Unterwegs zum POP: #rp18 und #mcb

Morgen beginnt in Berlin die größte deutsche Digitalkonferenz, die Republica – zusammen mit der Media Convention Berlin. Während es bei der Republica nicht nur um Medien, sondern um alle möglichen Digitalthemen geht, auch aus den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Kultur und Politik, konzentriert sich die Media Convention auf Medienthemen im engeren Sinne. Von beiden berichten wir in @mediasres live aus dem Gläsernen Studio des Deutschlandfunks.

Viel dazu bloggen werde ich wohl nicht schaffen. Allein Panels besuchen ist erfahrungsgemäß so zeitraubend und zugleich oft spannend, dass ich gar nicht sofort alle Eindrücke niederschreiben kann. Hinzu kommen Interviews und das Vorbereiten unserer beiden Live-Sendungen: am Mittwoch und Donnerstag jeweils ab 15.35 Uhr im Deutschlandfunk und dann auch online.

 

Anmerkung: In Vorbereitung auf die Datenschutzgrundverordnung habe ich Widgets, die sich ursprünglich im Text befanden, entfernt und sie teilweise durch Links ersetzt.

Gericht stärkt Auskunftsansprüche von Bürgern

Das Portal „Abgeordnetenwatch“ wollte Akten der Bundestagsverwaltung einsehen, um die Kontrolle der Parteifinanzen in den Blick zu nehmen. Doch der Bundestag verweigerte die Herausgabe. Nun hat ein Gericht in dem Fall entschieden – und die Auskunftsansprüche von Bürgern und Medien gestärkt. Darüber habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk mit meinem Kollegen Philip Banse gesprochen.

Urteile gegen Journalisten: Mesale Tolu muss in der Türkei bleiben

Vor vier Monaten kam Mesale Tolu aus türkischer Untersuchungshaft frei – das Land verlassen darf sie jedoch immer noch nicht. Ein Gericht hat die Ausreisesperre gegen die junge Mutter verlängert. Die Urteile gegen „Cumhuriyet“-Mitarbeiter lösten massive Kritik aus. Darüber habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk mit der ARD-Korrespondentin Karin Senz in Istanbul gesprochen.

Freie bei den Öffentlich-Rechtlichen: Versteckte Opfer des Spardrucks

ARD, ZDF und das Deutschlandradio müssen neue Sparvorschläge machen. Die Ministerpräsidenten wollen den Rundfunkbeitrag möglichst nicht oder nur gering anheben. Sollte der Spardruck steigen, könnten vor allem die freien Mitarbeiter der Sender darunter leiden. Darüber berichte ich heute bei @mediasres im Deutschlandfunk.

Den Interviewpartner hörbar ins Schwitzen gebracht – die Vorzüge eines Radiointerviews

Das Radio lebt vom gesprochenen Wort. Vor allem ist es lebendig – oft lebendiger als Gedrucktes, weil hier Menschen direkt miteinander sprechen und nicht nur rüberkommt, was sie sagen, sondern auch, wie.

Gestern konnte man gut beobachten, was der Unterschied ist, weil da gleich zwei Interviews mit demselben Interviewpartner veröffentlicht wurden. Das eine bei @mediasres im Deutschlandfunk, für das ich auch arbeite, das andere bei Übermedien. In beiden Fällen wurde Bernhard Holfeld befragt, der Programmdirektor von MDR Sachsen. Es ging um die als rassistisch kritisierte Ankündigung einer Gesprächssendung im MDR-Radio, die Holfeld teilweise verteidigte.

Als ich mir das Übermedien-Interview durchgelesen habe, habe ich einen relativ aufgeräumten Programmdirektor wahrgenommen. Er hat sich zwar gewunden, sich klar von dem Text und der Intention der Sendung zu distanzieren, aber auch durch wiederholte Nachfragen scheint er nicht aus der Ruhe gebracht worden zu sein. Das lag aber offenbar vor allem an der Textform, die fast alles ausblendet, was so ein Gespräch noch so mit sich bringt: Zögern, längere Pausen, eine unsichere Stimme, Ähms, abgebrochene Sätze, ungeschickte Formulierungen usw.

Das ist der immanente Nachteil solcher Interviews, die später nur im Wortlaut wiedergegeben werden (gedruckt bzw. online). Im schriftlichen Text kommen alle die genannten Elemente (u.a. Prosodie) nicht rüber oder können nur unzureichend wiedergegeben werden. Der fragende Journalist kann zwar „lacht“ reinschreiben, aber so etwas wie „lacht unsicher“, „zögert länger“ oder „Stimme zittert“ beruht auf der eigenen Wahrnehmung und Interpretation und kann daher nicht als so zuverlässig richtig notiert werden wie das, was gesagt worden ist.

