Die Bayerische Staatszeitung hat jahrelang manipulierbare Online-Umfragen durchgeführt. Dabei konnte man zu einer Frage der Woche entweder auf Ja oder Nein klicken. Zunächst ging das nur einmal, aber wenn man das entsprechende Cookie im Browser gelöscht hat, konnte man erneut abstimmen.
Der Grünen-Politiker Dirk Wildt aus Passau hat auf diese Weise mehrere Umfragen manipuliert und mindestens einmal sogar das Stimmenverhältnis gekippt. Nachdem er die Redaktion darauf aufmerksam gemacht hatte, tat die erst mal wenig und führte sogar neue Umfragen durch. Daraufhin wandte er sich an den Deutschen Presserat.
Der entschied im Dezember, dass die Bayerische Staatszeitung gegen den Pressekodex verstoßen hat und sprach einen Hinweis aus – eine eher sanfte Sanktion. Zwischenzeitlich hatte die Redaktion ihre Online-Umfragen bereits gelöscht und will auch keine neuen durchführen.
Über den Fall habe ich gestern bei @mediasres im Deutschlandfunk berichtet.