100 Bücher – 100 Farben

Rot ist die Farbe der Liebe. Aber auch die der Aggression. Grün steht für Hoffnung oder Natur, Gelb für Sonnenlicht und Neid. Und in Teilen sind schon alleine die Namen der Farben pure Poesie: Samtblau. Bordeauxrot. Honigfarben. Mauve.

Quer durch die Literaturgeschichte haben Autor*innen Bücher geschrieben, in denen eine oder mehrere Farben eine zentrale Rolle spielen. Vorgeschlagen von Literaturfans aus dem ganzen Land lesen starke Stimmen beim WDR5-Literaturmarathon Passagen aus 100 Büchern, die den Hörer*innen besonders wichtig sind. Darunter Christine Westermann, Ralph Caspers, Peter Saurbier, Katty Salié, Peter Nottmeier, Mieze Katz, Jonas Minthe, Hansi Jochmann, Wolfgang Niedecken und Mitglieder des WDR-Stimmwerks.

So war es jedenfalls ursprünglich geplant. Am Donnerstag aber hat der WDR den Literaturmarathon zumindest in der traditionellen Form abgesagt. Grund ist das Corona-Virus. In der Pressemitteilung heißt es:

Ausschlaggebend ist die extreme Dauer von 24 Stunden, der ständige Wechsel der Besucher, die nicht namentlich registriert werden, und die hohe Zahl der Mitwirkenden. Zudem gibt es üblicherweise bei der traditionellen Veranstaltung die Möglichkeit im Funkhaus auf dem Boden in räumlicher Enge zu übernachten – auch das war ein Grund.

Jetzt ist offen, was stattdessen passiert. Immerhin wollte WDR5 mit dem Literaturmarathon außerhalb der aktuellen Sendungen fast sein ganzes Programm füllen.

Ich durfte für dieses Jahr jedenfalls wieder vorgeschlagene Bücher lesen und Passagen auswählen. In Klammern steht, wann daraus eigentlich gelesen werden sollte.

  • Leo Perutz: Der Meister des Jüngsten Tages (zwischen 2 und 4 Uhr)
  • Erich Kästner: Die Doppelgänger (zwischen 2 und 4 Uhr)
  • Albert Camus: Die Pest (zwischen 4 und 6 Uhr)
  • Lisa Tetzner: Die schwarzen Brüder (zwischen 4 und 6 Uhr)
  • Walter Moers: Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr (zwischen 8 und 10 Uhr)

Hier findet man das ganze Programm.

Jetzt warten wir mal ab, was passiert.