Diese Pressekonferenz vom 9. November 1989 ist vermutlich die berühmteste und folgenreichste der Geschichte. Nach Beratungen des Zentralkomitees der SED in Ost-Berlin trat Günter Schabowski vor die versammelte internationale Presse – und weil er schlecht informiert war, löste er den Fall der Mauer aus. Zumindest beschleunigte er, was ohnehin absehbar war, könnte man auch sagen.
Hier die zentrale Szene:
Die Pressekonferenz in ganzer Länge gibt es hier:
Hier berichtet die Deutsche Welle über die Kommunikationspanne, die die Welt veränderte:
Es war eine Pressekonferenz, auf der SED-Funktionär Günter Schabowski diesen legendären Satz sprach. Danach fiel die Mauer. Meistens sind Pressekonferenzen aber Alltag für Journalisten. Es ist ein spannendes Instrument politischer Kommunikation, das immer wieder Überraschungen bietet – manche schreiben Geschichte.
"Nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich": Mit diesen Worten beschleunigte SED-Funktionär Schabowski das Ende der DDR – auf einer Pressekonferenz. Die große Wirkung lag auch daran: Was funktioniert so eine Pressekonferenz eigentlich? https://t.co/GKDPqx97Cr
Medien haben in den vergangenen Jahren gerne darüber berichtet, wie mächtig und gefährlich sogenannte „Social Bots“ eigentlich sind. Gemeint sind automatisierte Accounts etwa bei Twitter und Facebook, die nicht nur Nachrichten verbreiten, sondern angeblich auch mit anderen Nutzern interagieren, ohne dass man erkennen kann, dass es eigentlich Maschinen sind.
Dass 15 Prozent der Twitter-Nutzer automatisierte „Social Bots“ seien, sei ein Mythos, sagt der Medieninformatiker @FlorianGallwitz von der @TH_Nuernberg. Hinter vielen angeblichen Bots steckten normale Menschen, die sehr von ihrer Meinung überzeugt seien. https://t.co/belRY4DjEc
Auch mehrere Untersuchungen haben von einem Anteil Social Bots an allen Accounts von rund 15 Prozent gesprochen. Florian Gallwitz, Professor für Medieninformatik an der Technischen Hochschule Nürnberg, hat sich die Untersuchungen angesehen und keine Belege dafür gefunden, dass es überhaupt nur einen einzigen Social Bot gibt. Er hat mir im Interview für @mediasres im Deutschlandfunk erzählt, dass er die für eine Erfindung hält.
Proteste rund um die Pandemie waren 2020 für Journalisten in Deutschland die gefährlichsten Einsatzorte. Und das, obwohl die Teilnehmenden sich mit ihren Forderungen immer wieder auf das Grundgesetz berufen – in dem auch die Pressefreiheit verankert ist.
Ihre Wut auf "die Medien" eint die Teilnehmenden der „Querdenker“-Proteste. Sie demonstrieren für Grundrechte, behindern aber die Berichterstattung darüber – obwohl auch die Pressefreiheit im Grundgesetz steht. https://t.co/BVRtJBL5k9
Über die Angriffe von „Querdenken“-Demonstranten am Samstag auf Journalisten in Stuttgart habe ich mit unserer Deutschlandfunk-Landeskorrespondentin in Baden-Württemberg, Katharina Thoms, für @mediasres im Deutschlandfunk gesprochen.
Zu Beginn der Pandemie ist deutschen Medien vorgeworfen worden, zu unkritisch mit der Politik umzugehen. Anfangs sei die Debatte nicht so politisch geführt worden, sagte Melissa Eddy, die Deutschland-Korrespondentin der „New York Times“ im Dlf. Nun aber habe es einen Wandel gegeben.
Ich habe für @mediasres im Deutschlandfunk mit Melissa Eddy gesprochen.
