Die Journalistin Gilda Sahebi hat bei der Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche einen interessanten Eröffnungsvortrag gehalten. Ihre These: Die Geschehnisse werden nicht durch Fakten bestimmt, sondern durch Erzählungen. Nicht nur beim Publikum, auch bei denen, die Medien machen. Wir alle, so ihre These, haben internalisierte Erzählungen, die uns oft nicht bewusst sind, und die dafür sorgen, dass wir so leben und arbeiten, wie wir es tun. Ihnen entkommen könne man nur dadurch, dass man sie sich bewusst mache.
Auf diese Art und Weise werde auch Politik gemacht, und so komme es, dass trotz faktenbasierter und faktenorientierter Berichterstattung über Missstände und Skandale wie das Potsdamer Treffen oder die Straftaten Trumps sich am Ende doch Erzählungen durchsetzten.