Warum man nicht von „Rassenunruhen“ sprechen kann

Seit Wochen demonstrieren vor allem in den USA zehntausende Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Um die Bewegung zusammenzufassen, wird in einigen Medien von „Rassenunruhen“ gesprochen. Doch neutral ist dieser Begriff nicht – und er benennt nicht treffend, was wirklich passiert, findet Annika Schneider in ihrem Beitrag zur Reihe „Sagen & Meinen – Der Sprach-Check“ im Deutschlandfunk.

Argentinische Regierung hat Informationen über Journalisten gesammelt

In Argentinien hat die Regierung in den Jahren 2017 und 2018 Informationen über Journalistinnen und Journalisten gesammelt. Es handelte sich um die Regierung des damaligen Präsidenten Mauricio Macri, die mittlerweile abgewählt ist. Mit unserem Korrespondenten Ivo Marusczyk in Buenos Aires habe ich in @mediasres darüber gesprochen, über wen genau welche Informationen gesammelt wurden und welche Folgen das hatte.

„Kinderpornographie“ ist kein Porno

Lügde, Bergisch Gladbach, Münster – immer wieder berichten Medien über Kindesmissbrauchsfälle. Oft ist dann auch die Rede von „Kinderpornographie“. Doch der Begriff ist unpassend und verharmlost Gewalt gegen Kinder. Mein Beitrag für den Sprachcheck „Sagen & Meinen“ im Deutschlandfunk.

Die Grenzen des Sagbaren

So frei reden wie in Deutschland kann man global gesehen nicht in vielen Ländern. In Autokratien und Diktaturen im Nahen und Mittleren Osten zum Beispiel riskiert man mal mehr, mal weniger, wenn man sich frei äußert: in Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien und Libanon zum Beispiel. Mit unserem langjährigen Kairo-Korrespondenten Carsten Kühntopp habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk über die Grenzen des Sagbaren in diesen Ländern gesprochen.

Findet Steingarts Geschäftsmodell Nachahmer?

Selten wurde eine neue Medienmarke mit so viel Pathos eingeführt wie die von Gabor Steingart, dem früheren Chefredakteur und Herausgeber des Handelsblatts. Man beachte nur dieses Werbevideo auf Englisch für ein deutsches Medienangebot mit dem wiederum englischen Namen „Media Pioneer“. Gabor Steingarts Tochter deklamiert in schwarz-weiß in die Kamera, ihr Vater aus dem Off.

Über das Video hat neulich schon Stefan Niggemeier bei Übermedien alles gesagt, was man dazu überhaupt noch sagen kann. Oder wie er es formuliert:

Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat. Man kann es sich nicht einmal vorstellen, wenn man es gesehen hat.

Herr Steingart, das Pathos ist schon wieder leer!

Steingarts Slogan lautet: „100 Prozent Journalismus. Keine Märchen“. Beides hält er nicht ein, hat sich in den vergangenen Wochen immer wieder gezeigt. Dokumentiert hat das unter anderem der frühere Journalist und heutige Digitalberater Thomas Knüwer.

Er hatte sich im Januar vorgenommen, ein halbes Jahr die Fakten in Steingarts Newsletter „Morning Briefing“ zu überprüfen. Jetzt schreibt er: „Ich gebe auf. Ich kann nicht mehr. Es reicht. Gabor Steingart hat gewonnen.“

Ich hab mit Thomas Knüwer für @mediasres im Deutschlandfunk darüber gesprochen (Audio-Link), warum – und was man zum Geschäftsmodell Gabor Steingart sagen kann.

 

Wie Sprache die politische Wirklichkeit formt

Schon lange war nicht mehr so wichtig, wie Politikerinnen und Politiker mit Bürgerinnen und Bürgern sprechen. In der Corona-Krise haben sie wochenlang alle paar Tage über die Maßnahmen gesprochen, die sie ergriffen haben. Wer wissen wollte, welche Regeln gerade gelten, musste ihnen zuhören – wenn auch vermittelt über die Medien.

