Der Interviewer als Reibungspunkt

Ein Gesprächspartner/eine Gesprächspartnerin kann das eigene Argument immer besser verdeutlichen, wenn ich ihm oder ihr ein bisschen entgegensetze, ein bisschen einen Reibungspunkt gebe, ein bisschen ein Gegenargument in den Raum stelle.

Das ist Ann-Kathrin Büüskers Definition, welche Aufgabe ein Moderator bzw. ein Interviewer in einem kontroversen Interview hat. Es ist wichtig, sich das immer wieder zu verdeutlichen, um die Position des Fragenden nicht mit der persönlichen Position des Journalisten zu verwechseln, was manche Hörer gerne tun.

Wie Interviews vorbereitet und durchgeführt werden und wie eine Frühsendung im Deutschlandfunk entsteht, darüber hat Ann-Kathrin für eine Sonderausgabe des Podcasts „Der Tag“ mit Kollegen gesprochen – mit Tobias Armbrüster, der sie in der Definition bestätigt, und mit Mario Dobovisec, der erzählt hat, wie er sich auf eine Sendung der „Informationen am Morgen“ vorbereitet.

„Der Tag“ spart ja die Produktionsbedingungen journalistischer Arbeit selten aus, vor allem nicht, wenn sie sich aufdrängen. So explizit und ausführlich wie in der Ausgabe vom Freitag reden die Kollegen aber selten darüber. Ein gutes Beispiel für einen Blick in die eigene Arbeitspraxis, die nicht nur in dafür vorgesehenen Sendungen wie dem Medienmagazin @mediasres, für das ich abeite, Platz haben sollten, sondern überall – sofern es nötig ist und das Format auch ermöglicht.

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