Menschen, die wenig Geld haben, werden in den Medien immer wieder als „sozial schwach“ bezeichnet. Dabei ist eine soziale Schwäche etwas völlig anderes. Deshalb wäre es deutlich sinnvoller, auf andere Begriffe zurückzugreifen. Eine neue Episode für den Sprach-Check „Sagen und Meinen“ in @mediasres im Deutschlandfunk.
Der Begriff "sozial schwach" ist doof. Denn er beschreibt überhaupt nicht, wer gemeint ist. Wer wenig Geld hat, ist wirtschaftlich schwach. https://t.co/XhozqCOzSq
Am Sonntag wird in Weißrussland ein neuer Präsident oder eine Präsidentin gewählt. Und in Belarus auch.
Wer nicht aufpasst, hat nicht mitbekommen, dass in deutschen Medien mittlerweile zwei Namen für dasselbe Land verwendet werden. Was die Begriffe unterscheidet, habe ich für unseren Sprach-Check „Sagen und Meinen“ in @mediasres im Deutschlandfunk recherchiert.
Am Sonntag wird in Weißrussland ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Und in Belarus auch. Ein Land, zwei Namen – warum eigentlich? https://t.co/ohwwUtMzq8
Beim Begriff „Kindesmissbrauch“ habe einige Hörerinnen und Hörer des Deutschlandfunks das Gefühl, dass daran etwas nicht stimmt. Sie haben uns geschrieben und gefragt: Wenn es möglich ist, Kinder zu missbrauchen – müsste es dann nicht auch möglich sein, sie zu gebrauchen? Das ginge ja nicht. Die Schlussfolgerung ist verständlich. Trotzdem nutzen ihn Menschen, die sich für die Rechte von Kindern eingesetzt. Ich habe gefragt, warum.
Uns haben Leute an @DLFmedien geschrieben, dass sie den Begriff „Kindesmissbrauch“ für falsch halten. Es gebe ja auch keinen Gebrauch. Ich habe Fachleute gefragt, ob sie den Begriff nutzen. @DKSB_Bund@IIDDeutschlandhttps://t.co/2MWIxW29NQ
Wenn wir von Bürgerinnen und Bürgern sprechen, wollen wir Frauen und Männer meinen. Aber konsequent sind wir nicht: Sprechen wir auch von Terroristinnen und Terroristen? Eher selten. Ein blinder Fleck.
Zur „Sagen und Meinen“-Folge von vor zwei Wochen gibt’s jetzt auch die Variante als Video.
Wie lässt sich diskriminierungsfrei schreiben und sprechen? Doppelformen sind eine Möglichkeit, aber auch hier gibt es blinde Flecken. pic.twitter.com/umM7zZfDPF
Wenn Medien über Steuern berichten, dann häufig mit Wortkonstruktionen, die das Thema als etwas Negatives erscheinen lassen: „Steuerbelastung“ zum Beispiel. Neutral ist das nicht – denn die positiven Seiten des Themas bleiben so auf der Strecke. Mein Beitrag für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk.
Manche sagen Politiker, meinen aber auch Politikerinnen. Das sei kürzer und leichter zu sprechen. Frauen sollen sich natürlich auch angesprochen fühlen, so die Begründung. Doch was ist bei negativ besetzten Begriffen? Sind Terroristinnen mit gemeint, wenn von Terroristen die Rede ist? Oder gibt es da einen blinden Flecken in der geschlechtergerechten Sprache?
Manche sagen Politiker, meinen aber auch Politikerinnen. Frauen sollen sich natürlich auch angesprochen fühlen – das ändert sich allerdings. Trotzdem reden wir oft nur von Terroristen. Konsequent? #sagenundmeinenhttps://t.co/7OgnUHqkpN
Öffentlich sagen darf ich fast alles – ohne, dass ich dafür Konsequenzen vom Staat befürchten muss. Dafür sorgt die Garantie im Grundgesetz. Aber der Artikel 5 zur Meinungsfreiheit gilt eben auch für andere, die mich dafür kritisieren dürfen, was ich sage. Wenn die Kritik aber zu harsch wird, könnte das dazu führen, dass ich öffentlich verstumme.
Eine Sorge, die in der vorigen Woche mehr als 150 Intellektuelle aus Kunst, Wissenschaft und Medien geäußert haben – in einem offenen Brief, der in den USA, in Frankreich, Italien und hier in Deutschland in der „Zeit“ erschienen ist. Unterschrieben haben unter anderem die US-Journalistin Anne Applebaum, die schottische Schriftstellerin J.K. Rowling und der deutsche Autor Daniel Kehlmann.
Zusammen mit dem Journalismusprofessor Tanjev Schultz von der Universität Mainz habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk auf die Aspekte geschaut, die Medien betreffen, wo die meisten Debatten stattfinden. Und ich hab ihn gefragt, wie er das Meinungsklima in Deutschland beurteilt, vor allem in den Medien.
Zwei Jahre nach Facebook hat nun auch Twitter Konten der rechtsextremen Identitären Bewegung gesperrt. Für den Extremismusforscher Jakob Guhl kommt das zwar spät – sei insgesamt aber positiv zu bewerten. Ohne die großen Plattformen könne die Gruppe ihr Ziel der Diskursverschiebung nach rechts schwerer erreichen, sagte Guhl mir im @mediasres-Interview im Deutschlandfunk.
Ob mit Gendersternchen, Binnen-I oder Doppelpunkt, geschlechtergerechte Sprache wird in unterschiedlichen Formen immer häufiger von Medienschaffenden genutzt. Braucht der Journalismus diese Entwicklung? Darüber habe ich in @mediasres im Dialog mit Hörerinnen und Hörern diskutiert.
In der Berichterstattung über Kindesmissbrauchsfälle ist auch oft die Rede von Pädophilie. Der Begriff wird allerdings oft nicht richtig eingeordnet, denn bei weitem nicht alle Pädophile vergehen sich an Kindern. Pädophilie ist auch keine Straftat. Mein Beitrag für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen & Meinen“.