Kommt nur selten vor: Bundesverfassungsgericht entscheidet über Wahlspot

Das ZDF muss einen aktuellen Wahlspot der NPD nicht spielen, hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Es ist nicht das erste Mal, dass Parteienwerbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verhindert wird, kommt aber selten vor. Normalerweise landen Spots nicht vor den Gerichten, weil die Sender, die sie spielen müssen, bei der juristischen Prüfung großzügig sein sollen. In @mediasres im Deutschlandfunk habe ich heute ein wenig über die Hintergründe erzählt.

Journalismus als Frage der Haltung

Wie viel Haltung brauchen Journalistinnen und Journalisten? Über diese Frage wird in der Branche seit Jahren diskutiert. Kritiker sagen: Ein Journalist mit Haltung berichte nicht mehr objektiv. Andere finden: Journalismus ohne Haltung werde seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht. Beim Frankfurter Tag des Online-Journalismus habe ich dazu Stimmen gesammelt – von Zeit-Redakteurin Mariam, Medienjournalist Stefan Niggemeier und den Youtubern Mirko Drotschmann und Franziska Schreiber. Lesen und hören kann man ihn bei @mediasres im Deutschlandfunk.

So könnte Ex-DFB-Chef Grindel wieder Journalist werden

Kann ein Ex-Politiker und Ex-Funktionär wie der zurückgetretene DFB-Präsident Reinhard Grindel glaubwürdig als Journalist arbeiten? Das ZDF hält ihm jedenfalls eine Stelle frei. Grindel ist kein Einzelfall bei den Öffentlich-Rechtlichen. Die Recherche von Mike Herbstreuth und mir bei @mediasres vom Deutschlandfunk.

„Zu 99,9 Prozent eine PR-Offensive“

Dass Facebook zu viel Macht hat, sieht inzwischen selbst Mark Zuckerberg so. Sagt er. Der Facebook-Chef fordert deswegen nun auch, sein Unternehmen stärker zu regulieren. Dieser Vorstoß sei allerdings vor allem eine Marketing-Maßnahme, meinte Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller im Dlf. Er hat mir erzählt:

Für mich ist das zu 99,9 Prozent eine PR-Offensive von einem Unternehmen, was es nötig hat, was in den USA unter Druck ist, was in Australien, Neuseeland unter erheblichem Druck ist, und dem auch in Europa mit viel Misstrauen begegnet wird.

Journalistinnen im Vatikan: Rücktritt wegen „Männerdominanz“

Die rein weiblich besetzte Redaktion der Frauenzeitschrift des Vatikans ist geschlossen zurückgetreten. Sie kritisiert ein Klima der fortschreitenden Delegitimierung. Dahinter steckten größere Konflikte wie der um das Frauenbild in der Katholischen Kirche, meint Deutschlandfunk-Redakteurin Christiane Florin. Ich habe mit ihr für @mediasres gesprochen.

Medien als Mittäter von Christchurch: ein paar Reaktionen

Am Montag habe ich im Deutschlandfunk kommentiert, dass Medien sich zu Mittätern machen, wenn sie den Namen des Attentäters von Christchurch nennen und sein Pamphlet unreflektiert und reflexartig verbreiten.

Der Kommentar hat ein bisschen Widerhall gefunden. So hat sich Matthias Finger für das WDR5-Meinungsmagazin „Politikum“ damit auseinandergesetzt.

Peter Nowak hat den Kommentar bei Telepolis als Aufhänger genommen, um über verschiedene Positionen zum Thema zu berichten.

Schon vor dem Kommentar hatte mir Christopher Lemmer noch mal geantwortet auf meinen Blogpost vom vergangenen Freitag, der wiederum eine Reaktion auf seinen Blogpost war.

Konstruktiver Journalismus: Auf der Suche nach Lösungen

In den Medien wird ständig über aktuelle Debatten, Skandale und Probleme berichtet. Lösungen werden dagegen nur selten aufgezeigt. Deswegen schließen sich immer mehr Journalisten einer Bewegung an, die das ändern will. Sie arbeiten an einem konstruktiven und lösungsorientierten Journalismus.

Vom „Constructive Journalism Day“ des NDR und der Hamburg Media School vorige Woche habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk berichtet.

Zum Welttag des Radios: Wie hören Menschen in Indonesien, Kenia und Frankreich?

Am Mittwoch war Welttag des Radios. Unsere Korrespondentinnen für Indonesien, Kenia und Frankreich haben sich dazu angeschaut, welche Bedeutung Radio in den Ländern hat. So gehört etwa in Frankreich das Radio zum Aufstehen dazu (wie in Deutschland), in Indonesien wird es vor allem in den vielen Staus gehört, in denen die Leute stehen, und in Kenia ist es oft das einzige Medium, über das die Leute etwas von der Welt erfahren. Die Beiträge liefen in @mediasres vom Mittwoch.

Gewinne trotz Skandalen: Kann Facebook machen, was es will?

Obwohl Facebook seit Monaten immer wieder in der Kritik steht, nimmt der Konzern keinen wirtschaftlichen Schaden. Auch der neueste Skandal – das Ausspähen junger Nutzer gegen Bezahlung – werde Facebook nicht dazu bringen, etwas an seinem Verhalten zu ändern, sagte Social-Media-Experte Martin Fehrensen im Dlf. Ich habe ihn für @mediasres befragt.

Schleichwerbung bei „Pastewka“: Amazon Prime Video will Einspruch einlegen

Am Dienstag habe ich über die Entscheidung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien berichtet, die eine Folge der Amazon-Prime-Video-Serie „Pastewka“ verboten hat. Diese muss wegen Schleichwerbung gelöscht werden.

Unmittelbar nach der Entscheidung wollte Amazon sich nicht dazu äußern, inzwischen hat die Firma reagiert und schreibt:

Amazon Prime Video wird Einspruch gegen die Verfügung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien einlegen. Ungeachtet dessen wird die beanstandete Episode in Kürze und für den Zeitraum, bis in der Sache entschieden wurde, gegen eine neue Version ausgetauscht. Prime-Mitglieder werden weiterhin alle Folgen von Pastewka ohne Unterbrechung bei Prime Video sehen können.

Das ist tatsächlich ein gangbarer Weg, den Beobachter erwartet haben. In Deutschland muss jede Veröffentlichung neu geprüft werden. Wenn Amazon also die Episode umschneidet, muss diese auf die Vorwürfe hin neu untersucht werden. Denn eine Vorzensur gibt es nicht.

Es bedeutet aber auch: Theoretisch kann Amazon Prime Video bis zu einer endgültigen inhaltlichen Entscheidung über die Beschwerde immer wieder neu geschnittene Fassungen einstellen, sobald es eine neue Anordnung der Medienaufseher gibt. Die haben allerdings für die erste bereits elf Monate gebraucht, insofern ist nicht damit zu rechnen, dass Amazon allzu oft umschneiden muss.