Aktivisten stören ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel

Dass die traditionellen ARD-Sommerinterviews draußen stattfinden, hat gestern eine hörbare Protestaktion ins Programm gebracht. Das Gespräch mit Alice Weidel wurde durchgehend von einer Geräuschkulisse von Demonstranten untermalt, die sich auf der anderen Spreeseite versammelt hatten. Erst tröteten und trommelten sie nur, später spielte das „Zentrum für Politische Schönheit“ einen Chorgesang mit dem sich wiederholenden Text „Scheiß AfD“ ein. Was dahinter steckt und wie Alice Weidel, Moderator Markus Preiß und die ARD damit umgegangen sind und umgehen wollen, habe ich heute früh in Deutschlandfunk Kultur erzählt.

Auch wenn Weidel das Interview nicht abbrechen wollte, haben mittlerweile ein AfD-Sprecher und ein AfD-Politiker nun doch eine Wiederholung gefordert. Und Markus Preiß hat noch mal auf Kritik reagiert, wieso die ARD überhaupt AfD-Politiker interviewt. Darüber habe ich etwas ausführlicher am Nachmittag bei @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.

Mehr Programmbeschwerden, genau so vielen stattgegeben

Im Juni habe ich darüber berichtet, dass es im vergangenen Jahr mehr offizielle Programmbeschwerden bei den Rundfunkräten der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland gegeben hat. Insgesamt waren es 1.129 – im Vergleich zu 708 Programmbeschwerden im Jahr 2023.

Dabei war die Zahl der Beschwerden naturgemäß unterschiedlich verteilt. Im Radio (wo Zahlen ja ohnehin schwierig zu vermitteln sind) habe ich die Daten nicht nach Sendern aufgeschlüsselt, das will ich hier nachholen.

Bei den Rundfunkräten der größeren Sender sind tendenziell mehr Beschwerden eingegangen als bei denen der kleineren Sender. Das hat vor allem mit deren Reichweite zu tun, weniger mit der Qualität der Berichterstattung an sich. Kausalitäten lassen sich da kaum feststellen, weil zu viele Faktoren mit hineinspielen: Wie viele Sender und Sendungen gibt es? Wie viele Zuschauer, Hörerinnen und Nutzer verfolgen diese? Wie leicht neigen diese zu Beschwerden? Gibt es überhaupt etwas, über das man sich beschweren kann? Wie leicht ist das Beschwerdeverfahren? Wie reagieren Räte und Sender auf die Kritik? Und viele weitere Faktoren.

Mehr Beschwerden vor allem bei BR und RBB

Interessant ist ein Vergleich zwischen den Jahren 2023 und 2024, für die ich die Zahlen erhoben habe.

Hier sieht man bei den meisten Sendern nur geringe Unterschiede, die mit einer Vielzahl der oben genannten Faktoren zusammenhängen können. Interessant sind die Veränderungen beim Bayerischen Rundfunk (BR) und beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Für die beim BR habe ich keine Erklärung.

Beim RBB liegt die mehr als Verzehnfachung daran, dass der Rundfunkrat dort eine Vielzahl von Beschwerden als offiziell anerkannt hat, die eigentlich nicht dort, sondern beim Sender eingegangen waren. Viele kamen über die Webseite rundfunkalarm.de, die halb-automatisiert Programmbeschwerden generiert und einreicht – allerdings eben nicht bei den Räten, sondern bei den Sendern. Correctiv hat darüber berichtet.

Räten geben erneut 5 Beschwerden statt

Der Anstiegs macht sich allerdings nicht in der Zahl der stattgegebenen Programmbeschwerden bemerkbar. Auch im vergangenen Jahr erkannten die Rundfunkräte nur fünf der Beschwerden als berechtigt an, die sich auf zwei Programmangebote bezogen. Mehr dazu hier.

Es wird interessant zu beobachten sein, ob über die Webseite rundfunkalarm.de nach der umfassenden Berichterstattung im Jahr 2025 noch mehr Beschwerden eingehen als die 48.000 im vergangenen Jahr und wie die Sender und Rundfunkräte damit umgehen werden.

Wie es bei ttt nach der Trennung von Thilo Mischke weitergeht

Mehr als sechs Monate ist es her, dass die ARD einen neuen Moderator für ihr Kulturmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ (ttt) im Ersten angekündigt hatte. Doch am Investigativjournalisten Thilo Mischke gab es gleich Kritik: Er sei kein Kulturjournalist und habe sich in Büchern und Podcastfolgen sexistisch und teils auch rassistisch geäußert.

Die Hintergründe habe ich gestern noch mal in „Fazit“ in Deutschlandfunk Kultur erklärt.

