Müssen Journalisten über jedes Stöckchen springen, das ihnen Trump hinhält?

Schriftzug an einem Trump-Building in New York (Foto: Stefan Fries)
Schriftzug an einem Trump-Building in New York (Foto: Stefan Fries)

Das ist überspitzt formuliert, zugegeben. Stellt man die Frage so, kann man nur mit Nein antworten. Schließlich springen Journalisten auch nicht auf jede absurde Äußerung anderer Politiker an. Zumindest die Zeiten, in denen Vertreter der AfD mit einem provokanten Tweet, einer grenzverletzenden Interviewaussage oder einem Talkshowauftritt anschließend noch mehr mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnten, sind offenbar vorbei. Ich nehme jedenfalls schon einen Rückgang medialer Beschäftigung mit solchen Provokationen wahr.

Verhält es sich mit Donald Trump anders? Da kommt es mir nicht so vor.

Zumindest in meiner persönlichen Twitter-Timeline, die stark von Journalisten geprägt ist, tauchen seine Tweets immer wieder auf. Offenbar springen noch genug. Und auch ich staune gelegentlich noch über seine Dünnhäutigkeit, was Kritik angeht, über seine Unverfrorenheit bei politischen Äußerungen und über seinen undiplomatischen Auftritt; da rutscht auch mir mal ein Retweet heraus.

Die Tatsache, dass er bisher noch keine Pressekonferenz zu der Frage gegeben hat, wie seine politischen Pläne im Detail aussehen, verführen Journalisten dazu, sich an alles zu halten, was er sonst so von sich gibt – vor allem auf Twitter. Dort muss er kein umfangreiches Programm präsentieren mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen, er muss kurz und knapp formulieren und sich vor allem keinen kritischen Nachfragen stellen. Umso wichtiger, wie stark sich Journalisten von dieser Art der Öffentlichkeitsarbeit abhängig machen, sich damit beschäftigen und seinen Provokationen nachgehen. Ein paar Gedanken dazu.

Ist es wichtig, was ein US-Präsident sagt?

Definitiv. Auch bisher schon haben Äußerungen von US-Präsident Barack Obama weltweit eine andere mediale Aufmerksamkeit als solche seiner Minister oder, sagen wir mal, des Bürgermeisters von Dallas. Insofern kommt auch Trumps Worten Bedeutung zu. Schließlich gilt der US-Präsident per se als mächtigster Mann der Welt und ist in der Lage, angekündigte Pläne mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit auch in die Tat umzusetzen oder zumindest ihre Umsetzung einzuleiten.

Ist es wichtig, auf welchem Weg sich der Präsident äußert?

Eher nicht. Es wird zwar in der Regel einordnend hinzugesagt, ob es eine Rede an die Nation war, eine Pressekonferenz, ein Statement oder eine Äußerung seines Sprechers. Und inzwischen ist es gang und gäbe, dass Journalisten auch Äußerungen von Politikern via Twitter zitieren. Da muss Trump keine Ausnahme machen.

Zu welchen Themen äußert sich Trump via Twitter?

Die Publizistin Liane Bednarz hat sich bei „Carta“ seine 112 Tweets zwischen seiner Wahl am 9. November und dem 4. Dezember angeschaut. Demnach beschäftigte er sich allein in 24 Tweets mit der Berichterstattung von Medien. In anderen verteidigte er erste politische Handlungen im Zusammenhang mit seiner Wahl, etwa sein umstrittenes Telefonat mit der Präsidentin von Taiwan.

Immer wieder scheint bei Trump verletzte Eitelkeit durch, und seine Tweets zeugen von einer extremen Dünnhäutigkeit, die mich an einem Politiker (auch einem werdenden) immer noch erstaunen, auch wenn wir Trump schon öfter so erlebt haben. Als das Ensemble des Musicals „Hamilton“ bei einem Besuch des designierten Vizepräsidenten Mike Pence diesen dazu aufrief, die Werte der USA hochzuhalten, reagierte Trump ungehalten und forderte eine Entschuldigung. Bei der Verleihung der Golden Globes 2017 ging die Schauspielerin Meryl Streep indirekt auf Trumps Wahl und seine Politik ein.

Auch das passte Trump nicht.

Außerdem thematisierte er immer wieder, dass er nicht die Mehrheit der Wählerstimmen bekommen habe, wenn auch die Mehrheit der Wahlmännerstimmen. Das tat Trump auch nach dem von Bednarz untersuchten Zeitraum immer wieder, auch im Umgang mit Vorwürfen der US-Geheimdienste, russische Hacker hätten im Auftrag von Präsident Wladimir Putin die Wahl beeinflusst oder das zumindest versucht.

Es zeigt sich, dass Trump vor allem allergisch reagiert auf alle Vermutungen, er könne unter anderen Umständen nicht gewählt worden sein. In anderen Tweets äußert sich Trump zudem zu im engeren Sinne politischen und wirtschaftlichen Fragen – und das hatte augenscheinlich bereits erste Auswirkungen.