Das kann man beim Hörfunkinterview aber glücklicherweise dem Zuhörer überlassen. Dieser erlebt Bernhard Holfeld im Deutschlandfunk-Interview möglicherweise anders. Um von mir zu sprechen: Ich höre ihn anfangs im Hintergrund rascheln, was ich als Nervosität oder Unruhe interpretiere. Ich höre, wie er immer wieder „Ähm“ sagt – nicht nur bei seinen Antworten, sondern auch während ihm Fragen gestellt werden. Ich höre, wie er versucht auszuweichen, woraufhin Moderator Sebastian Wellendorf immer wieder nachfasst. Ich höre, wie Holfeld Sätze neu beginnt, die er zunächst anders formulieren wollte. Wie er langsamer spricht, weil er offensichtlich nach Worten sucht. Wie ihn Wellendorf durch beständiges Nachfragen nicht entkommen lässt, auf die gestellten Fragen zu antworten.

Lorenz Meyer formuliert es im Bildblog-Linktipp heute so:

Das vierminütige Gespräch lohnt in zweierlei Hinsicht: Weil es einen Programmchef zeigt, der sich in alle Richtungen dreht und windet und nach Ausschlüpfen sucht, und mit Sebastian Wellendorf einen Journalisten, der ihm dies nicht durchgehen lässt.

Auch wenn schriftliche Interviews nicht per se die schlechtere Umsetzungsform sind – ein Radiointerview mit einem langweiligen Gesprächspartner kann ermüdender sein als nachzulesen, was er gesagt hat: Dies hier ist ein gutes Beispiel für die Vorzüge des Radios, und selten lässt es sich so anschaulich zeigen.

 

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UKW-Abschaltung vorläufig abgewendet

Schon ab Mittwoch hätte es zu einer Funkstille bei mehreren UKW-Sendern kommen können. Grund ist ein Streit zwischen dem Betreiber des UKW-Sendernetzes und den Eigentümern der Sendeantennen. Darüber hat am Wochenende „Die Welt“ berichtet.

Dazu wird es nun aber bis mindestens Ende Juni nicht kommen. Heute haben sich beide Seiten vorläufig geeinigt. Rainer Kampmann, Verwaltungs- und Betriebsdirektor des Deutschlandradios, dringt aber auf eine dauerhafte Lösung. Ich habe mit ihm für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.

Verzögertes Klickwunder bei der Mittelbayerischen

Auf der Online-Seite der Mittelbayerischen Zeitung explodierten erst spät die Zugriffszahlen zu einem Beitrag aus dem Jahr 2014: „Merkel: Rente reicht nicht für alle“. Redakteur Sebastian Heinrich hat recherchiert, woher die neuen Zugriffe nach so langer Zeit kommen. Er hält einen Zusammenhang zur Debatte um Flüchtlinge für wahrscheinlich. In @mediasres im Deutschlandfunk hat er mir von seinen Recherchen erzählt.

Presserat beanstandet Online-Umfrage

Umfragen sind äußerst beliebt bei Journalisten. Viele Redaktionen starten gerne eigene im Internet. Besonders aussagekräftig sind die Ergebnisse aber nicht und gefährden damit die journalistische Glaubwürdigkeit. Der Presserat hat jetzt eine manipulierbare Online-Umfrage des Münchner Merkurs beanstandet, wie ich für @mediasres im Deutschlandfunk berichtet habe.

Pressegroßhandel: „Freier Markteintritt ist gewährleistet“

Seit heute gelten neue finanzielle Rahmenbedingungen für den Pressevertrieb. Die Handelsspannen aller gut verkaufenden Titel wurden deutlich abgesenkt. Darüber habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk mit Kai Christian Albrecht gesprochen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Presse-Grosso. Er sagte: „Unser System ist hocheffizient“.

„Pastewka“ unter Schleichwerbeverdacht: „Sie können gar nicht an Mediamarkt vorbeigucken“

In der neuen Staffel der Serie „Pastewka“ sind bekannte Marken groß ins Bild gesetzt. Das ruft die Medienaufseher auf den Plan: Sie gehen dem Verdacht der Schleichwerbung nach. Doch noch ist unklar, wer den Anbieter Amazon Prime überhaupt beaufsichtigt. Darüber habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk berichtet.