Ist „Kindesmissbrauch“ ein treffender Begriff?

Beim Begriff „Kindesmissbrauch“ habe einige Hörerinnen und Hörer des Deutschlandfunks das Gefühl, dass daran etwas nicht stimmt. Sie haben uns geschrieben und gefragt: Wenn es möglich ist, Kinder zu missbrauchen – müsste es dann nicht auch möglich sein, sie zu gebrauchen? Das ginge ja nicht. Die Schlussfolgerung ist verständlich. Trotzdem nutzen ihn Menschen, die sich für die Rechte von Kindern eingesetzt. Ich habe gefragt, warum.

Ein blinder Fleck

Wenn wir von Bürgerinnen und Bürgern sprechen, wollen wir Frauen und Männer meinen. Aber konsequent sind wir nicht: Sprechen wir auch von Terroristinnen und Terroristen? Eher selten. Ein blinder Fleck.

Zur „Sagen und Meinen“-Folge von vor zwei Wochen gibt’s jetzt auch die Variante als Video.

Warum Steuern nicht unbedingt eine Last sein müssen

Wenn Medien über Steuern berichten, dann häufig mit Wortkonstruktionen, die das Thema als etwas Negatives erscheinen lassen: „Steuerbelastung“ zum Beispiel. Neutral ist das nicht – denn die positiven Seiten des Themas bleiben so auf der Strecke. Mein Beitrag für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk.

Wo sind die Terroristinnen?

Manche sagen Politiker, meinen aber auch Politikerinnen. Das sei kürzer und leichter zu sprechen. Frauen sollen sich natürlich auch angesprochen fühlen, so die Begründung. Doch was ist bei negativ besetzten Begriffen? Sind Terroristinnen mit gemeint, wenn von Terroristen die Rede ist? Oder gibt es da einen blinden Flecken in der geschlechtergerechten Sprache?

Eine neue Episode im @mediasres-Sprachcheck „Sagen & Meinen“.

Sorgen um die Debattenkultur

Öffentlich sagen darf ich fast alles – ohne, dass ich dafür Konsequenzen vom Staat befürchten muss. Dafür sorgt die Garantie im Grundgesetz. Aber der Artikel 5 zur Meinungsfreiheit gilt eben auch für andere, die mich dafür kritisieren dürfen, was ich sage. Wenn die Kritik aber zu harsch wird, könnte das dazu führen, dass ich öffentlich verstumme.

Eine Sorge, die in der vorigen Woche mehr als 150 Intellektuelle aus Kunst, Wissenschaft und Medien geäußert haben – in einem offenen Brief, der in den USA, in Frankreich, Italien und hier in Deutschland in der „Zeit“ erschienen ist. Unterschrieben haben unter anderem die US-Journalistin Anne Applebaum, die schottische Schriftstellerin J.K. Rowling und der deutsche Autor Daniel Kehlmann.

Zusammen mit dem Journalismusprofessor Tanjev Schultz von der Universität Mainz habe ich in @mediasres im Deutschlandfunk auf die Aspekte geschaut, die Medien betreffen, wo die meisten Debatten stattfinden. Und ich hab ihn gefragt, wie er das Meinungsklima in Deutschland beurteilt, vor allem in den Medien.

Gesperrte Twitter-Konten: „Ein erheblicher Einschnitt“ für die Identitäre Bewegung

Zwei Jahre nach Facebook hat nun auch Twitter Konten der rechtsextremen Identitären Bewegung gesperrt. Für den Extremismusforscher Jakob Guhl kommt das zwar spät – sei insgesamt aber positiv zu bewerten. Ohne die großen Plattformen könne die Gruppe ihr Ziel der Diskursverschiebung nach rechts schwerer erreichen, sagte Guhl mir im @mediasres-Interview im Deutschlandfunk.

Wie geschlechtergerecht muss journalistische Sprache sein?

Ob mit Gendersternchen, Binnen-I oder Doppelpunkt, geschlechtergerechte Sprache wird in unterschiedlichen Formen immer häufiger von Medienschaffenden genutzt. Braucht der Journalismus diese Entwicklung? Darüber habe ich in @mediasres im Dialog mit Hörerinnen und Hörern diskutiert.

Pädophilie ist keine Straftat

In der Berichterstattung über Kindesmissbrauchsfälle ist auch oft die Rede von Pädophilie. Der Begriff wird allerdings oft nicht richtig eingeordnet, denn bei weitem nicht alle Pädophile vergehen sich an Kindern. Pädophilie ist auch keine Straftat. Mein Beitrag für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen & Meinen“.

Wie Rezo reagiert: Die Kritik der Kritik der Kritik

Vor drei Wochen hat Rezo ein Video veröffentlicht, in dem er verschiedene Vorgehensweisen der Presse (ja, vor allem von Zeitungen) kritisiert hat („Die Zerstörung der Presse“).

Ich habe über das neue Video im Deutschlandfunk gesprochen. Damit hat Rezo viel Resonanz ausgelöst (wenngleich nicht so viel wie mit seiner „Zerstörung der CDU“ im Jahr 2019). Seien allgemeinen Kritikpunkte sind dabei kaum angegriffen worden, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Aber seine Analyse, wie einzelne Zeitungen über ihn selbst berichtet haben und was er daran alles falsch findet, sind dabei von eben jenen Redaktionen scharf kritisiert worden.  Unter anderem die FAZ hat sich die Kritik angesehen und ihrerseits eine Kritik der Kritik vorgelegt, unter anderem auch in einem Video.

Aus all dem hat Rezo jetzt wiederum ein Antwortvideo gemacht, das er „Die dümmsten und lustigsten Reaktionen“ nennt, das aber auch seriöse Rückmeldungen enthält.

Deutschlandradio-Hörspiele jetzt auch bei Youtube

Das Deutschlandradio bietet seine Hörspiele von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur schon länger in einem eigenen Portal auch als Podcast an. Jetzt sind ausgewählte Stücke auch auf Youtube zu hören.

Mit dabei zum Auftakt: „Party für eine Leiche“ nach dem Roman von Patrick Hamilton, nach dessen Vorlage Alfred Hitchcock seinen Film „Cocktail für eine Leiche“ (im Original: „Rope“) gedreht hat.

Hörspiele gibt es bei Youtube schon länger. Viele Hörspielmacher nutzen die Plattform, um ihre Produktionen zu verbreiten. Auch wenn es nichts zu sehen gibt, hat Youtube einfach eine so hohe Reichweite, dass es sich lohnt, auch nur Hörstücke einzustellen. So wie viele Leute sich über Youtube auch Musik anhören, indem sie Musikvideos laufen lassen, aber nicht hinsehen.

So stellt der Maritim-Verlag Sherlock-Holmes-Hörspiele online.

Kinderhörspiele wie „Bibi und Tina“ sind auch zu hören, teils sogar mit eine Art Dia-Show illustriert.

Früher hat auch der Hörspielmacher David Holy eigene hochkarätige Produktionen online gestellt, das Youtube-Konto wurde aber nach Unternehmensangaben wegen Urheberrechtsverletzungen gesperrt.