Welche Folgen haben Trumps Tweets?

Trump kritisierte beispielsweise, dass die Kosten für die neue Präsidentenmaschine „Air Force One“, die gerade von Boeing gebaut wird, angeblich bereits auf mehr als vier Milliarden Dollar gestiegen seien und fügte hinzu: „Auftrag stornieren!“

Daraufhin traf sich Boeing-Chef Denis Muilenburg mit Trump und versprach, es auch für weniger zu schaffen.

Ford und Fiat wollten angeblich Werke außerhalb der USA bauen bzw. ausbauen und tun das nach Kritik von Trump seinen Worten zufolge jetzt doch nicht.

Hier gibt es also einen zumindest vermuteten Zusammenhang zwischen seinen Tweets und tatsächlichen Handlungen im politischen und wirtschaftlichen Raum.

Welche seiner Tweets sind relevant?

Das sollte die eigentliche Frage sein, der sich Journalisten zumindest in Deutschland stellen sollten (in den USA greifen sicherlich andere Maßstäbe): Welche Relevanz haben einzelne Äußerungen?

  • Scheinen sie persönlichen oder politischen Rivalitäten zu entspringen, die sich im Rahmen dessen bewegen, was in politischen Diskussionen üblich ist oder was wir bereits von ihm gewohnt sind? Oder überschreitet Trump mit ihnen (erneut) Grenzen?
  • Antwortet Trump auf Kritik an ihm mit neuen oder den immer gleichen Argumenten bzw. Vorwürfen? Belegt er diese mit Fakten oder verweist er auf entsprechende Quellen?
  • Wiederholt Trump immer wieder Äußerungen oder Anschuldigungen, mit denen sich Journalisten bereits auseinandergesetzt haben?
  • Haben Tweets unmittelbare Folgen, etwa in Form von verbalen oder sogar handfesten Reaktionen von Personen, Organisationen oder Unternehmen, die mit dem Thema des Tweets in Verbindung stehen?
  • Verbreitet Trump Unwahrheiten oder Halbwahrheiten?

Seine Tweets werden in dieser Hinsicht bereits von einem Account der Washington Post aufgegriffen und einem Faktencheck unterzogen – eine gute Methode, sich mit ihm auf der von ihm gewählten Plattform auseinanderzusetzen.

Es wird wohl schwierig sein, feste Regeln aufzustellen, wie mit Trumps Tweets umzugehen ist. Sicherlich verdienen Äußerungen mit konkreten Auswirkungen eine nähere Beschäftigung als lediglich anklagende oder beleidigende Tweets, sofern sie keine neue Dimension der politischen Kultur eröffnen. Sicherlich eignet sich auch nicht jeder Tweet zur nachrichtlichen Auseinandersetzung, sondern sind einzelne lediglich für eine Hintergrundberichterstattung interessant oder – wie im Fall von Meryl Streep – eher für die Panorama-Seiten.

Es wird interessant sein zu sehen, ob und wie Trump seine Twitter-Politik mit Amtsantritt ändern wird. Klar ist schon, dass er den offiziellen Account des US-Präsidenten @POTUS übernehmen wird – mit leerer Timeline. Fragt sich, ob dort der Präsident oder der Privatmann Trump twittern wird – und inwiefern man das überhaupt noch trennen kann. Fraglich auch, was dann aus seinem privaten Account @realDonaldTrump wird. Der hat 19,3 Millionen Follower, @POTUS dagegen nur 13,1 Millionen (Stand heute). Wird er wirklich auf Millionen Follower verzichten, die bisher nur ihm folgen? Oder nimmt er sie auf den neuen Account mit?

Am Ende bleibt für mich die offen, in welchem Umfang deutsche Journalisten auf den Twitter-Trump eingehen sollten. Ich freue mich auf Anregungen.

Weiterführend:

Fake-News: Die Verantwortung der Nutzer

Manchmal kann es ganz schnell gehen.

Am Abend des 29. Dezembers meldete der Twitter-Account @BBCUKI den angeblichen Tod der englischen Königin Elizabeth II. Adresse und Aufmachung wirkten wie ein offizieller Account der BBC. Blendle-Kurator Tibor Martini wies schon kurz danach darauf hin, dass es sich um einen Fake-Account handle.

Dass der verlinkte Tweet inzwischen nicht mehr verfügbar ist, liegt an der relativ schnellen Reaktion von Twitter. Anthony Cheung hat den Tweet als Screenshot gesichert.

Dass dahinter keine Substanz steckt, lässt sich für jeden User relativ leicht herausfinden. Schaut man sich das Profil des Accounts an, sieht man, dass darüber nur gelegentlich Inhalte geteilt werden, die nach Nachrichten aussehen. Stattdessen wurden immer wieder auch fragwürdige Tweets anderer geteilt. Auf den Webseiten seriöser Medien gab es keinerlei Informationen über die Queen. Alles Hinweise auf Fake-News.

