Provokation oder Bestätigung: Wozu journalistische Kommentare?

Jeder kann seinen Senf im Netz dazugeben und mit prompten Reaktionen rechnen. Auch journalistische Kommentare rufen Hörer, Fernsehzuschauer und Leserinnen auf den Plan. Beim Spiegel etwa gehören Meinungsartikel zu den meistgeklickten Beiträgen. Auch Kommentare im Deutschlandfunk regen Hörer zum Widerspruch an – etwa Marc Strickert. Er schreibt immer wieder – nicht nur, wenn ihm ein Kommentar inhaltlich nicht passt, sondern auch, wenn er ihn schlecht argumentiert findet.

Aber wie sieht ein guter Kommentar aus? Sind die abgedeckten Meinungsspektren breit genug? Welche Themen werden überhaupt kommentiert und von wem? Und: Muss die Persönlichkeit der Autorin im Kommentar erkennbar sein?

Darüber haben wir im Deutschlandfunk-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert: Marc Strickert, Sina Fröhndrich (Leiterin der Redaktion „Meinung & Diskurs“ im Deutschlandfunk), Alexander Neubacher (Leiter Meinung & Debatte beim Spiegel) und ich. Produktion: Sandro Schroeder.t

Reformieren, aber wie? Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Selbstbedienungsmentalität, politische Einflussnahme, Verschwendung: gegen öffentlich-rechtliche Sender werden gerade viele Vorwürfe erhoben. Für Deutschlandfunk-Hörer Mathis Holzbach – eigentlich „ein Freund der Öffentlich-Rechtlichen“ – Beweis dafür, dass das System reformiert werden müsse. Doch wie könnte die Zukunft der Sender aussehen? Und was steht einer Reform entgegen?

Darüber habe ich mit Mathis Holzbach, dem Hamburger Mediensenator Carsten Brosda (SPD) und der Medienforscherin Alexandra Borchardt im den Deutschlandfunk-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert.

Verehrt und verteufelt: Medien und ihr schwieriges Verhältnis zu Julian Assange

„Es ist in eurem Interesse, euch für Julian Assange einzusetzen“, mahnt Deutschlandfunk-Hörer Siegfried Brunstermann. Er kritisiert, dass Medien das Schicksal des Wikileaks-Gründers, der in Abschiebehaft in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis sitzt, nicht genügend thematisieren. Die Pressefreiheit stehe auf dem Spiel, sagt Brunstermann und erinnert an die Veröffentlichungen von Julian Assange.

Wikileaks hatte 2010 geheime US-Militärdokumente und Videos mit Kriegsverbrechen im Irak und Afghanistan publiziert und an internationale Medien weitergeleitet. Mit späteren Veröffentlichungen, beispielsweise diplomatischer Depeschen und E-Mails der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, zog Assange Kritik auf sich.

Über diesen komplizierten Fall diskutiert unser Hörer Siegfried Brunstermann mit den Journalisten Bascha Mika und Deniz Yücel und Bettina Schmieding aus der Dlf-Medienredaktion in unserem Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“. Für die Produktion war ich verantwortlich.

Wie sich Radiosender ein Jahr nach der Flut neu aufgestellt haben

Bei der Flutkatastrophe 2021 kamen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen ums Leben. Auch deswegen, weil Medien die Warnungen spät oder gar nicht weitergegeben haben. Anschließend haben alle Beteiligten Besserung gelobt. Warnen Medien künftig besser? Das habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk recherchiert.

Konflikte bringen Klicks: Wie Medien Ferda Ataman verleumden

Ferda Ataman ist die neue Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes. Am Donnerstag wurde sie mit knapper Mehrheit vom Bundestag gewählt. Zuvor hatte es eine wochenlange Kontroverse um sie gegeben. Der freie Journalist Stephan Anpalagan stellt erschüttert fest:

Wenn das, was in den vergangenen drei Wochen zu Atamans Nominierung geschrieben, gedruckt und gesendet wurde, auch nur annähernd die Pluralität und die Recherche-Qualität der deutschen Medien darstellen soll, haben wir ein gewaltiges Problem.

Denn er hat festgestellt, dass Medien zwar ständig von Vorwürfen gegen Ataman berichtet haben, aber fast keins überprüft hat, ob diese Vorwürfe überhaupt zutreffen. Er hat das in seinem Blog getan – lesenswert.

Für @mediasres im Deutschlandfunk habe ich mit ihm über den Medienmechanismus und die Folgen für die Öffentlichkeit gesprochen.

Journalistin heiratet Finanzminister: Verlag bestreitet Interessenkonflikt

Bundesfinanzminister Christian Lindner und die Politik-Chefreporterin des Senders „Welt“ Franca Lehfeldt heiraten. Die Partnerschaft zwischen der Journalistin und dem Politiker sei ein deutlicher Interessenkonflikt, findet Daniel Depper von Netzwerk Recherche. „Welt“ kann dagegen keinen erkennen. Ich habe für @mediasres im Deutschlandfunk mit Daniel Drepper darüber gesprochen.

Der Verlag Axel Springer hat sich auf unsere Anfrage geäußert – und verweist auf das journalistische Selbstverständnis (PDF). Darin heißt es:

Die Journalisten bei Axel Springer…
~ berichten grundsätzlich nicht über nahestehende Personen, insbesondere Familienangehörige, es sei denn, es liegt ein mit dem jeweiligen Vorgesetzten abgestimmter sachlicher Grund vor.

Zahl der Lokalzeitungen in den USA dramatisch gesunken

Die Lokalzeitung ist nicht nur wichtig, weil man erfährt, was vor Ort passiert, sondern auch, weil sie eine journalistische Kontrollinstanz ist für das, was vor Ort in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft passiert – oft ist sie die einzige.

In Deutschland gibt es noch relativ viele Lokalzeitungen, vergleichen mit den USA. Dort leben zig Millionen ohne eigene Lokalzeitung, wie jetzt eine neue Studie zeigt. Die habe ich in den „Informationen am Morgen“ im Deutschlandfunk vorgestellt und auch einen Vergleich mit Deutschland angestellt.

 

„Gastarbeiter“: Gäste arbeiten nicht

Arbeiterinnen und Arbeiter aus dem Ausland sollen in diesem Somme Personalengpässe an deutschen Flughäfen ausgleichen. Manche Medien schreiben von Gastarbeitern. Ein Begriff, der seit Jahrzehnten immer wieder benutzt wird, für Menschen, die nie wie Gäste behandelt wurden. Mein Beitrag für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk.

Berichten direkt vom G7-Gipfel – wie gut geht das eigentlich?

Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern hat vielleicht ein paar politisch tragbare Ergebnisse gebracht, in jedem Fall hat er wunderbare Bilder produziert. Das Schloss ist eigentlich ein Luxushotel, es hat großartige Aussichten auf das Wettersteingebirge und das Wetter war auch noch schön.

Medien haben dazu beigetragen, diese Bilder zu produzieren und zu verbreiten. Dabei war professionelle Arbeit für Journalistinnen und Journalisten gar nicht so reibungslos möglich, hat mir Stephan Detjen erzählt, Leiter des Hauptstadtstudios des Deutschlandradios. Mit ihm habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.

Ferda Ataman und der Umgang mit der eigenen Social-Media-Geschichte

Ferda Ataman soll Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes werden. Doch schon bald nach ihrer geplanten Ernennung wurde die Politologin und Publizistin dafür kritisiert, auf Twitter die meisten ihrer Tweets gelöscht zu haben. Eine Strategie, gegen die es und für die es gute Gründe gibt, findet der Netzjournalist Simon Hurtz, mit dem ich heute für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen habe.