Zu Beginn der Pandemie ist deutschen Medien vorgeworfen worden, zu unkritisch zu berichten. Anfangs sei die Debatte nicht so politisch geführt worden, meint @meddynyt, Deutschland-Korrespondentin der @nytimes. Nun aber habe es einen Wandel gegeben. https://t.co/7yQscKhVy6
Ist die Bundespressekonferenz zur Bühne für Selbstdarsteller und Verbreiter von Desinformationen geworden? Ein Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“ beschreibt diese Entwicklung – und sorgt damit für gemischte Reaktionen unter Journalisten. Darüber habe ich für @mediasres im Deutschlandfunk mit Mathis Feldhoff gesprochen, dem Vorsitzenden der Bundespressekonferenz. Hintergründe und das Gespräch finden sich hier.
Auch im Zusammenhang mit dem rechtsextremen Terroranschlag von Hanau haben viele Medien wieder von einem „fremdenfeindlichen“ Hintergrund oder „ausländerfeindlichen“ Motiven gesprochen. Doch diese Begriffe passen fast nie. Mein Beitrag für den @mediasres-Sprachcheck „Sagen und Meinen“ im Deutschlandfunk.
Der rechtsextreme Terroranschlag von #Hanau war nicht "fremdenfeindlich", sondern rassistisch, findet @stfries – und begründet das in dieser neuen Folge unserer Reihe #SagenUndMeinen ⬇️ https://t.co/1VXyVL3d5n
Die öffentlich-rechtlichen Sender bilden nicht alle politischen Positionen gleichmäßig ab, beklagt unser Hörer Uwe Werner. Dem AfD-Mitglied fehlen vor allem konservative Stimmen – sowohl in Berichten als auch in Kommentaren. Und er findet auch, dass Journalistinnen und Journalisten an die politischen Lager nicht gleichermaßen kritisch herangehen und zu oft mit zweierlei Maß messen. Uwe Werner wünscht sich mehr Debatte, mehr konservative Positionen – aber alles in sachlichem Ton.
Mit ihm und mit Tagesschau-Chefredakteur Marcus Bornheim habe ich im Dlf-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ diskutiert.
Schreiben Journalisten zu oft aus Pressemitteilungen der Polizei ab? Marcel Brakhane meint: ja. Das, was er bei Fußballspielen oder Demos selbst miterlebe, habe oft nichts mit dem zu tun, was er anschließend darüber lese, sagt der Deutschlandfunk-Hörer.
Die Polizei sei eine privilegierte Quelle, der Reporterinnen und Reporter vertrauen dürfen sollten, wendet Olaf Sundermeyer ein, der als Journalist für die ARD von Demos mit Rechtsextremisten berichtet. Trotzdem: Die Kolleginnen und Kollegen müssten viel mehr rausgehen, anstatt nur bei der Polizei abzuschreiben, findet er. Fest steht:
Es gibt Kritik. Galt die Polizei früher als neutrale Instanz, ist sie heute oft selbst Berichterstatter in eigener Sache bei Facebook und Twitter. Wo sie auch mal Falschmeldungen verbreitet. Das bringt das Verhältnis zwischen Polizei und Presse in eine Schieflage.
Darüber habe ich im DLF-Medienpodcast „Nach Redaktionsschluss“ mit Hörer Marcel Brakhane und Investigativjournalist Olaf Sundermeyer diskutiert.
Verschwörungserzählungen und Fake News spielen im öffentlichen Diskurs mittlerweile eine viel größere Rolle als noch vor vielen Jahren – und manchmal auch beim Kontakt mit Familie und Freunden. Wie soll man damit umgehen? Die österreichische Journalistin Ingrid Brodnig hat dazu jetzt eine Handreichung geschrieben. Der Titel: „Einspruch! Verschwörungsmythen und Fake News kontern – in der Familie, im Freundeskreis und online“. Für „Andruck“ im Deutschlandfunk habe ich sie vorgestellt (Audio-Link).