Neben mehreren anderen habe auch ich auf den Account hingewiesen und mehrmals darum gebeten, die Inhalte nicht zu teilen.

Es besteht eine gewisse Gefahr darin, so darauf aufmerksam zu machen, wo man den Account und seine Inhalte eigentlich ignorieren sollte. Ich wollte aber mal ausprobieren, ob Prävention wirkungsvoller ist als später, nachdem die Fake-News schon die Runde gemacht haben, die Scherben wieder aufzusammeln. Auch wenn das in diesem Fall wegen der Prominenz der Person und der leichten Widerlegbarkeit des Ereignisses relativ simpel sein dürfte.

Ich selbst habe den Account nicht zum Sperren gemeldet, jemand anderes hatte das aber offenbar getan; kurze Zeit später war der Account dicht. So verpufften die Fake-News relativ wirkungslos. Ein großer Trost ist das allerdings nicht. Schnell ist ein neuer Account geöffnet, schnell die nächsten Fake-News angelegt. Es wird ein immerwährender Kampf bleiben, der meines Erachtens vor allem durch die Nutzer selbst gewonnen werden kann.

Nur diese haben es in der Hand, eine solche Information auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu prüfen. Wie wahrscheinlich sind die zugrundeliegenden Sachverhalte? Wer hat die Nachricht verbreitet? Welche Nachrichten hat er in der Vergangenheit verbreitet? Berichten andere über das Ereignis? Nur wenn die Nutzer selbst prüfen, was sie verbreiten, können sie die Ausbreitung von Fake-News stoppen.

Nachtrag 03. Januar: Der Journalist Dirk von Gehlen, Leiter „Social Media/Innovation“ bei der Süddeutschen Zeitung, hat sieben Regeln für mehr Social-Media-Gelassenheit aufgestellt, die auch den Nutzern selbst helfen sollen, nicht in Panik zu verfallen. Eine davon:

Ich bin mir bewusst, dass eine von mir verbreitete Information gerade bei Freunden als verlässlich wahrgenommen wird. Dieser Verantwortung meinen Freunden gegenüber versuche ich gerade in schwierigen Situationen gerecht zu werden – und poste deshalb nicht unüberlegt.

Wie Hashtags Wirklichkeit konstruieren

Ursprünglich dienten Hashtags mal dazu, einzelne Beiträge zu einem Thema leichter auffinden zu können. Vor allem bei Twitter spielen sie eine große Rolle. Ihre Verwendung kann aber mitunter kritisch sein, wie mehrere Beispiele aus den letzten Wochen gezeigt haben.

Zwei Tage, nachdem in Berlin ein Lastwagen in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gefahren war, berichteten Medien darüber, dass nach einem Tunesier gefahndet wurde. Sie und andere verwendeten bei Twitter den Hashtag #tunesier. Auch das Bundesinnenministerium schloss sich an – was sofort die Frage aufwarf, ob die Spekulationen in diese Richtung richtig seien. Daraufhin wiegelte das Ministerium ab:

Das heizte Spekulationen nicht nur an, sondern führte auch zu starker Kritik, so dass das Ministerium nur wenig später reagierte.

Damals fand ich die Begründung des Ministeriums einleuchtend. Im Sinne der Auffindbarkeit von Tweets wollte sich das Social-Media-Team in die Diskussion einmischen. Dass sich später herausstellte, dass der gesuchte Tatverdächtige tatsächlich Tunesier war, wirkte dann wie eine Panne. Schwierig zu sagen, ob die Verwendung beabsichtigt war oder versehentlich erfolgte. In jedem Fall konstruierte sie eine Wirklichkeit – ganz gleich, ob diese der Realität entsprach oder nicht.

Nach Silvester macht jetzt ein weiterer Hashtag die Runde, der auf einem von der Kölner Polizei ins Gespräch gebrachten Begriff beruht.

Der Begriff „Nafris“ wird auch jetzt noch bei Twitter kritisiert, aber oft mit dem Hashtag-Zeichen # versehen – und damit zum Schlagwort. Das macht ihn nicht nur leichter auffindbar, sondern legitimiert in gewisser Weise auch seine Verwendung.

Als Miturheber der sprachkritischen Webseite „Floskelwolke“ verweist der Nachrichtenjournalist Udo Stiehl auf die pejorative Konnotation des Begriffs, der aus der Polizeisprache übernommen wurde.

Wenn Journalisten solche Begriffe zum Hashtag machen, sollten sie sich der Wirkung jedenfalls bewusst sein. In der Abwägung gibt es aber unterschiedliche Standpunkte.