Nach zwei Wochen öffentlichen Drucks trennte sich die ARD von Thilo Mischke – und wollte den Fall danach journalistisch aufarbeiten. Doch daraus wird nichts, weil das aus Sicht der ARD allen Betroffenen nur schaden könnte, sagte MDR-Kulturchefin Jana Cebulla im Deutschlandfunk. Cebulla ist künftig federführend verantwortlich für ttt und die Kommunikation. Ich hatte sie danach gefragt, was denn eigentlich aus der journalistischen Aufarbeitung wird, von der wir sechs Monate nichts mehr gehört haben, darauf sagte sie:

„Wir haben uns gefragt, können wir an dieser Stelle etwas journalistisch aufarbeiten, ohne dass alle Beteiligten am Ende nicht noch mehr wieder im Schussfeld stehen oder vielleicht falsch dargestellt werden? Und deswegen haben wir uns entschieden, an dieser Stelle, heute, erstmal zu sagen, wir arbeiten es nicht weiter journalistisch auf, weil einfach nicht klar ist, wie das ausgehen kann.“

Konkrete Fehler werden nicht benannt

Jana Cebulla will nicht von fehlender Transparenz sprechen, sondern sie nennt es weitsichtig im Hinblick auf die Marke ttt. Eine interne Aufarbeitung habe es durchaus gegeben, auch einen Bericht, um aus den Fehlern Konsequenzen zu ziehen.

Welche Fehler genau gemacht worden sind, wollte Cebulla nicht sagen – auch nicht, von wem. Aber sie räumte ein, dass die ARD zu wenig kommuniziert habe:

„Es gab keinen Austausch von Argumenten und das ist auch ein Fehler, der passiert ist. Grundsätzlich kann man sagen, dass in der Zeit um Weihnachten und Neujahr wir viel kommuniziert haben in der ARD. Nur am Ende gab es eben diese eine Verantwortung, die gefehlt hat, zu sagen, da gehe ich jetzt raus. Und aus diesen Fehlern hat die ARD gelernt und hat gesagt, das müssen wir künftig besser aufstellen, denn das schadet dem Ansehen aller Beteiligten und das wollen wir nicht.“

Durch die mangelnde Transparenz lässt sich aber nur schwer sagen, ob man die durch die vereinbarten neuen Regeln in Zukunft vermeiden kann.

Komplizierte Struktur hinter ttt-Sendungen

Ein Teil der Probleme lag offenbar an den komplizierten Strukturen hinter ttt. Denn die Sendung tritt zwar unter einer Dachmarke auf, mit denselben Moderatoren jede Woche (im Moment allein Sihal El Maimoudi), aber jede Sendung wird von einer anderen Redaktion in einer anderen ARD-Anstalt gemacht; sechs sind beteiligt. Das erfordert viel Abstimmung, auch bei grundsätzlichen Fragen wie der Auswahl eines neuen Moderators, aber auch bei der Kommunikation nach außen. Das hat man (zurecht) als Fehler erkannt, das soll besser werden. Das heißt, das macht künft der MDR zentral: zu Themen wie der Gestaltung der Marke, Kommunikation, Zielgruppenansprache usw. Das haben die ARD-Intendantinnen und Intendanten am Mittwoch bei einem Treffen beschlossen.

Künftig soll es wieder wichtig sein, dass der Moderator auch fachlich geeignet ist. Erreichen will man das durch neue Regeln fürs Casting von Moderatoren. FAZ-Recherchen zufolge war es damals bei Thilo Mischke so, dass er gar nicht der Favorit der Redaktionen war, da lag ein Konkurrent vorne. Man hat dann noch einen Zuschauertest gemacht, wo Mischke teilweise vorne lag. Am Ende haben offenbar die beteiligten Kulturchefs der ARD-Anstalten die Redaktionen überstimmt und sich für Mischke ausgesprochen, auch wenn er keine Erfahrung im Kulturjournalismus hatte.

Wie genau die Castings künftig aussehen sollen, wissen die Beteiligten aber noch nicht, das soll jetzt erst erarbeitet werden, damit es klare Kriterien für die Auswahl gibt. Einen Zuschauertest wird es dann wohl auch geben, der soll dann aber anders bewertet werden.

Bis Mitte 2026 soll Siham El Maimouni die alleinige Moderatorin bleiben; das hatte die ARD schon bekanntgegeben, als sie sich von Thilo Mischke trennte. Mitte 2026, also erst in einem Jahr, will man dann einen neuen, zweiten Moderator für „Titel, Thesen, Temperamente“ verkünden.

Nach Kritik an ttt-Moderator Thilo Mischke: ARD sagt journalistische Aufarbeitung ab

An der Berufung von Thilo Mischke als ttt-Moderator gab es zum Jahreswechsel viel Kritik. Nach zwei Wochen öffentlichen Drucks trennte sich die ARD von Mischke und kündigte an, die Vorgänge journalistisch aufzuarbeiten. Doch jetzt verzichtet sie darauf, sagte mir MDR-Kulturchefin Jana Cebulla im Deutschlandfunk. Man wolle nicht, dass allen Beteiligten noch mal geschadet wird.

