Wie bild.de mittels Framing das Framing anprangert

Das hat natürlich eine gewisse Ironie, wie bild.de das zurecht umstrittene Gutachten von Elisabeth Wehling für die ARD angreift – nämlich ausgerechnet mit Framing. Der ARD vorzuwerfen, sie wolle die Öffentlichkeit mittels Framing „umerziehen“, und dann selbst Begriffe zu benutzen, auf die genau dieser Vorwurf zutrifft, ist einigermaßen absurd. Genauso macht es bild.de aber in seinem Artikel:

Dabei benutzt bild.de nicht nur das Framing der „Umerziehungs-Fibel“ und des „Umerziehungs-Gutachtens“ und erweckt damit den Eindruck, die ARD sei willens oder gar in der Lage, irgendwen „umzuerziehen“ – zu was auch immer (denn das lässt der Text offen). Auch der Begriff „das gebührenfinanzierte Machwerk“ kommt im Text vor – ohne Distanzierung oder Berufung auf eine Quelle. Dass bild.de also mittels Framing der ARD vorwirft, Framing zu betreiben, ist einigermaßen absurd. Wenn auch nicht überraschend, denn die Redaktionen der Bild arbeiten ständig damit.