 

Journalisten können den Wettbewerb mit Social Media nicht gewinnen

Es erscheint paradox: Ausgerechnet bei dem mutmaßlichen Anschlag von Berlin, dem bisher größten in Deutschland in der aktuellen Terrorlage, bleibt die Diskussion in der Öffentlichkeit weitgehend ruhig. Verglichen mit den Anschlägen von Paris, Brüssel und Nizza hält sich die Aufgeregtheit in Grenzen. Dass „die Medien“ diesmal zu spät oder gar nicht reagiert hätten, habe ich als Vorwurf selten gelesen und gehört. Vielleicht, weil viele Redaktionen diesmal tatsächlich schnell auf Sendung und online waren – ganz gleich, was es zu berichten gab.

Genau das ist aber das Problem solch einer Berichterstattung, wie sich in diesem Fall wieder einmal daran gezeigt hat, dass sie sich zu stark auf eine Person konzentriert hat.

Hilfreich ist das nicht.

Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen hat die Berichterstattung im Deutschlandfunk analysiert. Er sagte, sie besitze eine offene Flanke – Ungewissheit verbunden mit Geschwindigkeitsrausch im digitalen Zeitalter sei eine fatale Kombination. Klassischer Journalismus stehe vor einem Dilemma. Das Publikum treibe ihn in den sozialen Medien, schneller und früher zu berichten – gleichzeitig gehöre es zum Markenkern von Journalismus, Fakten zu vermitteln. „Diesen Geschwindigkeitswettbewerb mit den sozialen Medien kann man gar nicht gewinnen“, sagte Pörksen.

Deswegen sollte man ihn am besten gar nicht erst beginnen. Getrieben dazu fühlen sich Journalisten aber nicht nur von Nutzern in sozialen Netzwerken, sondern auch von den Anbietern selbst.

Patrick Beuth schreibt bei Golem, in Gefahrenlagen wie denen in Berlin aktiviere etwa Facebook einen sogenannten Safety Check. Damit können Nutzer leicht und schnell bekanntgeben, dass sie sich nicht oder nicht mehr in Gefahr befinden.

Anfangs waren nur wenige Facebook-Mitarbeiter in der Lage, den Safety Check auszulösen. Mittlerweile tun das die Nutzer selbst. Stojanow sagt, sobald bestimmte Begriffe wie Feuer, Erdbeben oder auch Anschlag in einer Region so häufig von Facebook-Nutzern gepostet werden, dass sie einen Schwellenwert überschreiten und die entsprechende Nachricht auch von externen Dritten verbreitet wird, denen Facebook vertraut, löse die Funktion automatisch aus.

Damit konstruiert Facebook allerdings eine eigene Realität. So wurde der Safety Check zunächst „Der Anschlag von Berlin“ genannt, lange bevor die Polizei diesen Verdacht bestätigte. Später hieß es „Gewalttat“, dann „Der Vorfall am Weihnachtsmarkt in Berlin“. Safety Check ohne Faktencheck: Die Titel vergeben Facebook-Mitarbeiter und produzieren so Fake-News. Denn Nutzer gehen davon aus, zu den entsprechenden Schlagworten auch Informationen zu finden, was bei seriösen Medien in dieser Schnelligkeit nicht geht. So werfen sie ihnen vor, zu langsam zu sein.

Da hilft es auch nicht, wenn Journalisten mehr und mehr darauf setzen, nicht nur zu sagen, was sie wissen (was lange dauert), sondern auch, was sie nicht wissen (was recht schnell geht). Stefan Niggemeier hat bei Übermedien.de allerdings festgestellt, dass viele unter „Wissen“ jetzt nicht auflisten, was sie nicht wissen, sondern welche Gerüchte sie kennen – was so ziemlich das Gegenteil von Wissen sei. Allerdings sei es in so einer unübersichtlichen Situation wichtig, sich auf Fakten zurückzuziehen:

Hinter der Frage nach dem Umgang mit diesem Format steht ja eine sehr viel größere: In welchem Umfang Medien sich überhaupt auf Spekulationen einlassen sollen. Der Druck aus den digitalen Netzwerken, sofort das zu melden, was vermeintlich auf der Hand liegt, ist riesengroß. Die Lügenpresse-Rufer sahen schon in jeder korrekten Zurückhaltung, im Abwarten von Bestätigungen, einen Beweis, dass die etablierten Medien am liebsten die Wahrheit gar nicht melden wollten („die Wahrheit“, die sie selbst natürlich längst kannten).

Der freie Journalist Michael Hirschler hat bei Twitter gefordert:

Das finde ich problematisch. Denn dieser Wettbewerb läuft unter ungleichen Voraussetzungen. Oft haben sich Gerüchte schon auf ihren Weg durch die sozialen Netzwerke gemacht, während Journalisten immer noch nicht loslaufen können, weil sie erst Informationen recherchieren müssen. Und das braucht Zeit, wie man nicht müde werden kann zu betonen. Insofern ist Lisa Hegemann bei t3n zuzustimmen:

Die Medien sollten nur das berichten, was schon valide ist (…). Der Journalismus kann schnell sein, er muss dann aber auch richtig liegen. Er muss all das, was ungefiltert in unseren Feeds aufschlägt, einordnen und bewerten. Sonst unterscheidet er sich nicht von Facebook oder Twitter.