Bild: ARD/Marc Rehbeck

Dlf:  Sechs Monate ist der Fall Thilo Mischke jetzt her. Der preisgekrönte Investigativjournalist sollte neuer Moderator des Kulturmagazins „Titel, Thesen, Temperamente“ im Ersten werden. Dann gab es Sexismusvorwürfe gegen ihn. Nach öffentlichem Druck verzichtete die ARD zwei Wochen später auf Mischke als Moderator. Die ARD teilte mit, die Diskussion habe dem Ansehen der ARD geschadet. Jetzt haben die Intendantinnen und Intendanten entschieden, neue Strukturen zu schaffen, damit so was nicht noch mal passieren kann. Sie bündeln die Verantwortung für ttt beim Mitteldeutschen Rundfunk und bei seiner Kulturchefin Jana Cebulla. Frau Cebulla, was bedeutet das, dass Sie jetzt die Federführung übernehmen?

Jana Cebulla: Die Federführung bedeutet, dass wir Prozesse besser bündeln. Wir haben ja sechs ARD-Anstalten, die an ttt beteiligt sind und das auch schon viele Jahre. Aber es hat sich gezeigt, dass es gut ist, wenn einer ein bisschen das Heft in die Hand nimmt und das betrifft natürlich die Kommunikation, aber es betrifft auch das Gestalten der Marke. Weil, wir müssen uns in Zukunft ja auch ein Stück weit aufstellen. Wir wissen, dass sich das Mediennutzungsverhalten ändert und wir wollen die Marke ttt liebevoll auch für andere Zielgruppen verlängern. Und diesen Prozess zu gestalten, das ist eine der Aufgaben, die die Federführung innehat, genauso wie das Thema Kommunikation.

Dlf: Dazu muss man sagen, „titel, thesen, temperamente“ wird von sechs Redaktionen in sechs ARD-Anstalten gemacht. Das heißt, jede Sendung kommt von einer unterschiedlichen Anstalt, tritt aber unter derselben Marke auf. Sie sagen jetzt selber, dass auch die Kommunikation gebündelt werden soll. In der Diskussion Anfang des Jahres gab es ja kaum Beteiligung der ARD. Und nach zwei Wochen Klagen von der Programmdirektorin Christine Strobl, dass man die Diskussion gar nicht richtig führen könnte. Stellen Sie sich künftig so einer Diskussion?

Jana Cebulla: Das wäre dann meine Aufgabe, gemeinsam mit der MDR-Kommunikation und darum ging es ja auch. Ich stolpere ein bisschen über dieses, es wurde gar nicht kommuniziert, weil das entspricht überhaupt nicht meinem Leben…

Dlf: …es gab Statements, aber es gab keinen Austausch von Argumenten.

Jana Cebulla: Es gab keinen Austausch von Argumenten und das ist auch ein Fehler, der passiert ist. Grundsätzlich kann man sagen, dass in der Zeit um Weihnachten und Neujahr wir viel kommuniziert haben in der ARD. Nur am Ende gab es eben diese eine Verantwortung, die gefehlt hat, zu sagen, da gehe ich jetzt raus. Und aus diesen Fehlern hat die ARD gelernt und hat gesagt, das müssen wir künftig besser aufstellen, denn das schadet dem Ansehen aller Beteiligten und das wollen wir nicht. Und deswegen haben wir ganz klar eine Federführung aufgesetzt. Die Intendantinnen und Intendanten haben gesagt, wir wollen das. Und der MDR hat sich hier angeboten und übernimmt das auch gern.

„Wir arbeiten es nicht journalistisch auf, weil einfach nicht klar ist, wie das ausgehen kann“

Dlf: Sie sprechen die Fehler schon an. In einem ARD-Statement im April, wo Sie das jetzt angekündigt haben, was jetzt entschieden wurde, heißt es, es seien Fehler passiert, die nicht hätten passieren dürfen. Wer hat welche Fehler gemacht?

Jana Cebulla: Am Ende sind es sechs beteiligte ARD-Anstalten und wer welchen Fehler gemacht hat, das ist wirklich schwer zu sagen. Am Ende war es leider die Situation, die dazu geführt hat, dass es so ausgegangen ist, wie es ausgegangen ist. Dieses Thema, wer kommuniziert an welcher Stelle, war natürlich mit Schwierigkeiten behaftet. Und so wirkte es, als würden wir uns wegducken, was wir aber nicht getan haben. Und wir haben das Thema aufgearbeitet in einem Bericht und haben daraus die Konsequenzen gezogen. Diese eine Person, sehen Sie es mir nach, die ist nicht zu benennen und das wird es auch nicht geben.

Dlf: Es muss ja nicht eine Person sein, aber vielleicht können Sie mehrere Personen benennen.

