Außerhalb der eingefleischten Hörspielszene ist er vermutlich der bekannteste Fan des Genres: Comedian und Schauspieler Bastian Pastewka. In den letzten Jahren ist er allerdings mittlerweile Teil der Szene geworden, nachdem er in Hörspielen mitgespielt und Regie geführt hat. Mit dem lange verschollenen Krimi „Paul Temple und der Fall Gregory“ ist er mit Ensemble monatelang erfolgreich durch Deutschland getourt.
Pastewka begeistert sich vor allem für klassische Krimihörspiele der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die präsentiert er seit Anfang des Monats in einem neuen Krimipodcast, den Radio Bremen aufgelegt hat. Er heißt „Kein Mucks“, in Anlehnung an eine Radiohörerin, die erzählt, dass sie früher beim Hörspielhören alle mucksmäuschenstill sein mussten.
Radio Bremen zitiert Pastewka so:
„Kein Mucks!“ lauscht zurück in eine Epoche, als das Unterhaltungshörspiel noch nach Dampfradio klang. Bremen lebte offenbar in Mono und wohlige Stimmen ließen den Hörerinnen und Hörern den Atem anhalten. Die Kommissare rauchen, die Schurken sperren sich in Kleiderschränke und der clevere Mörder verstellt einfach seine Stimme am Telefon. Die pointierten „Wer ist der Täter“-Krimis entstanden zu einer Zeit, in der das Radio noch „Spieldose“ und junge Frauen „Küken“ genannt wurden.
Die Krimis selbst sind von unterschiedlicher Qualität. Sie sind aber wunderbar verpackt. Bastian Pastewka führt in jedes Hörspiel bzw. jede Folge ein, stellt den Kontext und vor allem die Macher vor. Gerade bekannten Stimmen widmet er manchmal mehrere Minuten und erzählt, was die Schauspielerinnen und Schauspieler sonst so gemacht haben oder woher wir sie eigentlich kennen – mit vielen O-Tönen. Daraus bestehen auch mehrere Collagen, die typische Sätze aus Krimis zitieren, ergänzt durch klassische Krimimusik. So ist schon der Rahmen des Podcasts hörenswert. Für Liebhaber klassischer Radiokrimis eine Empfehlung.
Disclaimer: Ich arbeite als freier Mitarbeiter für ARD-Anstalten.