Den Wettbewerb mit sozialen Netzwerken können Redaktionen nicht gewinnen. Sie sollten sich gar nicht erst darauf einlassen.

Die US-Wahl im Deutschlandfunk: Ein Blick hinter die Kulissen

Die US-Präsidentschaftswahl liegt mittlerweile mehr als eine Woche zurück. Zeit, auch noch mal auf die Berichterstattung im Deutschlandfunk zurückzublicken, die in diesem Jahr nicht nur von der Wahl selbst geprägt war, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht hat.

Ich hatte schon vorige Woche darauf hingewiesen, dass Boris Bittner einen Einblick in die Arbeit des Studios Washington geben wird. So hat er zum Beispiel gezeigt, wie es aussieht, wenn Korrespondent Thilo Kößler bei Deutschlandradio Kultur zum Kollegengespräch zugeschaltet wird.

Er ist selbst auf die Straße gegangen, um Stimmen und Stimmungen einzufangen.

Er hat Korrespondentin Bettina Klein exklusiv fürs Web befragt, wie sie noch während des Wahlvorgangs die aktuelle Lage einschätzt.

Er hat gezeigt, wie hinter den Kulissen gearbeitet wird.

Nachdem das Wahlergebnis tendenziell feststand, wurde vom Studio in Washington aus Peter Sparding nach Köln zugeschaltet, den Boris auch noch mal für ein exklusives Statement für Twitter vor die Kamera gebeten hat.

Korrespondent Thilo Kößler und Techniker Nils Heider haben gemeinsam O-Töne geschnitten. Beste Quelle in diesem Fall für deutsche Korrespondenten: das Fernsehen.

Gleichzeitig haben wir auch im Funkhaus in Köln versucht, zu zeigen, wie Radio wirklich aussieht. So haben wir mit Periscope über Twitter einfach mal in Studio, Regie und Redaktion gefilmt. (Periscope schneidet das Video bei Twitter automatisch zu, deswegen sieht man in diesem Tweet nicht alles; das ganze Bild gibt es direkt bei Periscope.)

Wir haben einen Blick in Nachrichtenredaktion und Studio geworfen.

Wir haben einen Blick ins Studio geworfen, nachdem die Sendung „Radionacht“ im Deutschlandfunk abgelöst worden war von der Sendung „Informationen am Morgen“ und dementsprechend auch die Moderatoren gewechselt hatten.

Und wir haben mit Experten geredet, die in der Nacht im Deutschlandfunk im Einsatz waren. So sorgte Nachrichtenredakteur Harald Gesterkamp dafür, dass zwischen 1 und 6 Uhr morgens stündlich und zusätzlich um 4.30 und 5.30 Uhr auch zur halben Stunde Nachrichten auf Sendung gingen. Ein durchaus schwieriges Unterfangen, wie er bei Facebook live erklärte.

Als der Wahlausgang einigermaßen sicher war, haben wir noch mal unseren außen- und sicherheitspolitischen Korrespondenten Klaus Remme, früher Washington-Korrespondent fürs Deutschlandradio, zu seiner Einschätzung befragt.

Eine intensive und lange Nacht, nicht nur für die USA und die Welt, sondern auch für uns Journalisten.

Nach der Wahl hat Thilo Kößler noch mal in einem Interview bei dbate seine Einschätzungen abgegeben, auch zur Meinungsforschung im Vorfeld der Wahl.

Wie Korrespondenten arbeiten – der DLF mit einem Blick nach Washington

Der Deutschlandfunk beschäftigt sich schon seit Wochen intensiv mit der wahrscheinlich wichtigsten Wahl der Welt, die am Dienstag ansteht. Vor allem in der Nacht selbst geht es zehn Stunden lang nonstop live um Erkenntnisse und Ergebnisse aus den USA.

Um 23.10 Uhr fassen die Kollegen von „Das war der Tag“ noch mal den vorhergehenden Tag zusammen und berichten dabei auch aus den USA. Um 0.05 Uhr übernehmen dann Moderatorin Stephanie Gebert, der frühere USA-Korrespondent Klaus Remme als Experte und Online-Redakteur Tobias Jobke das Studio. Sie schauen noch mal zurück auf den Wahlkampf und berichten über erste Ergebnisse aus einzelnen Bundesstaaten. Die „Informationen am Morgen“ beginnen am Mittwoch eine Stunde früher als sonst und beschäftigen sich fast monothematisch mit den Wahlen. Voraussichtlich in den frühen Morgenstunden wird mit einem Ergebnis der Präsidentschaftswahl gerechnet.