Jana Cebulla: Auch das nicht. Es ist ja eine gemeinschaftliche Entscheidung gewesen und das ist auch eben in der föderalen ARD so. Am Ende wollen wir uns gemeinschaftlich einer Sache widmen und dann müssen wir auch gemeinschaftlich kommunizieren. Und da hakte es an dieser Stelle zu sagen: Okay, was heißt denn diese gemeinschaftliche Kommunikation, wer geht denn jetzt nach vorne? Und diese, etwas ungenaue Verantwortung hat dazu geführt, dass es eben zu lange gedauert hat und das war ein großer Fehler und der wird in Zukunft nicht mehr passieren.

Dlf: Als Konsequenz hatte die ARD im Januar auch angekündigt, den Fall journalistisch aufzuarbeiten. Gibt es diese Aufarbeitung? Öffentlich?

Jana Cebulla: Wir haben das lange diskutiert. Also ich kann Ihnen vielleicht mal einen kurzen Einblick in den Prozess geben, den ich jetzt gestalte als MDR-Federführung. Wir haben uns zusammengesetzt in einem Workshop mit den Redaktionen und den beteiligten Redakteurinnen und Redakteuren und haben genau diese Frage diskutiert: Was wollen wir an dieser Stelle journalistisch aufarbeiten? Und wir haben uns gefragt, können wir an dieser Stelle etwas journalistisch aufarbeiten, ohne dass alle Beteiligten am Ende nicht noch mehr wieder im Schussfeld stehen oder vielleicht falsch dargestellt werden? Und deswegen haben wir uns entschieden, an dieser Stelle, heute, erstmal zu sagen, wir arbeiten es nicht weiter journalistisch auf, weil einfach nicht klar ist, wie das ausgehen kann.

ARD will Mitte 2026 neuen Moderator verkünden

Dlf: Das wurde damals angekündigt, damals beim ARD-Vorsitzenden Florian Hager auch nochmal nachgefragt, wie der Stand der Dinge ist vor ein paar Monaten, das heißt, daraus wird jetzt gar nichts. Das haben Sie bisher nicht so verkündet.

Jana Cebulla: Genau. Also jetzt sind ja sechs Monate seitdem vergangen, und natürlich, mit Abstand betrachtet, schaut man da drauf. Der erste Impuls ist natürlich zu sagen, wir von ttt sind Journalistinnen und Journalisten. Und es liegt ja nahe zu sagen: Können wir das journalistisch aufarbeiten? Und die Idee war auch da. Nur wenn man jetzt sechs Monate auf die vergangene Zeit zurückschaut, muss man sich fragen, an welcher Stelle ergibt etwas Sinn. Und was wir nicht wollen, ist, dass nochmal allen Beteiligten geschadet wird. Und deswegen sind wir an diesem Punkt so, dass wir sagen: Heute gibt es keine journalistische Aufarbeitung. Wenn wir eine Idee haben, etwas zu tun, dann würden wir darauf zurückkommen.

Dlf: Also Transparenz schadet.

Jana Cebulla: Transparenz schadet, inwiefern?

Dlf: Ja, wenn Sie sagen, Sie wollen nicht, dass nochmal alles diskutiert wird. Aber Transparenz über die Vorgänge damals könnte ja auch Vertrauen schaffen.

Jana Cebulla: Nein, das glaube ich eben nicht, weil es ist auch wirklich ein sehr, sehr interner Prozess, der da schiefgelaufen ist. Und an dieser Stelle würde man tatsächlich wieder etwas aufmachen, wo wir sagen, wir schauen jetzt nach vorne. Und das ist in diesem Fall keine fehlende Transparenz, sondern eine Weitsichtigkeit, zu sagen, wie gehen wir jetzt mit der Marke ttt weiter um?

Dlf: Angekündigt waren auch verbindliche Kriterien für Casting-Prozesse für ARD-Sendungen. Wie sehen die in Zukunft aus?

Jana Cebulla: Da sind wir gerade im Prozess tatsächlich. Also wichtig ist zu wissen, dass wir mit Siham El-Maimouni eine sehr, sehr gute Moderatorin haben, mit der wir in der Vergangenheit sehr happy waren und auch jetzt sehr happy sind. Aber natürlich ist es so, dass auch Siham El-Maimouni eine gut gebuchte Moderatorin ist. Und wir müssen uns fragen, wer kann mindestens im Vertretungsfall dann dort die Sendung übernehmen. Und ja, es ist ein Prozess, den wir jetzt gestartet haben. Gestern haben die Intendantinnen und Intendanten die Verwaltungsvereinbarung final unterschrieben. Wir haben verschiedene Gruppen gegründet, wo eine Gruppe sich auch „Casting“ nennt. Und wir werden jetzt diese verbindlichen Kriterien finden. Und wir nehmen uns schon ein bisschen Zeit für den Prozess, denn was nicht passieren darf, ist, dass es wieder so ausgeht, wie es ausgegangen ist. Das wollen wir definitiv verhindern. Und deswegen werden wir voraussichtlich Mitte 2026 eine neue Moderatorin oder einen neuen Moderator verkünden.

Dlf: Aber wir wissen noch nicht, wie der gefunden wird.

