Über die Kunst, Menschen mitzunehmen

Die politische Kommunikation lässt in der Pandemie zu wünschen übrig. Wo blieb und bleibt die gezielte direkte Ansprache? Warum haben wir keinen Brief mit persönlichem Impftermin bekommen? Die Politik muss ihre Routinen durchbrechen – ebenso wie die Medien. Mein Kommentar im Deutschlandfunk zur Krisenkommunikation.

Niemand infiziert sich „trotz Impfung“ mit Corona

Die Formulierung vieler Medien, dass sich Menschen „trotz Impfung“ mit dem Coronavirus infiziert hätten, ist falsch und irreführend. Denn die Impfung ist nicht dafür da, eine Infektion zu verhindern, sondern vor allem um den Verlauf zu mildern. Medien sollten so nicht berichten, habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk aufgeschrieben (und geredet).

„Squid Game“: Erziehungsberechtigte in der Verantwortung

Die Serie Squid Game hat zu einer Debatte über den Jugendmedienschutz geführt. Netflix habe sich an die Jugendschutzregeln gehalten, findet Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz. Bei Inhalten auf Streamingplattformen seien vor allem die Erziehungsberechtigten gefragt. Ich habe mit Eumann für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.

Springer-Verlag entbindet Bild-Chefredakteur Reichelt von seinen Aufgaben

Über die Absetzung von Julian Reichelt, die offizielle Begründung, die Vorgeschichte und die Konsequenzen für das US-Geschäft des Springer-Verlags habe ich im Deutschlandfunk berichtet – in den „Informationen am Mittag“ (Dlf-Audiothek) im Gespräch mit Moderator Friedbert Meurer sowie in den „Informationen am Abend“ und in „Das war der Tag“ (Dlf-Audiothek).

YouTube gegen RT DE – gut und schlecht zugleich

YouTube ist vorige Woche verstärkt gegen Desinformation rund um das Coronavirus und die Corona-Impfung vorgegangen. Die Google-Tochter hat deswegen unter anderem die Kanäle des russischen Propagandasenders RT DE zunächst gesperrt und dann gelöscht: RT DE selbst und die Sendung „Der fehlende Part“. Die Löschung ist einerseits zu begrüßen, andererseits aber auch problematisch, habe ich im Deutschlandfunk kommentiert (Dlf-Audiothek).

„Darüber diskutiert das Netz“: Twitter als Agendasetter des Hauptstadtjournalismus

Der Bundestagswahlkampf 2021 findet auch im Netz statt – aber nicht nur in Wahlspots und Memes, sondern auch in politischen Debatten in sozialen Netzwerken. Vor allem Twitter spielt dabei eine große Rolle. Auch wenn nur eine Minderheit der Deutschen bei Twitter aktiv ist, hat das Netzwerk großen Einfluss. Bei Twitter kreisen Politik und Medien oft um sich selbst und befeuern sich gegenseitig. Das hat Auswirkungen. Laschets Lachen im Flutgebiet, Plagiatsvorwürfe gegen Annalena Baerbock – Skandale und Skandälchen auf Twitter werden auch in klassischen Medien fortgesetzt.

Deutschlandfunk-Hörer Jakob Vincent Latzko findet Twitter eigentlich nicht schlecht. Aber für ihn steht dort der oberflächliche Streit zu sehr im Vordergrund, während es zu selten um Inhalte geht. Die Auseinandersetzungen bei Twitter spiegeln seiner Ansicht nach nicht wider, was wirklich diskutiert wird. Und dem Hörer ist nicht immer klar, ob sich ein Journalist beruflich oder privat äußert.

Kurz vor der Bundestagswahl haben wir im Podcast „Nach Redaktionsschluss“ (Dlf-Audiothek) über die Bedeutung von Twitter für den Hauptstadtjournalismus gesprochen – mit unserem Hörer Jakob Vincent Latzko, mit Deutschlandfunk-Hauptstadtkorrespondentin Ann-Kathrin Büüsker, dem Journalist Martin Fehrensen vom Social Media Watchblog und mit mir. Produktion: Michael Borgers.

Warum Medien nicht über „Selbstmord“ schreiben sollten

Nur in Ausnahmefällen sind Suizide Medienthema – zu groß ist die Gefahr, dass die Taten Nachahmer finden. Die Begriffe „Selbstmord“ und „Freitod“ müssten in jedem Fall vermieden werden. Meine Episode für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk.

Erschlagen von der Bilderflut: Zwischen zeigen, was ist, und Voyeurismus

Es gibt Bilder, die bleiben im Kopf: das schreiende Mädchen im Vietnamkrieg, das überschwemmte Ahrtal oder der Terrorangriff im Pariser Bataclan. Viel zu viele grausame Bilder findet Deutschlandfunk-Hörer Erwin Berkemeier. Er fühlt sich von der Bilderflut in den Medien häufig erschlagen und fragt sich, wie viele Informationen sie dem Publikum überhaupt liefern kann.

Seiner Meinung nach überwiegen in den Medien gewaltsame, voyeuristische Bilder und die immer wieder gleichen, öden Symbolfotos. Wie wählen Redaktionen ihr Bildmaterial aus und wann kommen sie an ihre Grenzen? Wo hört Informationspflicht auf und wo beginnt Voyeurismus?

Über die Macht der Bilder diskutiert Erwin Berkemeier mit Jutta Schein von der Wochenzeitung „Die Zeit“, dem Chefredakteur von ARD-Aktuell Marcus Bornheim und Anh Tran aus der DLF-Medienredaktion. Ich war als Producer für Aufnahme und Schnitt verantwortlich.

Hier findet man alle Abomöglichkeiten.

Kritik an WDR und Nemi El-Hassan: „Sie muss sich glaubwürdig distanzieren“

Nach Islamismus-Vorwürfen wird Nemi El-Hassan vorerst nicht die Sendung Quarks moderieren. Er finde diese Entscheidung des WDR richtig, sagte mir „Zeit“-Redakteur Jochen Bittner im Dlf. Doch er warne davor, den Stab über sie zu brechen, wie das einige Medien täten. Es gebe aktuell die Gefahr, vorschnell zu verurteilen.

Wahlkampf als politisches Pferderennen

Sieger, Verlierer, Vorsprünge und Aufholjagden – die umfragengetriebene Berichterstattung in diesem Wahlkampf weckt bei manchen Beobachtern Assoziationen mit einem Pferderennen. Politische Journalisten klingen mitunter wie Sportreporter. Inhalte kämen dabei aber zu kurz. Die Sendung für den Deutschlandfunk-Hintergrund von Michael Borgers und mir.