Die wichtigste Leitung in dieser Nacht wird die von Köln nach Washington sein. Dort sitzen die Korrespondenten Thilo Kößler, Marcus Pindur und Bettina Klein. Ihre Arbeit lässt sich nicht nur on air verfolgen. Der Deutschlandfunk ermöglicht auch einen Blick hinter die Kulissen. Für den sorgt Online-Redakteur Boris Bittner, der die Kollegen seit der vergangenen Woche begleitet und im Washington-Blog berichtet.

Dort erzählt etwa Thilo Kößler von seiner täglichen Arbeitsroutine:

Der Tag des Washington-Korrespondenten beginnt heute mit dem Blick aufs Smart-Phone: Eilmeldungen checken, die hier news alert heißen. Mails auswerten. Newsletter aufklicken. Blogs lesen. Tweetdeck: Was kam in der Nacht aus dem Trump-Lager? Was aus dem Clinton-Lager? Erst dann der Blick in die Agenturen. Da läuft schon der längst der Fernseher.

Außerdem geht es auch um die Technik, die in Washington zum Einsatz kommt.

Wer wissen will, wie Korrespondenten arbeiten, sollte in den nächsten Tagen auch einen Blick in dieses Blog werfen.

Offenlegung: Ich arbeite als ständiger freier Mitarbeiter für den Deutschlandfunk.

Zweite Quelle? Braucht keiner mehr.

Manfred Krug 001

Der Tod des Schauspielers Manfred Krug ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell Informationen heute in der Welt sind, ohne dass sie bestätigt wären. Allein die BILD-Zeitung berichtete zunächst davon. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur EPD weiß selbst das Management von Manfred Krug erst mal nichts dazu zu sagen. Sie schreibt:

Krugs Management konnte die Meldung auf epd-Anfrage zunächst nicht bestätigen.

Trotzdem ist die Nachricht nicht aufzuhalten. In den deutschen Twitter-Trends steigt sie in kürzester Zeit auf Rang 2. Bei Google News finden sich schnell ein Dutzend Berichte, die sich alle auf die Bild-Zeitung berufen. Eigene Recherche? Fehlanzeige.

Gegen 14 Uhr kommen dann erste Bestätigungen. Die Tagesschau beruft sich auf das Management, das zwischenzeitlich offenbar eine Bestätigung einholen konnte. Auch der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet unter Berufung auf das Management.

Es bleibt festzuhalten, wie schnell sich so eine Meldung inzwischen verbreitet, ohne dass es eine zweite Quelle gibt – eigentlich ein grundsätzliches Prinzip von Journalisten. Und die tragen zur Verbreitung in gleicher Weise bei wie Nutzer. Das zeigt, wie sehr das Zwei-Quellen-Prinzip mittlerweile geschliffen ist. Journalisten des einen Mediums berufen sich auf die des anderen – und für den Nutzer erscheint allein die Fülle der Meldungen wie eine Bestätigung, auch wenn sich alle auf dieselbe Quelle berufen.

#Muenchen und die Verantwortung jedes Einzelnen

Seitdem jeder, der mit Smartphone und Internetverbindung unterwegs ist, jederzeit öffentlich machen kann, was er sieht und erlebt, trägt er und sie auch die Verantwortung dafür. Es ist eine Verantwortung, wie sie lange Zeit lediglich Journalisten hatten, weil sie auch aus technischen Gründen das Monopol auf eine breite Öffentlichkeit hatten. Die Zeiten sind vorbei.

In der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich leider nicht viel von dieser Verantwortung gesehen – und die Polizei München auch nicht.

Es ist erst 19.37 Uhr an jenem Abend, als die Pressestelle diesen Tweet absetzt. Etwa zwei Stunden vorher hat das begonnen, was die Polizei mittlerweile einen Amoklauf nennt, auch wenn es zwischenzeitlich nach einem Terrorangriff aussah. Dass dieser Tweet nötig war, hatte man schon die Stunden vorher sehen können. Immer wieder tauchten in meiner Timeline bei Twitter Fotos und Videos vom Tatort auf – und auch vom Polizeieinsatz. Getwittert wurden sie auch von Journalisten.

So veröffentlichte etwa Richard Gutjahr mehrmals im Laufe des Abends Bilder. Eins davon zeigte eine Gruppe von Polizisten, die offenbar vor einem Eingang des Olympia-Einkaufszentrums in München standen. Ein unverantwortliches Bild, hätte es dem Täter doch einen Hinweis geben können, wo die Polizei das Gebäude bereits gesichert hat, und seine Flucht begünstigen können.

Natürlich gibt es ein Interesse der Öffentlichkeit an Berichterstattung. Aber es gibt auch ein Interesse der Öffentlichkeit an Sicherheit – und die sollte vorgehen. Deswegen sollten wir Journalisten uns nicht in Polizeieinsätze einmischen. Das sollte spätestens seit der Geiselnahme von Gladbeck klar sein.