Jana Cebulla: Nein, das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass wir unser Anforderungsprofil ein Stück weit ergänzt haben zu dem, was wir damals schon hatten, und haben es nochmal ergänzt um das Thema journalistische Expertise und Glaubwürdigkeit im Kulturbetrieb, denn das war ja etwas, was sozusagen auch wichtig war in der Rückschau und wie es auch öffentlich diskutiert wurde.

„Das möchten wir nicht nochmal“

Dlf: Also es war ein Vorwurf gegen Thilo Mischke, er sei kein Kulturjournalist und hätte einen unterkomplexen Kulturbegriff, das hat er selber ja auch so formuliert, das war damals der Vorwurf. Das wollen Sie nicht nochmal?

Jana Cebulla: Das möchten wir nicht nochmal.

Dlf: Die F.A.Z. hat damals im Januar berichtet, dass Thilo Mischke das Casting eigentlich gar nicht gewonnen hatte. Bei den Redaktionen soll ein Konkurrent vorne gelegen haben mit vier zu zwei Stimmen und trotzdem haben sich dann die Kulturchefs für Mischke entschieden. Sie auch?

Jana Cebulla: Am Ende ist es eine konsensuale Entscheidung und ich war Teil des Ganzen, das muss man sagen. Und gerade weil es eben keinen Kandidaten gab, der hervorgestochen hat, wurde eine Zuschauerbefragung gemacht. Es wurde also ein Nutzer-Testing gemacht. Und in diesem Nutzer-Testing punktete Thilo Mischke eben in Sachen Vertrauen und Glaubwürdigkeit und punktete ein bisschen besser in diesen Punkten – und nicht im Thema Kultur, das ist im Nachgang vielleicht nicht die richtige Entscheidung gewesen – punktete er besser. Und am Ende haben die Kulturchefs und Kulturchefinnen der ARD gesagt, dann trauen wir dem Zuschauervoting oder dem Zuschauertest und gehen mit Thilo Mischke ins Rennen.

Dlf: Machen Sie das künftig auch? Zuschauertests?

Jana Cebulla: Ja, das tun wir auch. Aber vielleicht bewerten wir es dann anders.

Anmerkung: In der Transkription des Interviews sind einige sinnwahrende Glättungen vorgenommen worden, um es lesbar zu machen.

Zwischen fundierter Kritik und Nörgelei: Was bringen Programmbeschwerden?

Über 1100 Programmbeschwerden sind bei den Rundfunkräten von ARD, ZDF und Deutschlandradio im Jahr 2024 eingegangen, das sind sechzig Prozent mehr als 2023. Ein aktueller Fall um Jan Böhmermann hat das Thema erneut angefacht. Diesmal war ich im Podcast „Medien cross & quer“ vom Saarländischen Rundfunk – mit Thomas Bimesdörfer und Michael Meyer.

Was bringen eigentlich Programmbeschwerden?

2024 gab es deutlich mehr Programmbeschwerden bei ARD, ZDF und Deutschlandradio als im Vorjahr. Doch nur wenige hatten Erfolg. Warum? Und wie könnte mehr Transparenz entstehen? Für den Übermedien-Podcast habe ich mit Holger Klein noch mal sehr ausführlich über das Thema gesprochen.

Mehr Programmbeschwerden bei ARD, ZDF und Deutschlandradio

Im Jahr 2024 ist die Zahl der offiziellen Programmbeschwerden gegen ARD, ZDF und das Deutschlandradio stark gestiegen. Die Sender und ihre Rundfunkräte, die sie beaufsichtigen, haben rund 60 Prozent mehr davon registriert. Insgesamt waren es 1.129, die Räte haben fünf davon stattgegeben.

Der Anstieg geht vor allem auf konzertierte Massenbeschwerden zurück, die über das Portal rundfunkalarm.de kamen. Auf diesem Weg gingen bei ARD und ZDF im vergangenen Jahr rund 48.000 Beschwerden ein. Die waren aber hauptsächlich an die Sender selbst gerichtet und konnten dort wie Hörerpost beantwortet werden.

Die Zahl der Beschwerden bei den Rundfunkräten, die offizielle Verfahren einleiten können mit ggf. stärkeren Konsequenzen für die Sender, ist dagegen nur leicht gestiegen. Allerdings hat der Rundfunk Berlin-Brandenburg einen Teil der Massenbeschwerden als offizielle Programmbeschwerden anerkannt und in die entsprechende Statistik aufgenommen. Das erklärt, warum er für 2024 insgesamt 280 Beschwerden auflistet, während es im Vorjahr nur 23 waren.

Wie die Zahlen aussehen und was dahintersteckt, habe ich im Deutschlandfunk erklärt.

Der Fall Thilo Mischke: Wie eine Debatte „unmöglich“ wurde – eine Chronologie

Wie angesichts der ARD-Reaktion zu erwarten war, geht die Diskussion über den Fall Thilo Mischke weiter. Harald Staun hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aufgeschrieben, wie Mischke überhaupt zu seinem Job gekommen ist, den er mittlerweile wieder verloren hat.

