Pentagon will Medienberichterstattung kontrollieren

Das Pentagon verlangt künftig, dass akkreditierte Reporter ihre Berichte vor Veröffentlichung genehmigen lassen. Ob das als staatliche Zensur gewertet wird, könnte vor dem Supreme Court entschieden werden, meint Hendrik Ohnesorge von der Universität Bonn. Ich habe mit ihm für den Deutschlandfunk gesprochen.

Journalistin Msia Amaglobeli verurteilt

In Georgien ist die regierungskritische Journalistin Msia Amaglobeli zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Sie soll einen Polizeichef angegriffen haben. Ihre Anhänger halten das aber nur für einen Vorwand; aus ihrer Sicht soll eine Journalistin mundtot gemacht werden, weil sie immer wieder Fälle von Korruption in Georgien aufdeckt. Darüber habe ich heute kurz im Deutschlandfunk berichtet.

Mehr als 300 Journalisten fordern Zugang nach Gaza

Der israelischen Regierung wird ein Genozid an den Palästinensern vorgeworfen. Als Belege dafür gelten aus den letzten Tagen vor allem Fotos von ausgehungerten Kindern. Darüber berichten ist aber nur schwer möglich, denn die israelische Regierung lässt weiterhin keine Journalistinnen und Journalisten in den Gazastreifen. Die haben jetzt gemeinsam eine Petition aufgesetzt. Mein Beitrag dazu im Deutschlandfunk.

Erzbistum Köln greift Kölner Stadt-Anzeiger an

Das Erzbistum Köln hat auf ungewöhnliche Weise den Kölner Stadt-Anzeiger angegriffen. Ein Amtsleiter des Erzbistums, der für die nicht-pastoralen Mitarbeiter zuständig ist, hat einen offenen Brief geschrieben, in dem er die Berichterstattung von Chefkorrespondent Joachim Frank mit denkwürdigen Worten kritisiert – er nennt sie „menschenverachtend“. Auslöser ist ein Bericht des Stadt-Anzeigers über die Eröffnung des neuen Erzbischöflichen Bildungscampus in Köln. Das Erzbistum soll Mitarbeitende aufgefordert haben, dabei keine Regenbogensymbole zu tragen, weil die als Zeichen der Toleranz für queere Menschen gelten. An der Kritik ist aber nichts dran. Darüber habe ich im Deutschlandfunk berichtet.

Weitere Links:

Reaktion der Chefredaktion des Kölner Stadt-Anzeigers

Unterstützende Stellungnahme der Gesellschaft katholischer Publizistinnen und Publizisten

Bei Demos in Los Angeles: Journalisten von Einsatzkräften angeschossen

Auf einem Video von den Demonstrationen in Los Angeles gegen das Vorgehen der Regierung von US-Präsident Trump sieht man, wie ein Polizist mit Gummigeschossen auf eine Journalistin schießt.

Watch the slow motion: it appears to me that the officers discuss the photographer and reporter before the one on the end fires on them (it looks to me like he's aiming at the camera, not the reporter, but you decide)

Timothy Burke (@bubbaprog.lol) 2025-06-09T02:53:12.172Z

Zwei weitere Journalisten sind am Wochenende durch Geschosse verletzt worden. Darüber habe ich kurz für den Deutschlandfunk berichtet.

2024 war kein gutes Jahr für die Pressefreiheit

Im laufenden Jahr 2024 sind laut der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ 54 Journalistinnen und Journalisten getötet worden – bei oder wegen ihrer Arbeit. Mehr als 550 saßen oder sitzen im Gefängnis.

Die Geschäftsführerin der deutschen Sektion, Anja Osterhaus, hat mir im Interview bei @mediasres im Deutschlandfunk erzählt, warum die meisten von ihnen in den palästinensischen Gebieten getötet wurden und welche Länder noch gefährlich waren.

Den Bericht kann man hier finden. Ein ausführlicheres Dossier ist hier abrufbar (PDF).

US-Medien nach Trump-Wahl unter neuem Druck

Die US-Präsidentschaftswahl ist jetzt eine Woche her – und der Wahlsieg von Donald Trump bereitet auch Journalistinnen und Journalisten Sorgen. Trump hatte sie nicht nur in seiner ersten Amtszeit zu „Feinden des Volkes“ erklärt, er bedroht sie auch jetzt weiter – trotz oder wegen seines Wahlsiegs.

Ich habe im Deutschlandfunk erklärt, um welche Drohungen es geht und ob Trump sie in die Tat umsetzen kann. Außerdem habe ich mir angeschaut, was er im Bereich Medien politisch umsetzen könnte.

Warum sich ein Journalist unbedingt verurteilen lassen will

Der Journalist Arne Semsrott, Chefredakteur des Internetportals „FragDenStaat“, muss sich vor Gericht verantworten, weil er Gerichtsakten veröffentlicht hat. Das hat er absichtlich und in vollem Bewusstsein getan, dass das strafbar war. Selbst gegen einen Freispruch will er vorgehen – weil er ein höheres Ziel hat. Das Urteil soll morgen fallen. Über den Fall habe ich heute im Deutschlandfunk gesprochen.

Austausch von Gefangenen und Geiseln mit Russland: Wieso wussten Journalisten so früh Bescheid?

Seit Donnerstag sind 16 Menschen wieder frei, die in Russland und Belarus inhaftiert waren, darunter auch der Journalist Evan Gershkovich vom „Wall Street Journal“ und die Journalistin Alsu Kurmasheva von „Radio Free Europe/Radio Liberty“. Auch Wladimir Kara-Mursa ist wieder früh, früher Journalist und heute Oppositionspolitiker.

Wir haben am Donnerstag über den Austausch von Gefangenen und politischen Geiseln berichtet, als dieser Austausch noch lief. Weil einige Medien schon Details veröffentlicht hatten – unter anderem der SPIEGEL, für den Fidelius Schmid recherchiert hat. Mit ihm habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk über seine Recherchen gesprochen: Wie konnte er schon so lange wissen, was wir erst am Donnerstag erfahren haben?

„Compact“-Inhalte erscheinen wieder: Warum ist das möglich?

Das rechtsextreme „Compact“-Magazin ist verboten und seine Inhalte dürfen nicht weiterverbreitet werden. Genau das ist aber jetzt passiert. Die offenbar für August geplante Ausgabe ist online abrufbar – heißt dort aber nicht „Compact“, sondern „Nancy“, benannt nach Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die „Compact“ vor knapp drei Wochen verboten hatte. Ob es erlaubt ist, ein Verbot so einfach zu umgehen, habe ich mit Kathrin Groh besprochen, Professorin für Öffentliches Recht an der Universität der Bundeswehr München. Das Interview mit ihr in @mediasres im Deutschlandfunk gibt es hier.