Wie kommunizieren Politiker in Corona-Zeiten und wie eigentlich grundsätzlich? Darüber habe ich für das Deutschlandfunk-Medienmagazin @mediasres mit dem Sprachwissenschaftler Sascha Michel von der Universität Erfurt gesprochen (Audio-Link).

USA: Polizei greift auch Journalistinnen und Journalisten an

Die Reaktionen auf den Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA werden immer heftiger. Mit großer Härte gehen Polizisten offenbar nicht nur gegen Demonstranten vor. Auch Journalisten werden von Sicherheitskräften brutal angegriffen, verletzt, sogar beschossen, wie etwa der Deutsche-Welle-Reporter Stefan Simons.

Vorige Woche hatten Polizisten den schwarzen CNN-Reporter Omar Jimenez festgenommen – vor laufender Kamera. Er war von Polizisten umkesselt und bot mehrmals an, mit seinem Team auszuweichen, wo immer ihn die Polizisten hinschicken würden. Sie schickten ihn nicht weg, sondern nahmen ihn und sein Team fest – weil er nicht habe gehen wollen. Später entschuldigte sich der Gouverneur bei CNN. Die Szene ist hier zu sehen:

Über das Vorgehen und die Angriffe von Polizistinnen und Polizisten genauso wie von Demonstrantinnen und Demonstranten habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk mit unserem Korrespondenten Jan Bösche in Washington gesprochen.

Wie Medien Suizide verhindern können

Medien haben eine große Verantwortung, wenn sie über Suizide berichten. Sie können Nachahmer motivieren, aber auch von einem Versuch abhalten, sagte der Wiener Mediziner Thomas Niederkrotenthaler im Deutschlandfunk. Ausschlaggebend sei die Art und Weise, wie Medien berichten. Mit Thomas Niederkrotenthaler habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.

Kritik ohne Traute

Zu meinem Kommentar über die Kontroverse zwischen dem Virologen Christian Drosten und der „Bild“-Zeitung habe ich gestern direkt nach Ausstrahlung im Deutschlandfunk einen Kommentar hier im Blog erhalten. Abgelegt auf der Seite „Über mich“. Er lautet:

Hallo Herr Fries,
echt lächerlich, was Sie heute (27.Mai 2020) im DLF über die „Wahrheit“ in Sachen Drohten / BILD vom Stapel gelassen haben.
Peinlich…, einfach nur peinlich, wie man als DLF-Hörer für blöd verkauft wird!

Ciao

Ich diskutiere gerne über meine Beiträge und Kommentare, aber wer so etwas so schreibt und hinterlässt, dabei nicht mal eine Mailadresse angibt und deswegen auch keine Benachrichtigung zu meiner Antwort bekommt, hat offenbar kein Interesse an einer Diskussion. Schade. Denn es gäbe sicher gute Argumente gegen meine Meinung, und möglicherweise habe ich auch Fehler gemacht.

Wer Medien kritisiert, sollte auch in der Lage sein, seine Kritik zu begründen, zu ihr zu stehen und gleichfalls Kritik entgegenzunehmen. So einen unbegründeten Satz hinzuschreiben, sich selbst als blöd verkauft darzustellen, dann aber selbst nicht genug Traute zu haben, in die Diskussion zu gehen, hilft höchstens dabei, mal Dampf abzulassen, aber nicht dabei, inhaltlich weiterzukommen. Schade, es war eine vertane Chance.

Virologe Christian Drosten zeigt der Bild-Zeitung ihre Grenzen auf: Das Ende der Deutungshoheit

In den letzten Tagen haben der Virologe Christian Drosten und die Bild-Zeitung miteinander gestritten. Es ging um die Frage, ob eine Studie Drostens fehlerhaft ist und wegen dieser Studie Schulen und Kindergärten unverhältnismäßig lang geschlossen waren. Die Bild unterstellte das, legte aber keine Argumente vor.

 

Drosten weigerte sich wohl auch deshalb, eine Anfrage der Zeitung zu beantworten. Die hielt an ihrer Linie fest – und landete damit Schiffbruch. Denn mittlerweile können sich Betroffene von Bild-Berichterstattung öffentlich wehren – und dafür liefert die Bild immer wieder Gründe. Mein Kommentar für @mediasres im Deutschlandfunk.