Ich will noch mal nachzeichnen, wie die Beteiligung der ARD und Thilo Mischkes an der Debatte aussah. Vor allem deshalb, weil ARD-Programmdirektorin Christine Strobl am Wochenende der Deutschen Presse-Agentur gegenüber den Stil der Debatte beklagt hat. Zitat:

„Ich wünsche mir, dass wir wieder zu einer Form zurückkommen, die nicht eine Debatte unmöglich macht.“

Und weiter:

„Die Entscheidung der Kulturchefinnen und -chefs ((gegen Mischke)) beruht auf der Erkenntnis, dass eine Diskussion nicht mehr möglich ist.“

Das kann man aus ihrer Sicht so sehen, aber man muss auch sagen, dass sich weder die ARD insgesamt noch Christine Strobl noch Thilo Mischke in den vergangenen zweieinhalb Wochen wirklich an der Debatte beteiligt haben, obwohl sie darauf ja hätten Einfluss haben können. Die einzigen Debattenbeiträge bestanden in Stellungnahmen in Form von Insta-Posts und Pressemitteilungen sowie einem Statement per E-Mail.

Die Bekanntgabe

Am 19. Dezember verkündete die ARD-Programmdirektion per Pressemitteilung und der Account von „titel thesen temperamente“ bei Instagram die Personalie.

Die erste Reaktion

Daraufhin kritisierten in vielen Kommentaren Nutzerinnen und Nutzer die Entscheidung. Einige Tage geschah nichts, bis die Redaktion antwortete:

Liebe Userinnen und User,

wir verstehen, dass die Besetzung von Thilo Mischke als neuen Moderator von ttt vor dem Hintergrund seines vor 15 Jahren veröffentlichten Buches Fragen aufwirft, zu denen wir uns hiermit äußern wollen.

Seit Erscheinen des Buches „In 80 Frauen um die Welt“ im Jahr 2010 hat sich Thilo Mischke vielfach mit den Vorwürfen, darin ein sexistisches Frauenbild vermittelt und stellenweise rassistische Sprache verwendet zu haben, selbstkritisch auseinandergesetzt, sich öffentlich der Kritik gestellt und für seine Ausdrucksweise entschuldigt. Unter anderem in einem Podcast, den er im März 2021 veröffentlichte.

Wir, die Redaktion von ttt, haben ihn selbst hierzu befragt. Mischke distanziert sich bis heute vom Titel und Inhalt des Buches und hat den Druck einer Neuauflage untersagt.

Das Zitat, in dem sich Mischke in einem Podcast zu Vergewaltigungen äußert und das hier vielfach kritisiert wird, kommentiert Mischke so:

„Das Zitat stammt aus einem Podcast-Gespräch mit der Autorin Caroline Rosalis, in dem wir beide über einen Text (und Feminismus) von ihr sprechen. Es ist aus dem Zusammenhang gerissen. Wir sprechen kurz über den evolutionsbiologischen Grund, warum es überhaupt Vergewaltigungen in urmenschlichen Gesellschaften gab, kurz nach dieser Aussage, betone ich, wie beschämend das fürs männliche Geschlecht ist. Und betone im Gespräch, ich meine nicht meine Sexualität, sondern die von Urgesellschaften.“

ttt stellt sich gegen jede Form von Sexismus und Rassismus, wir stehen für Meinungsvielfalt und Toleranz. Wer unsere Sendung und unsere Social-Kanäle kennt, weiß das. Daran wird sich auch nichts ändern. Thilo Mischke hat seine Kompetenz als Journalist und Reporter vielfach unter Beweis gestellt. Wir freuen uns auf ihn und auf seine Sicht auf Kultur.

Genauere Quellen für die genannten Verweise gab die Redaktion nicht.

Der Podcast

Die Kritik riss aber nicht ab. Am 23. Dezember veröffentlichten Annika Brockschmidt und Rebekka Endler eine Sonderausgabe ihres Podcasts „Feminist Shelf Control“, in dem sie mit der Hilfe Dutzender anderer Autor*innen und Journalist*innen die Belege noch mal zentral zusammentrugen und kommentierten. Dabei präsentierten sie noch mehr Belege als die, auf die die ttt-Redaktion eingegangen war.

Die zweite Reaktion

An Heiligabend reagierte der ttt-Account bei Instragram, diesmal mit einem eigenen Post:

Auf drei Kacheln stand der Text:

„Liebe Community,

vergangene Woche haben wir Thilo Mischke als neuen Moderator für „ttt“ vorgestellt. WIr haben daraufhin nicht nur Unterstützung, sondern auch kritische Rückmeldungen von euch erhalten. Eins vorweg: Wir hören euch.

