Mal abgesehen von den ganzen Veränderungen, die er bei Twitter vornimmt: Hass, Hetze und Desinformation zulassen, Spam-Accounts nicht stoppen, Leute entlassen.
Sollten Journalistinnen und Journalisten und Medien da nicht lieber die Plattform verlassen? Das habe ich im Dlf-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ mit ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Nicole Diekmann, Deutschlandradio-Multimedia-Chefin Nicola Balkenhol und Digitaljournalist Martin Fehrensen vom Social Media Watchblog diskutiert.
PR-Strategie von Elon Musk: Die Kommunikation, das bin ich!
Tweets statt Pressemitteilungen: Bereits bei Tesla hat Elon Musk auf klassische Regeln der Unternehmenskommunikation verzichtet. Als Twitter-Chef bleibt er dabei. Und Medien machen aus jedem Tweet eine Nachricht – so wie zuvor schon bei Donald Trump.
Darüber und warum Musk dem Digitalkonzern Apple Vorwürfe macht, habe ich für das Deutschlandfunk-Medienmagazin @mediasres mit dem Digitaljournalisten Gavin Karlmeier gesprochen.
Skandale im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Warum die journalistische Aufarbeitung so schwierig ist
Seit Juni beschäftigen uns Skandale im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Erst beim rbb in Berlin, wo gegen die mittlerweile entlassene Intendantin Patricia Schlesinger ermittelt wird. Dann auch beim NDR in Schleswig-Holstein und in Hamburg. Einige Aspekte dieser Fälle sind bereits untersucht worden, die Ergebnisse und die Berichterstattung dazu werfen aber Fragen auf. Welche, habe ich in den „Informationen am Morgen“ im Deutschlandfunk erzählt.
Aufnahme von Afghanen: Reporter ohne Grenzen kritisiert Programm der Regierung
Die Bundesregierung hat zwei Programme aufgelegt, um unter anderem gefährdeten Journalisten zu helfen. Eins dient dazu, monatlich tausend Menschen aus Afghanistan aufzunehmen (nicht: herauszuholen), das andere dazu, gefährdeten Journalisten in und aus Afghanistan, der Ukraine, Russland und Belarus zu helfen.
Wie die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ das sieht, habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk mit ihrem Geschäftsführer Christian Mihr besprochen.
.@AuswaertigesAmt & @BMI_Bund haben ein Aufnahmeprogramm für Menschen aus Afghanistan gestartet – auch für Journalisten. Christian Mihr von @ReporterOG ist damit nicht zufrieden. 1/3
— DLFMedien (@DLFmedien) October 17, 2022
Verlage gegen Sender: Der lange Streit um die Presseähnlichkeit
Zeitungen liefern Texte, Radiosender gesprochenes Wort und Fernsehsender bewegte Bilder. So war es in der Zeit vor dem Internet. Dort aber bieten heute alle Medienanbieter alle Gattungen an – zum Beispiel Zeitungen auch Podcasts und Sender auch Texte.
Dass auch Öffentlich-Rechtliche das machen, stört die Verlage schon lange, weil sie darin eine illegitime Konkurrenz sehen. Sie sprechen von „Presseähnlichkeit“. Denn im Netz sind Texte der Öffentlich-Rechtlichen nur einen Klick von Texten der Verlage entfernt. Während die einen durch den Rundfunkbeitrag schon finanziert und frei im Netz sind, müssen die anderen verkauft werden.
Der Streit um Presseähnlichkeit ist nicht neu. Jetzt soll erstmals die Schlichtungsstelle 2 Fälle verhandeln. Die Magdeburger @Volksstimme stehe im Wettbewerb mit dem @MDR_SAN, sagte uns @Alois_Koesters. Der MDR weist den Vorwurf zurück. https://t.co/r2CHB3nF2c
— DLFMedien (@DLFmedien) September 21, 2022
Drei Beschwerden stehen gerade im Raum. Die der „Magdeburger Volksstimme“ gegen den MDR und die des „Weser-Kuriers“ gegen Radio Bremen werden am 14. Oktober von einer Schlichtungsstelle behandelt. Zu einer Klage von 16 Medienhäusern im SÜdwesten gegen die SWR-App „Newszone“ fällt am 17. Oktober am Landgericht Stuttgart ein Urteil.
Was hinter Begriffen wie Presseähnlichkeit, Drei-Stufen-Test und Schlichtungsstelle steckt, habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk erklärt. Meine Kollegin Anh Tran hat mit dem Chefredakteur der „Magdeburger Volksstimme“, Alois Kösters, über seine Beschwerde gesprochen.
Kritik an dreifacher Queen-Trauerfeier im Öffentlich-Rechtlichen
Wer gestern ferngesehen hat, kam nicht daran vorbei: an den Trauerfeierlichkeiten zum Tod von Queen Elizabeth II. in Großbritannien. Stundenlang live übertragen haben: RTL, Sat.1, n-tv, Welt – und die öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste, ZDF und Phoenix.
Dass gleich drei Öffentlich-Rechtliche größtenteils dieselben Bilder gezeigt haben, sorgte für Kritik – unter anderem von Bundesfinanzminister Christian Lindner, der deswegen „erhebliches Einsparpotenzial“ bei den Sendern sieht, die ja ohnehin gerade in der Kritik stehen.
Beim #OERR sehe ich erhebliches Einsparpotenzial. Gerade durch Kooperationen könnte er schlanker werden und sich auf seinen Kernauftrag konzentrieren. Vor allem aber würde ein Deckel beim #Rundfunkbeitrag Menschen in einer Zeit rapide steigender Preise entlasten. CL https://t.co/8pPI3VDGS4
— Christian Lindner (@c_lindner) September 20, 2022
Für @mediasres im Deutschlandfunk habe ich versucht, herauszufinden, wie teuer die parallele Übertragung war – und wie teuer das reguläre Programm gewesen wäre. Spoiler: So richtig viel lassen sie nicht raus.
Provokation oder Bestätigung: Wozu journalistische Kommentare?
Jeder kann seinen Senf im Netz dazugeben und mit prompten Reaktionen rechnen. Auch journalistische Kommentare rufen Hörer, Fernsehzuschauer und Leserinnen auf den Plan. Beim Spiegel etwa gehören Meinungsartikel zu den meistgeklickten Beiträgen. Auch Kommentare im Deutschlandfunk regen Hörer zum Widerspruch an – etwa Marc Strickert. Er schreibt immer wieder – nicht nur, wenn ihm ein Kommentar inhaltlich nicht passt, sondern auch, wenn er ihn schlecht argumentiert findet.
Aber wie sieht ein guter Kommentar aus? Sind die abgedeckten Meinungsspektren breit genug? Welche Themen werden überhaupt kommentiert und von wem? Und: Muss die Persönlichkeit der Autorin im Kommentar erkennbar sein?
Darüber haben wir im Deutschlandfunk-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert: Marc Strickert, Sina Fröhndrich (Leiterin der Redaktion „Meinung & Diskurs“ im Deutschlandfunk), Alexander Neubacher (Leiter Meinung & Debatte beim Spiegel) und ich. Produktion: Sandro Schroeder.t