Wer auf der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg die Ukraine verlässt, wird als Flüchtling bezeichnet. Ein Begriff, der immer wieder problematisiert wird – vor allem aus zwei Gründen. Mein Beitrag für die @mediasres-Reihe „Sagen und Meinen“.
Kategorie: Deutschlandfunk
„Schreiben Sie uns!“ – Wie können Medien es schaffen, dass alle mitreden?
Viele Redaktionen sammeln täglich tausende Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern ein – auf ihren eigenen Webseiten und in sozialen Netzwerken. Doch oft dominieren die Lauten die Diskussion und geben ihre Richtung vor. Die Stillen lesen oder hören mit, bringen sich aber nicht ein – aus Bescheidenheit oder Angst vor Öffentlichkeit.
So geht es uns auch bei „Nach Redaktionsschluss“. Dabei sollten auch die Stimmen derjenigen gehört werden, die sich nicht nach vorne drängen. Wie schaffen Redaktionen das?
Darüber haben wir live auf der re:publica 2022 gesprochen: Sören Brinkmann (@mediasres) mit Sina Laubenstein (Gesellschaft für Freiheitsrechte), Frida Kammerer (Community Management der Tagesschau) und Romy Mlinzk (Bundesvereinigung Community Management). Die Produktion habe ich besorgt.
Bei Diskussionen in sozialen Netzwerken dominieren oft die Lauten. Wie können Medien auch die Stillen aktivieren? Thema bei #NachRedaktionsschluss von der #rp22 mit Frida Kammerer @tagesschau @SinaLaubenstein und Romy @snoopsmaus. https://t.co/O8yNtUfqxP
— DLFMedien (@DLFmedien) June 10, 2022
Republica in Berlin wird eröffnet
Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung in vielen Bereichen einen Schub verliehen – Stichwort Videokonferenzen. In anderen besteht noch Nachholbedarf – Stichwort Faxgeräte. Was digital in Politik und Gesellschaft gebraucht wird, wird nach zwei Jahren Pause ab heute wieder drei Tage auf der wichtigsten Digitalkonferenz Deutschlands diskutiert: der Republica in Berlin. Für die Informationen am Morgen im Deutschlandfunk habe ich einen Überblick gegeben.
Affenpocken in den Schlagzeilen: Zwischen Angst und Aufklärung
Eilmeldungen und alarmistische Überschriften – die Berichterstattung über das Affenpockenvirus erinnert an die ersten Tage der Corona-Pandemie. Dabei ist keine weitreichende Verbreitung zu befürchten. Die Wissenschaftsjournalistin Kathrin Kühn kritisiert mit mir im Gespräch für @mediasres im Deutschlandfunk, dass die Aufmerksamkeit für grundlegendere Themen fehle.
#Affenpocken-Eilmeldungen, alarmistische Schlagzeilen und Medien, die fragen: Kommt jetzt die nächste Pandemie? (Nein.) Wir fragen stattdessen @KathrinKuehnk: Was haben wir aus der Corona-Berichterstattung gelernt? https://t.co/DZFmHCvYFZ
— DLFMedien (@DLFmedien) May 23, 2022
Superzahlen, Sportwetten, Spielsucht: Wie Medien für Glücksspiel werben
“Und nun, die Lottozahlen”: Unser Hörer Björn Riesbeck wundert sich, warum Glücksspiele in den Medien so selbstverständlich sind. Er kritisiert, dass Nachrichten mit den Lottozahlen indirekt Werbung für Glücksspiel machen.
Im Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ habe ich mit ihm diskutiert sowie mit dem Glücksspielforscher Tobias Hayer und dem Sport- und Medienjournalisten Fritz Lüders: Welche Rolle und Verantwortung haben Medien rund um das Glücksspiel bei Lotto und Sportwetten?
Nachzuhören auf der Dlf-Webseite, in der Dlf-Audiothek-App und überall, wo es Podcasts gibt.
Affäre um „Zeit“-Mitherausgeber Joffe: „Das ist ein No-Go“
Ein „Zeit“-Mitherausgeber, der einen befreundeten Banker vor Recherchen der eigenen Redaktion warnt – diese Enthüllungen über Josef Joffe hatten für Kritik und Verwunderung gesorgt. Nun gibt es Konsequenzen. Was sagt der Fall über Machtverhältnisse und Interessenskonflikte im Journalismus aus?
Darüber habe ich im Deutschlandfunk mit Volker Lilienthal gesprochen, Inhaber der Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur für die Praxis des Qualitätsjournalismus an der Universität Hamburg.