„ttt“ versteht sich als Magazin und Social-Media-Marke, die sich konsequent mit Themen wie Sexismus und toxischer Männlichkeit auseinandersetzen. Ein Blick in unseren Feed zeigt das. Feministische Perspektiven prägen unsere Arbeit und werden es auch weiterhin tun. Diese Werte sind nicht verhandelbar.

Wir nehmen eure Kritik ernst. Deswegen gibt es bereits seit Tagen intensive Gespräche, um die Vorwürfe zu prüfen.

Wir bitten euch an dieser Stelle um eines: Zeit. Wir wollen das Thema aufarbeiten und uns gründlich mit den geäußerten Sorgen auseinandersetzen. Wir sitzen das nicht aus.

Vielen Dank für euer Engagement und eure ehrlichen Rückmeldungen.

Euer ttt_social Team“

Dann passierte zunächst wieder einige Tage nichts.

Die dritte Reaktion

Ich hatte schon vor Weihnachten für eine Berichterstattung danach im Deutschlandfunk auch Thilo Mischke um eine Stellungnahme gebeten. Entweder bin ich der einzige, der das überhaupt je gemacht hat, oder ich bin der einzige, dem er geantwortet hat. Darin schrieb er unter anderem:

„Meine Person und mein Wirken belegen, dass ich weder Sexist, Rassist, homophob noch ableistisch bin. Soweit es um die von Ihnen genannten Buch-Veröffentlichungen geht, die bald 15 Jahre zurückliegen, so habe ich mich hiervon schon seit vielen Jahren öffentlich distanziert und auch eine Neuauflage und die weitere Verwertung dieser Veröffentlichungen verhindert. All das ist hinlänglich bekannt und dokumentiert, und es ist schlicht überflüssig, dass Sie mich nun noch einmal fragen, wie ich heute zu diesen Büchern stehe.

Was meinen Podcast von 2019 angeht, stelle ich anheim, dass Sie mich auf konkrete Passagen ansprechen, die eine Vergewaltigung „rechtfertigen“ sollen.

Gegen diesen völlig aus der Luft gegriffenen Vorwurf, ebenso wie den Vorwurf, dass ich Gewaltphantasien gegenüber Frauen geäußert hätte, setze ich mich entschieden zur Wehr.

Mit sachlicher Kritik setze ich mich gerne auseinander. Mit Diffamierung und Rufmord nicht.“

Daraus zitierte ich auch am 27. Dezember im Deutschlandfunk. Am Abend kommentierte ich die Kommunikationsstrategie ebenfalls dort und in Deutschlandfunk Kultur.

Die vierte Reaktion

Später am Tag berichteten dann mehrere Zeitungen (z.B. das RND) plötzlich über eine Stellungnahme der ARD-Programmdirektion, die diese diesmal nicht selbst veröffentlicht hatte, sondern den Redaktionen hatte zukommen lassen. Ich habe mir das dann auch noch mal schicken lassen, weil ich stutzte: Am 24. Dezember wird eine Prüfung angekündigt, die am 27. Dezember bereits vollzogen ist?

Es stellte sich heraus, dass gar nicht geprüft worden war. Bei der Prüfung sollte es nie um den Job an sich gehen, nur um die Frage, wie man mit den Vorwürfen umgeht und mit der Community darüber diskutiert.

Die ARD schrieb:

„Die Verkündung, dass Thilo Mischke ab 2025 neben Siham El-Maimouni das ARD-Kulturmagazin „ttt – titel thesen themperamente“ moderieren wird, hat neben viel Zustimmung auch einige kritische Äußerungen hervorgerufen.

Dabei ist uns wichtig: ‚ttt‘ stellt sich gegen jede Form von Sexismus und Rassismus und steht, genauso wie Thilo Mischke, für Meinungsvielfalt und Toleranz. Seit der Veröffentlichung seines Buches ‚In 80 Frauen um die Welt‘ (2010) hat sich Thilo Mischke deshalb u.a. intensiv und selbstkritisch mit Vorwürfen zu Sexismus und rassistischer Sprache in dieser lang zurück liegenden Veröffentlichung, deren Nachdruck er verhindert hat, auseinandergesetzt.

Als vielfach ausgezeichneter Journalist gelingt es Thilo Mischke kraft seiner authentischen Neugier an den drängenden Fragen der Gegenwart, kulturelle Debatten und Fragestellungen einem breiteren und jüngeren Publikum zugänglich zu machen. Damit werden sich Thilo Mischke und Siham El-Maimouni als Moderatoren von ‚ttt‘ 2025 hervorragend ergänzen.“

Doch auch dieses Festhalten war nicht von Dauer.

Der Offene Brief

Am 2. Januar und nachdem die Kritikerinnen und Kritiker im Netz weitere Belege vorgelegt hatten, erschien dann im Tagesspiegel ein offener Brief. Es ist unklar, ob innerhalb der ARD ohnehin weiter über die Personalie gesprochen wurde oder ob der Brief noch mal eine neue Dynamik ausgelöst hat. Am Tag selbst jedenfalls wollte aus der ARD-Programmdirektion niemand mit uns im Deutschlandfunk darüber reden. Für den 3. Januar wurde ein Statement angekündigt.