Dass Gutjahr später twitterte, die Bilder seien 30 Minuten zeitversetzt getwittert worden, macht meiner Meinung nach keinen großen Unterschied. Allerdings löschte er später reumütig die Fotos.

Ich halte ihm zugute, dass er innerhalb von wenigen Tagen gleich dreimal in außergewöhnlichen Situationen war, in der sofort journalistische Reflexe anspringen. Die kenne ich auch von mir, auch wenn ich nicht am Tatort bin und aufgrund meiner Jobs in Nachrichten- und Onlineredaktionen von Radiosendern immerhin noch die Möglichkeit für ein wenig mehr Reflexion habe, die am Tatort tatsächlich schwierig zu bekommen ist. Die technischen Möglichkeiten verleiten außerdem dazu, diese auch zu nutzen.

Man muss sich nicht in die sogenannte gute alte Zeit zurückwünschen, in der wir von solchen Einsätzen nicht live, sondern mit vielen Stunden Verzögerung erfahren haben, nicht mit der Ungewissheit, wie die Sache enden würde, sondern mit ihrem Ende. Aber abgesehen von Warnungen der Polizei, zu Hause zu bleiben, sich in Gebäude zu begeben und die Innenstadt zu meiden, sehe ich wenig Nutzen darin, ständig über jeden einzelnen Schritt des Einsatzes haarklein informiert zu werden.

Auch jeden anderen Augenzeugen, auch wenn er nicht Journalist ist, trifft allerdings eine große Verantwortung. Denn die Polizei München bezog sich auch auf die viele hundert anderen Smartphone-Nutzer rund um das Olympia-Einkaufszentrum, die immer wieder möglicherweise auch einsatzrelevante Informationen veröffentlichten. Auch sie tragen eine Verantwortung, sind sich dessen aber offenbar nicht bewusst. Und eine Verantwortung tragen auch diejenigen, die solche Informationen weiterverbreiten. Hinzu kamen falsche Beobachtungen etwa über angebliche Schüsse an anderen Stellen in der Stadt, bewusst veröffentlichte Fakes, die die Tat noch schlimmer erscheinen ließen und deren Ziel wohl ebenfalls das Verbreiten von Angst war, sowie das Schüren von Hass und Vorurteilen etwa durch AfD-Politiker, die noch vor dem Vorliegen von vorläufigen Erkenntnissen über Tat und Täter ihren politischen Nutzen ziehen wollten.

Ich habe mir vorige Woche schon Gedanken dazu gemacht, ob die Flut von Bildern der Öffentlichkeit alles in allem überhaupt noch nutzt. Denn nicht nur behindern sie möglicherweise einen Polizeieinsatz, sondern sie dienen im Falle von Terrorangriffen auch den Interessen der Terroristen, durch die Veröffentlichung Angst und Schrecken zu verbreiten. Daniel Fiene hat deshalb ganz recht, wenn er fordert:

In den letzten Monaten habe ich mich viel mit Periscope, Facebook Live und anderen Diensten beschäftigt. Es sind wunderbare Werkzeuge. In den letzten Tagen sind mir viele Szenarios bewusst geworden, in denen ich sie nicht im Einsatz sehen möchte. Das nehme ich zum Anlass, nicht nur über Live-Video, sondern auch um über normale Fotos und Videos zu reden. Mein Wunsch, an uns Social-Media-Intensivnutzer: Lasst uns in extremen Situationen zurück in den Textmodus wechseln.

Wir werden nicht verhindern können, dass Augenzeugen ihre Beobachtungen in Bildern weitergeben. Aber wir Journalisten können durchaus steuern, wie wir mit diesen Bildern umgehen.

Böttinger vs. Podolski: So erfinden Kölner Zeitungen einen Streit

Es läuft gut beim Express. Lukas Podolski hat der Boulevardzeitung aus Köln neue Aufmerksamkeit verschafft. Weil er auf einen irreführenden Tweet reagiert hat. Der auf einen irreführenden Beitrag des Express verlinkt. Weil der wiederum ein Interview im Kölner Stadt-Anzeiger (aus demselben Verlag) sinnentstellend wiedergegeben hat. Peinlich ist das beim Express offenbar niemandem, stattdessen genießt man die Aufmerksamkeit und dreht die Geschichte weiter.

Am Anfang stand das Interview des Stadt-Anzeigers mit Bettina Böttinger, in dem sie über Köln und Düsseldorf sprach und beide Städte für einiges lobte und für einiges kritisierte. Insgesamt aber überwog das Lob für Köln, denn:

Ich habe mich ja als gebürtige Düsseldorferin nicht zufällig für Köln entschieden – und auch nicht nur, weil hier meine Arbeitsstätte ist. (…) Ich bin eine Frau, die gerne hier lebt, gerne hier arbeitet und gerne mit den Leuten zu tun hat. Die Atmosphäre macht’s.