Josef #Joffe lässt sein Amt als Mitherausgeber der "Zeit" ruhen. Er hatte einen befreundeten Banker vor Berichterstattung gewarnt. "Ein No Go", kritisiert @LilienthalV. Mit ihm sprachen wir über Möglichkeiten und Grenzen im Einfluss von Herausgebern. https://t.co/lXMi9C0iP7
— DLFMedien (@DLFmedien) May 17, 2022
Die Vorverurteilungsfalle: Über Sexarbeit berichten
„Ist das wirklich eine Arbeit wie jede andere?“ – eine Journalistenfrage, die Dlf-Hörerin Ruby Rebelde maßlos ärgert. Die Medien wollten nicht offen berichten, sondern suchten oft nach Bestätigung für ihre eigenen Vorurteile, findet Rebelde. Statt mit Sexarbeiterinnen zu sprechen, werde über sie gesprochen.
Über Vorurteile, Bestätigungsfehler und mangelnde Recherche diskutieren Hörerin und Sexarbeiterin Ruby Rebelde, Brigitte Hürlimann, Reporterin des Schweizer Onlineportals „Republik“ und Brigitte Baetz aus der Dlf-Medienredaktion im Podcast „Nach Redaktionsschluss“. Ich war für Produktion und Schnitt verantwortlich.
Die Allianz der Corona-Leugner
Wie die Verschwörungsszene auf Xavier Naidoos Video reagiert
Nachdem der Sänger Xavier Naidoo die Corona-Pandemie lange geleugnet hatte und mit sogenannten Reichsbürgern aufgetreten war, hat er sich nun öffentlich von Verschwörungserzählungen distanziert. Die Mehrheit seiner Unterstützerszene vermutet dahinter wiederum eine Verschwörung.
Darüber habe ich im Deutschlandfunk mit Josef Holnburger gesprochen, dem Geschäftsführer der Organisation CeMAS, die sich mit Verschwörungsideologien und Desinformation beschäftigt.
Das Videostatement von #XavierNaidoo wurde heute breit in der verschwörungsideologischen Szene auf Telegram diskutiert – mit unterschiedlichen Einschätzungen und Beurteilungen.
Ein kleiner Überblick über die Positionierung der deutschsprachigen Szene – als Thread.— CeMAS (@cemas_io) April 20, 2022
Mit Deep Throat in der Tiefgarage – Journalismus im Film
Sie sehen überdurchschnittlich gut aus, werden für ihre Recherchen fürstlich entlohnt und brechen auch schon mal das Gesetz, um an Informationen zu kommen: So werden Journalistinnen und Journalisten in Filmen und Serien gerne dargestellt. Sechs „echte“ Kolleginnen und Kollegen haben sich sechs Filme angesehen und erzählen, was sie aufregt und zum Lachen bringt.
Annika Schneider und ich haben mit ihnen gesprochen – daraus ist diese schöne Collage zum Hören entstanden.
Wie realistisch wird Journalismus im Spielfilm gezeigt? @justus_vdaniels @ChristianeFlori @laloeffelstiel @NatalieAmiri u.a. haben sich für uns Filme angesehen – und loben oder ärgern sich. Eine schöne Collage zum Hören von @W0RTschneiderei und mir. https://t.co/IO9FAJ1zpY
— Stefan Fries (@stfries) April 15, 2022
Mit dabei sind Hans Leyendecker, mittlerweile im Ruhestand, früher beim Spiegel und bei der Süddeutschen Zeitung. Er hat sich „Die Verlegerin“ („The Post“) von Steven Spielberg angesehen – mit Meryl Streep und Tom Hanks.
Unsere Deutschlandfunk-Kollegin Christiane Florin hat „Spotlight“ besprochen, den Oscar-gekrönten Spielfilm von Tom McCarthy über die Rechechen des Boston Globe zu Missbrauch in der katholischen Kirche.
Die ARD-Weltspiegel-Moderatorin und langjährige Iran-Korrespondentin Natali Amiri hat sich für uns deiee Netflix-Satire „Don’t Look Up“ von 2021 angesehen.
Correctiv-Chefredakteur Justus von Daniel hat sich den Klassiker „Die Unbestechlichen“ über die Recherchen zum Watergate-Skandal angesehen, der unserer Sendung auch den Namen gegeben hat.
Der ehemalige Stern-Vizechefredakteur Michael Seufert hat für uns „Schtonk“ besprochen, Helmut Dietls Satire über die angeblichen Hitler-Tagebücher, die der Stern 1983 veröffentlicht hat und die sich kurz darauf als Fälschung erwiesen.
Spiegel-Redakteurin Juliane Löffler hat sich „Bombshell – Das Ende des Schweigens“ angesehen, in dem es um die sexuelle Gewalt von Fox-News-Gründer Roger Ailes geht.