Die fünfte Reaktion

Das kam dann aber an dem Tag gar nicht. Offenbar zogen sich die Entscheidungsfindung und Verhandlungen auch mit Thilo Mischke länger hin als gedacht. Am 4. Januar berichtete dann die Süddeutsche Zeitung vorab über die Trennung, die dann kurze Zeit später von der ARD-Programmdirektion bestätigt wurde:

Thilo Mischke und ARD erklären gemeinsam: Die Kulturchefinnen und Kulturchefs der an der ARD-Gemeinschaftsproduktion „ttt – titel thesen temperamente“ beteiligten Landesrundfunkanstalten haben entschieden, von Journalist Thilo Mischke als Moderator abzusehen.

Thilo Mischke ist ein anerkannter Journalist und mehrfach preisgekrönter Reporter.Doch die in den vergangenen Tagen entstandene heftige Diskussion um die Personalie Thilo Mischke überschattet die für uns zentralen und relevanten Themen, die wir mit der Sendung und Marke „ttt“ transportieren und gemeinsam mit der Community diskutieren möchten so, dass dies nicht mehr möglich ist. Thilo Mischke und die ARD sind sich einig darin, dass es nun vor allem darum geht, einen weiteren Rufschaden von „ttt“ und Thilo Mischke abzuwenden. Daher haben die Kulturchefinnen und Kulturchefs der ARD-Gemeinschaftsproduktion „ttt – titel thesen temperamente“ heute entschieden, Thilo Mischke nicht mehr im Zusammenhang mit „ttt“ einzusetzen. Thilo Mischke befindet sich in einem noch andauernden Prozess der Auseinandersetzung mit den Ereignissen und wird sich zu gegebener Zeit selbst zur Sache äußern.

Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin: „Wir setzen auf einen respektvollen, menschlichen Umgang – das gilt auch bei aller Kritik. Daher haben wir in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt, auch mit Thilo Mischke, den wir schätzen. Diese setzen wir in den nächsten Tagen fort und werden gemeinsam mit Thilo Mischke die Thematik journalistisch aufarbeiten.“

Die Sendung „ttt – titel thesen temperamente“ wird 2025 von Siham El-Maimouni moderiert. „ttt“ wird im wöchentlichen Wechsel von sechs Redaktionen der ARD-Landesrundfunkanstalten verantwortet: BR, hr, MDR, NDR, WDR, rbb.

Die Debatte

Es ist also durchaus nicht so, dass sich die ARD und Thilo Mischke nicht mit Beiträgen an der Debatte beteiligt hätten. Wenngleich man die Stellungnahmen inhaltlich kritisieren kann, etwa dass sie die Kritikpunkte oft nur streiften, darin Versatzstücke aus vorhergehenden Stellungnahmen wiederholt wurden und auch keine konkreten Verweise genannt wurden.

Einen direkten Austausch zwischen Kritisierenden und Kritisierten gab es jedenfalls nicht, auch keine persönliche öffentliche Stellungnahme, nur die hier zitierten schriftlichen Äußerungen.

Mein Eindruck ist: Eine Diskussion wäre möglich gewesen, aber man hätte früh reagieren müssen, was weder die ARD-Programmdirektion noch Thilo Mischke getan haben. (So ähnlich habe ich schon früh kommentiert.) Man kann aber auch nicht darauf wartet, bis eine Diskussion nicht mehr möglich wird, um das dann zu beklagen.

Umgang mit dem Fall Thilo Mischke: ARD in der Kritik

Es ist viel berichtet worden über die Entscheidung der ARD am Wochenende, dass Thilo Mischke doch nicht neuer Moderator des Kulturmagazins „titel thesen temperamente“ im Ersten wird. Gegen Mischke gab es Sexismusvorwürfe – und nach viel Kritik deswegen dann am Samstag das Aus für ihn. Die Art und Weise, wie die ARD das gemacht hat und wie insgesamt das Auswahlverfahren lief, hat viele Fragen aufgeworfen. Darüber habe ich im Deutschlandfunk berichtet.

Nach Sexismusvorwürfen: Thilo Mischke wird doch nicht ttt-Moderator im Ersten

Der Investigativjournalist Thilo Mischke wird doch nicht neuer Moderator des Kulturmagazins „titel thesen temperamente“ im Ersten. Gegen Mischke gab es massive Sexismusvorwürfe, er hatte sich in Büchern und Podcasts abfällig über Frauen geäußert. Die ARD zieht jetzt Konsequenzen und verzichtet auf die Zusammenarbeit mit ihm. Über Gründe und Hintergründe habe ich im Deutschlandfunk berichtet.

Nachtrag, 5.1.: In meinem Beitrag für Deutschlandfunk Kultur habe ich noch etwas mehr über die Vorwürfe berichtet und O-Töne von Thilo Mischke eingebaut.