Dem Express war das offenbar zu wenig krawallig – und er sorgte selbst dafür. In seiner Zusammenfassung des Interviews ließ er kurzerhand das Lob für Köln ebenso weg wie die Kritik an Düsseldorf und strickte daraus einen Beitrag mit folgender Überschrift:

Express Böttinger ÜberschriftIch habe gestern schon gezeigt, dass die Grundaussage des Interviews damit schon ziemlich verfälscht wurde. Entsprechend war auch der dazu passende Tweet:

Fußballnationalspieler Lukas Podolski, überzeugter Kölner, las den Tweet, vielleicht noch das Stück im Express, aber wahrscheinlich nicht das Originalinterview – und twitterte:

Anstatt das selbst ausgelöste Missverständnis aufzuklären, dreht der Express die Geschichte einfach weiter – und fragt bei Bettina Böttinger nach. Die muss jetzt also richtigstellen, was sie nie falsch gemacht hat – und führt noch einmal sehr ähnlich das Interview auf, das am Samstag im Stadt-Anzeiger erschienen war.

So sagte Böttinger etwa im Stadt-Anzeiger:

Wenn ich mir etwa die öffentlichen Verkehrsmittel angucke – da will mir manches nicht in den Kopf. Ich kann auch nicht begreifen, dass man keinen Plan B für die Oper hat. Es nervt mich wahnsinnig, dass Köln relativ dreckig ist. Da ist Düsseldorf nun wirklich mal weit voraus.

Und jetzt im Express zur Frage, was sie nervt:

Dass die Stadt so dreckig ist. Wenn ich in der Südstadt aus dem Haus rauskomme, ärgere ich mich jedes Mal, wie es in und an manchen Ecken aussieht. Das müsste die Stadt mal in Griff bekommen, anderswo ist es ja auch nicht so.

Und mich nervt sehr, dass die KVB vieles nicht auf die Reihe bekommt. In Berlin zum Beispiel komme ich mit S-Bahn und U-Bahn super zurecht, hier ist es oft die reinste Katastrophe.

Am Ende steht also im Express genau jene differenzierte Meinung Böttingers über Köln, die ihr die Zeitung am Samstag abgesprochen hat. Und mit allem zusammen verarschen die beiden Zeitungen aus der Kölner DuMont-Mediengruppe ihre Leser.

Den Kölner Stadt-Anzeiger hat das alles übrigens nicht davon abgehalten, den künstlich angefachten Streit wiederum in einem eigenen Beitrag zu würdigen, ohne die Verfälschung der Kollegen zu thematisieren.

Klammheimlich ließ Markus Söder seinen Tweet wieder verschwinden

Da lag der bayerische Finanzminister Markus Söder mit einem Tweet etwas daneben. Nach dem Elfmeterschießen beim EM-Spiel Deutschland gegen Italien fordert er, unter anderem Mesut Özil an der Stelle künftig nicht mehr antreten zu lassen.

Originaltweet von Markus Söder
Originaltweet von Markus Söder

Viele Nutzer verstanden den Tweet rassistisch. Vor allem deshalb, weil Söder mit dem Alter ein Argument anführte, das nicht trug. Denn Mesut Özil, der verschossen hat, ist mit 27 ziemlich genau so alt wie die meisten anderen tatsächlich erfolgreichen Elfmeterschützen: Toni Kroos ist 26, Mats Hummels 27, Jerôme Boateng 27, Jonas Hector 26. Nur Joshua Kimmich (21) und Julian Draxler (22) sind „junge Spieler“, um Söders Terminologie zu folgen. Tatsächlich haben mit Thomas Müller (26) und Bastian Schweinsteiger (31) zwei weitere „Ältere“ auch nicht getroffen. Insgesamt aber ergibt die Begründung wenig Sinn.

Söder löschte den Tweet kurz darauf und setzte einen neuen ab, ohne die Korrektur zu thematisieren. Dabei erwähnte er nicht nur Özil, sondern auch Müller und Schweinsteiger.

Korrigierter Tweet von Markus Söder
Korrigierter Tweet von Markus Söder

Der neue Tweet macht die Sache allerdings kaum besser, denn die Statistik spricht weiter gegen Söder. Wer sich wie er immer wieder latent ausländerfeindlich äußert, darf sich über Kritik an einem solchen möglicherweise harmlos gemeinten Tweet nicht wundern.

 

Update, 13.45 Uhr: Später twitterte Söder übrigens noch mal.

Ich stehe vielleicht auf dem Schlauch, aber ich verstehe nicht, worauf er sich bezieht. Wollte er sagen, ausgerechnet die erfahrenen Spieler hätten verschossen? Was ist dann mit Kroos (70 Länderspiele), Hummels (50 Länderspiele), Boateng (64 Länderspiele)? Ab wann fängt Erfahrung an?