Die Umfrage war unter öffentlich-rechtlichen Volontärinnen und Volontären durchgeführt worden – und sie hat bereits bei Twitter für Aufsehen gesorgt. Hier soll es aber nicht um die Inhalte gehen, sondern darum, wie sie dargestellt werden.
Darum geht es: Für den „Journalist“ haben Volontäre des Bayerischen Rundfunks eine Umfrage unter all ihren Ausbildungskolleg*innen bei ARD-Anstalten, dem ZDF und dem Deutschlandradio gestartet. 150 waren das damals. Nur 86 haben geantwortet, also etwas mehr als die Hälfte. Übermedien hat die Hintergründe dazu.
Das bedeutet aber: Die erhobenen Zahlen können nicht so interpretiert werden wie es viele Kritiker und auch Meedia jetzt tun. Aus einem Bruchteil aller Teilnehmer*innen kann man nicht schließen, dass „alle“ so abgestimmt haben. Trotzdem titelt Meedia:
ARD-Volontäre würden mit absoluter Mehrheit die Grünen wählen
Da steht natürlich nicht ausdrücklich „alle ARD-Volontäre“, aber das Weglassen der wichtigen Information, dass es sich eben nicht um alle handelt, setzt den Begriff absolut. Sonst hätte man ja „einige“ oder „viele“ oder „Großteil der“ schreiben können.
Nun könnte man natürlich die absolute Mehrheit behaupten, wenn ein so hoher Anteil aller Volontäre mitgemacht hätte, dass die absolute Mehrheit auch bei Befragen der Übrigen nicht mehr zu kippen gewesen wäre. Das liegt hier aber nicht vor.
Meedia schreibt das im Text auch selbst:
In der Studie wurden alle 150 Volontäre von ARD und Deutschlandradio zu den Themen Geburtsort, Migrationshintergrund, Bildungsabschluss und politische Orientierung gefragt. 86 antworteten. ZDF und SR hatten zu diesem Zeitpunkt keine Volontäre.
Allerdings antworteten die 86 nicht auf alle Fragen. Insbesondere zur politischen Orientierung äußerten sich nur 77 von ihnen. Das lässt sich der Grafik auch entnehmen, unter der es heißt:
Grundgesamtheit: 77 Angaben, gerundet in Prozent
Wenn 77 von 150 auf diese Frage antworten, sind es gerade mal die Hälfte aller Volontär*innen – und dass alle zusammen mit absoluter Mehrheit die Grünen wählen, kann man daraus nicht schließen.
Es bleibt aber ein desaströses Ergebnis bezüglich der politischen Diversität. Was sich ja auch in der oftmals beobachtbaren politischen Tendenz der redaktionellen Arbeit der Zwangsgebührenfinanzierten ausdrückt.
Aber Selbstkritik scheint man ja nicht nötig zu haben. Stattdessen den Versuch des Diskreditierens durch Kritik an Nebenaspekten. Hier dem Hochrechnen.
Herr Derksen, es lässt sich überhaupt keine Aussage über die politische Diversität treffen, weil die Daten überhaupt nicht aussagekräftig sind für alle Volontär*innen. Nur für die Befragten. Das können Sie gerne kritisieren, aber Sie sollten es vorher verstehen, was Sie offenbar nicht tun.
Leider auch bereits bei anderen hier von Ihnen bemängelten Beiträgen. Selbstkritik Ihrerseits? Auch nicht vorhanden. Ihre Fehler räumen Sie auch nicht ein. Wieso sollte man Ihnen diskutieren, wo Sie nicht mal Fakten verstehen oder anerkennen?
Sie unterstellen (wieder) etwas, was ich gar nicht behauptet habe. Mindestens aber nicht gemeint habe.
Danke für diesen, mich hoffentlich abschließend überzeugenden, Beleg von Diskursunwilligkeit mit Andersmeinenden.
Ich Naivling.
—–
P.S.
Wenn Sie mir ernsthaft belegen möchten, welche klar wahrheitswidrigen Aussagen ich gemacht habe, können Sie es mir gerne in einer Mail darlegen. Ich möchte ja lernfähig sein und Unwahres vermeiden.
——
Machen Sie’s gut.